Productivity & New Work Doping fürs Hirn: So optimiert ein Berliner Startup die Leistung der Mitarbeiter

Doping fürs Hirn: So optimiert ein Berliner Startup die Leistung der Mitarbeiter

Nicht nur Computer lassen sich hacken – auch der menschliche Körper kann durch Tricks und Kniffe leistungsfähiger gemacht werden. Bei Primal State, einem Berliner Start-up für sogenanntes Biohacking und Nahrungszusätze, treiben sie das Ganze auf die Spitze. Gründer RAFAEL FRENK verrät, wie sein Team aus seinen Arbeitstagen das Maximale herausholt

Eine Firma von null aufbauen bedeutet viel Arbeit. Bei Primal State, einem Berliner Startup, kommen sie dank richtiger Ernährung und einiger Tricks trotzdem ohne durchgerackerte Nächte aus. Primal State bietet Nahrungsergänzungsmittel an und hat sich auf Biohacking spezia­lisiert – der Begriff umfasst jede Form von Selbstoptimierung des Körpers. Hier erklärt Geschäftsführer Rafael Frenk, wie man sein Hirn auf Höchstleistung trimmt.

9.30 Uhr – Planung

Unser Motto heißt: „Wenn du an der Planung scheiterst, ist dein Scheitern vor­geplant.“ Darum notiert bei uns jeder morgens sein Nummer-eins-Ziel und drei wichtige Aufgaben, die an diesem Tag umgesetzt werden müssen.

9.45 Uhr – Kommunikation

Nachdem jeder seine Tagesplanung abgeschlossen und alle weiteren Aufgaben im Onlinekalender notiert hat, kümmern wir uns um die Kommunikation innerhalb des Teams. Wer Informationen von Kollegen benötigt, besorgt sie sich jetzt.

9.55 Uhr – Clear-Mind-Meditation

Unfertige Aufgaben belasten den Arbeitsspeicher im Kopf. Damit wir voll fokussiert in den Tag starten können, absolvieren wir eine dreiminütige ­Clear-Mind-Meditation. Sobald einem dabei der Gedanke kommt: „Shit, ich muss noch …“, öffnet man kurz die Augen und schreibt die Aufgabe auf ein Blatt Papier. Das macht den Kopf unglaublich klar.

9.58 Uhr – Visualisierung

Auf die Meditation folgt eine zweiminütige Visualisierung, in der wir uns ebenfalls mit geschlossenen Augen vorstellen, wie wir konzentriert und gut gelaunt unsere Aufgaben abarbeiten und am Ende stolz und gelassen das Büro verlassen.

10.00 Uhr – Erste Deep-Work-Phase

Nun startet unsere erste Deep-Work-Phase. Für zwei Stunden ist das Handy im Flugmodus, alle Kommunikation innen und außen ist unterbunden, wir setzen Lärmschutz- oder Noice-Cancelling-Kopfhörer auf, öffnen bei You­tube Focus Music und arbeiten konzentriert die drei wichtigsten Aufgaben des Tages ab. Dafür haben wir einen Produktivitäts-Hack entwickelt, die Tick-Tock-­Methode. Das bedeutet, wir schreiben alle Aufgaben auf ein Blatt Papier, setzen rechts daneben die dafür geschätzte Zeit. Wir nehmen eine Stoppuhr zur Hand und arbeiten alle Aufgaben chronologisch so ab, dass wir versuchen, unsere geschätzte Zeit zu unterbieten. Die Stoppuhr „verknappt“ die Zeit und bringt das Gehirn dazu, den Fokus immer wieder auf die aktuelle Aufgabe zu lenken.

12.00 Uhr – Erstes Micro-Work-out

Nach der Deep-Work-Phase läutet bei uns der Gong, und wir stellen uns zu einem Micro-Work-out zusammen. Diese vierminütige Session besteht aus abwechselnd 15 Liegestützen und 25 Kniebeugen und dient dazu, den Cortisolpegel zu senken und die Haltung des Einzelnen vor Rückenschäden durch zu langes Sitzen zu bewahren.

Nach dem Sport heißt bei Primat State vor dem Eistonnenbad: Die Kälte fördert die Durchblutung und verbessert die Regeneration der Muskulatur nach hoher Belastung. Foto: Primal State / PR

14.00 Uhr – Dankbarkeit

Unsere Mittagspause beginnt mit einer 60-sekündigen Dankbarkeitsmeditation, in der wir uns drei Dinge vorstellen, für die wir aktuell dankbar sind. Egal ob es sich um kleine oder sehr große Sachen handelt, Dankbarkeit ist eines der effektivsten Werkzeuge gegen akuten Stress.

14.01 Uhr – Mittagessen

Bei uns gibt es immer ein gemeinsames, frisch zubereitetes, nährstoffreiches Mittagessen. Es besteht zu mindestens 50 Prozent aus Salat und Reis. An manchen Tagen kommt Fleisch aus Weidehaltung oder frischer Fisch dazu. Dabei kochen wir meistens Low Carb und verzichten auf Kartoffeln, Nudeln, Teigwaren.

15.00 Uhr –  Zweite Deep-Work-Phase

In der zweiten Deep-Work-Phase, die erneut zwei Stunden dauert, beenden wir die drei wichtigsten Aufgaben des Tages. Sollten diese schon fertig sein, nutzen wir die Phase für kreativere Tätigkeiten, die keinen allzu starken Fokus mehr benötigen. Im Laufe des Tages lässt die Konzentrationsfähigkeit natürlich nach. Daher verteilen wir unsere To-dos entsprechend von sehr anspruchsvoll am Morgen bis sehr einfach am Abend.

17.00 Uhr – Zweites Micro-Work-out

Am Ende des Arbeitstags kommen wir für ein zweites Micro-Work-out zusammen­, in dem wir unsere Beine und Arme ­dehnen und unseren Körper etwas ausschütteln. Das sorgt dafür, dass wir den Arbeitstag wirklich abschließen und dann entspannt in den Feierabend gehen können.

Neue Ausgabe: Die Höhle der Löwen #2

Die zweite Ausgabe zur neuen Staffel von „Die Höhle der Löwen“ ist da. Ein Heft über Gründer, ihre Ideen und Produkte – das die Geschichten hinter der erfolgreichsten deutschen Gründershow erzählt und erfolgreiche Unternehmer porträtiert. Für alle Fans der TV-Show und alle die davon träumen, etwas Eigenes zu wagen. Ab 13. November am Kiosk erhältlich – oder hier direkt online.

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