Productivity & New Work Fünf Komplimente, die wir im Büro nicht mehr hören wollen

Fünf Komplimente, die wir im Büro nicht mehr hören wollen

Ja, Komplimente sind was Schönes. Im Privaten sowieso, im Beruflichen aber auch. Denn ganz ehrlich: Wenig motiviert mehr, als ein richtig ernst gemeintes Lob von der Chefin oder dem Chef. Wirkliche Anerkennung für Dinge, in die man viel Arbeit gesteckt hat, kann der größte Benefit sein, den ein Unternehmen zu bieten hat. Und deswegen wollen wir hier niemand aufrufen, an Komplimenten zu sparen. Auch unter Kollegen kann man dem anderen mal sagen, dass man seine Arbeit wertschätzt. Das tut gut. Aber es gibt auch Komplimente, die zwar nett gemeint sind, die wir aber trotzdem nicht mehr hören wollen:

1. Du machst das schon.

Im Ernst: Woher nimmt sich diese Person das Recht, uns zu sagen, ob wir etwas schaffen? Meist kommt dieses Kompliment als Reaktion auf die eigene Einschätzung, dass man etwas nicht schafft. Und ja, sicherlich unterschätzen wir uns manchmal und deswegen ist das ein total lieb gemeintes Kompliment, aber es hilft in der eigenen Unsicherheit überhaupt nicht. Eher baut es noch Druck auf, weil die andere Person scheinbar von einem erwartet, dass man die Herausforderung hinbekommt.

Besser: Wobei würdest du dir Unterstützung wünschen, um die Herausforderung zu meistern?

2. Für [irrelevantes Attribut] machst du das echt gut.

Ja danke, für unser Alter ist das echt nicht schlecht. Für eine Frau/einen Mann können wir ja echt gut mit der Technik/den Kollegen umgehen und trotz des fehlenden Uni-Abschluss können wir ja wirklich komplex denken. Ne Leute, manchmal ist weniger mehr. Wir können das einfach gut. Und das kann man auch einfach sagen. Denn durch die Ergänzung eines so irrelevanten Attributs wie unserem Alter oder Geschlecht wird das ganze Kompliment gefühlt wertlos – selbst, wenn es nicht so gemeint ist.

Besser: Du machst das echt gut.

3. Gut gemacht. Und dabei hast du noch so gut ausgesehen.

Also, dass wir für unsere Leistung und nicht unser Aussehen gelobt werden wollen, sollte spätestens nach Herr Brüderles Dirndl-Kompliment allen klar sein. Und übrigens: Das gilt auch für Komplimente an Männer. Lasst uns im Beruf einfach über Berufliches und nicht über Attraktivitätsgrade sprechen – bitte.

Besser: Tolle Leistung.

4. Gute Idee, aber wir machen das so.

Ein Kompliment, was nicht ernst gemeint ist, kann man sich auch sparen. Ja, wir werden gerne gelobt, aber eben nur für Sachen, die wir wirklich gut gemacht haben. Wenn die Idee also scheinbar nicht besser war als die Alternative, bringt es uns viel mehr zu erfahren, warum die andere besser war. Falsche Komplimente bringen niemanden weiter. Lieber konstruktiv Kritik äußern.

Besser: Deine Idee hat nicht so gut gepasst, weil…

5. Du hast wieder mal geil performt, da können wir noch ordentlich draufpacken

Aufforderungen wie Komplimente zu verpacken, ist echt super uncool. Wenn jemand was von uns will, soll er das bitte sagen. Dafür muss nicht erst ein Lob unserer Performance kommen. Das baut nämlich eigentlich nur Druck auf und versteckt die wahre Message. Das wir geil performt haben, kann aber gerne auch gesagt werden – nur eben unabhängig von weiteren Aufgaben.

Besser: Du hast gut abgeliefert. Oder: In den nächsten Wochen sollten wir nochmal ein bisschen draufpacken.

Das könnte dich auch interessieren

Hunde im Büro: Stresskiller oder Ablenkung? Productivity & New Work
Hunde im Büro: Stresskiller oder Ablenkung?
Teamwork: Was wir von Rennradfahrern lernen können Productivity & New Work
Teamwork: Was wir von Rennradfahrern lernen können
Erholung adé: Warum Arbeit im Urlaub immer üblicher wird Productivity & New Work
Erholung adé: Warum Arbeit im Urlaub immer üblicher wird
Homeoffice-Debatte – Die gespaltene Sichtweise von Unternehmen und ihren Mitarbeitenden Productivity & New Work
Homeoffice-Debatte – Die gespaltene Sichtweise von Unternehmen und ihren Mitarbeitenden
Mitarbeiterbindung: Das Handwerk braucht mehr Silicon Valley Productivity & New Work
Mitarbeiterbindung: Das Handwerk braucht mehr Silicon Valley