Leadership & Karriere Habibi: “Wir wollen die arabische Schrift von ihren Vorurteilen befreien“

Habibi: “Wir wollen die arabische Schrift von ihren Vorurteilen befreien“

Wie habt ihr die Marke dann weiter aufgebaut?

Jessy: Da wir beide aus der Kreation sind, haben wir natürlich Spaß daran, zu fotografieren und unsere Ideen in den Instagram-Account zu stecken. Also haben wir einen Feed gebaut, der sich von anderen Accounts unterscheidet.

Imad: Wir haben uns voll auf das Medium Instagram fokussiert. Im Februar haben wir die erste große Investition getätigt, um unseren Webshop aufzubauen. Weil wir natürlich auch einen Verkaufspunkt brauchten.

Wie habt ihr die Leute auf euren Account und euren Webshop aufmerksam gemacht?

Jessy: Ich habe im April ein Praktikum in New York gemacht und hatte viel Zeit und Internet im Flieger. Dann habe ich einfach Pascal geschrieben. Ich dachte sowieso nicht, dass er antworten wird. Er hatte aber sofort zurückgeschrieben, weil er auch einen Hoodie wollte. Imad hat sich dann zwei bis drei Wochen später mit ihm getroffen.

Imad: Ich habe eine Holzkiste mit meinem Papa gebaut und wir haben ihm die bestickten Klamotten da reingepackt. Dann bin ich zu ihm gegangen und habe ihm die komplette Story erzählt. Am nächsten Tag hat er zehn Storys von der Box gemacht.

Das hatte einen Riesen-Impact. Wir hatten innerhalb von 48 Stunden hunderte Bestellungen und unsere Followerzahl hat sich verdreifacht.

Ich glaube auch, dass eure Message sehr entscheidend ist. Dadurch können sich Leute mit eurer Marke identifizieren und möchten euch helfen, die Message zu verbreiten.

Jessy: Was bei uns noch dazu kommt ist, dass Leute, die unsere Shirts und Pullis tragen, auch häufig angesprochen werden. Daraus entsteht dann ein Dialog und dann redet man nochmal über die Marke und Message. Was uns auch am wichtigsten ist.

Könnt ihr erzählen, was eure Kunden und ihr für Erfahrungen mit den Klamotten gemacht haben?

Imad: Ich bin mal durch die Hamburger Schanze gelaufen und hatte auch ein Habibi an. Da kam dann ein Typ auf mich zu und hat mich angeschrien: „Hey du scheiß Türke, raus aus meinem Land.“ Das war echt heavy. Aber man hat natürlich auch viele positive Rückmeldungen. Das ist das Motivierende daran.

Jessy: Hier haben wir zum Beispiel eine sehr süße Nachricht eines Kunden: „Ich wohne seit sieben Jahren am gleichen Ort und habe nie mit meinem Nachbarn geredet. Als ich dann eines Tages Habibi getragen habe, hat mich mein Nachbar angesprochen und meinte: Oh, Habibi. Dadurch sind wir ins Gespräch gekommen und seitdem grillen wir jeden Sonntag gemeinsam.“

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