Leadership & Karriere „Laura Talks“: Laura Lewandowski im Interview mit Social-Media-Beraterin Ann-Katrin Schmitz

„Laura Talks“: Laura Lewandowski im Interview mit Social-Media-Beraterin Ann-Katrin Schmitz

Besondere Zeiten erfordern besonders kreative Inhalte. Das hat sich auch Journalistin Laura Lewandowski gedacht und die Format-Reihe „LAURA TALKS“ gestartet, in der sie mit verschiedenen Protagonisten*innen und Stakeholder*innen über die Herausforderungen in dieser Zeit spricht.

Wir freuen uns, Content-Partner der Reihe zu sein und präsentieren euch hier die Interviews in schriftlicher Form. Wer lieber etwas auf die Ohren will, kann sich gerne die Videos hier anschauen.

Liebe Anni, vielleicht erzählst du den Leuten mal ganz kurz, was du so machst? Die meisten werden dich wahrscheinlich kennen. Aber es gibt sicherlich auch ein paar da draußen, die deinen Namen noch nicht gehört haben.

Ich bin Ann-Katrin Schmitz, bin im Volksmund mehr oder weniger Influencer-Managerin. Hab mich aber 2018 nochmal mit einer anderen Beratungsagentur selbstständig gemacht und berate jetzt aktuell große Unternehmen wie L’Oreal, Lidl und diverse Banken, aber auch mittlerweile Medienhäuser, zu Themen wie Social-Media-Strategie und Influencer-Marketing. Und ich habe seit letztem Sommer auch einen eigenen Podcast namens „Baby Got Business“, der versucht ein wenig Medienkompetent zu verschaffen.

Es klingt auf jeden Fall so, dass du ziemlich busy bist. Dementsprechend hat sich sicher auch einiges zwecks Corona verändert, oder?

Einiges ist gar kein Ausdruck. Es lief so langsam an, dass die allerersten Kooperationen, die im Reise und Travel-Bereich stattfanden, abgesagt wurden. Ich spreche da natürlich insbesondere immer für die Talents, die ich betreue im Zusammenhang mit Kooperationen. Tatsächlich war auch die Reisebranche die, die die Situation als erstes abbekommen hat. Die haben ihre Werbeaktivitäten zuerst pausiert – und sind Stand heute aber alle komplett gecancelt.
Aber dann ging es los, das wirklich nahezu täglich Events abgesagt wurden. Ja, und Status quo sind nicht nur Reisen sondern alle Events – klein oder groß – alle Messen, alle Konferenzen, alle Workshops aber auch mittlerweile wirklich auch die Face-to-Face- Beratung: Alles abgesagt.

Also eigentlich ein kleiner Supergau?

Ja, es ist schon eine kleine Katastrophe.

Kommen wir aber zur nächsten Frage, denn du sitzt ja nicht einfach tatenlos im Zimmer und weinst den vergangenen Events hinterher. Wie bist du kreativ? Wie machst du aus Zitronen Limonade?

Man muss dazu sagen: Ich bin gut vernetzt. Das kommt mir jetzt immer wieder zugute. Daher Learning No.1: Wenn du gut vernetzt bist und ein sehr stabiles, gutes Netzwerk hast, was nicht nur eine Branche umfasst, dann bist du auch in Krisenzeiten echt gut aufgestellt.
Und das habe ich dann auch relativ schnell gemerkt, weil am Ende sitzen ja auch alle in einem Boot, so blöd es sich anhört. Und dann müssen wir auch zusammen kreativ werden und brainstormen. Ich habe dann mit ein paar Media-Agenturen gesprochen und nachgehakt, wie sie beispielsweise die Werbebudgets umshiften.

Also proaktiv nachgefragt und auf die Agenturen zugegangen?

Die meisten kommen dann witzigerweise tatsächlich zu mir, weil die von mir als Social-Media-Expertin die Meinung hören wollen, was mich super stolz macht, weil auch ich so eine Krise in meiner Karriere noch nie miterlebt habe. Und so sind wir in den Dialog getreten und haben uns ausgetauscht, wie man nun kreative Lösungen finden und die verlorenen Budgets vielleicht wieder an einer anderen Ecke auffangen kann.

Du hast ja auch wie bereits gesagt einen Podcast, in dem du in dieser Krise auch schon viel Zeit investiert hast.

Ja. Ich versuche in meinen Podcast auch nach Themen zu suchen, die jetzt nicht jeder Hans Franz durchgekaut hat, weil ich glaube, damit ist der Gesellschaft dann auch nicht geholfen. Sondern ich versuche eher zwischenmenschliche Themen zu finden, die zum Beispiel mich und meinen Freundeskreis selber beschäftigen. Und die ich dann bestenfalls auch wieder langfristig monetarisieren kann.

Gibt es dann eine Morgenroutine, die zu empfehlen kannst?

Um ehrlich zu sein: Nein. Ich hab keine – und ich hatte auch noch nie eine. Ich lese tatsächlich als allererstes morgens Nachrichten.

Und was sind deine Top 3 News-Kanäle?

Ich habe so eine Hassliebe mit ntv. Die sind immer die schnellstens, haben aber oft Falschmeldungen und irrelevanten Quatsch. Ansonsten Tagesschau oder das Morning Briefing als Podcast. Ehrlich gesagt immer das, worauf ich dann morgens Bock habe. Ist täglich unterschiedlich.

Und wenn du dann abends Feierabend machst, gibt es ein Buch, dass du gerade empfehlen kannst?

Ja, ich predige aktuell „Factfulness“ von Hans Rosling, was Zahlen und Fakten dieser Welt behandelt und die Leute das besser einordnen lässt. Es ist super interessant, gerade jetzt, wo praktisch jeden Tag Zahlen um uns herum fliegen, Push-Benachrichtigungen uns verunsichern und wenige das Ganze in Relation setzen können. Dabei hilft dieses Buch extrem. Ich finde, dass es gerade hinsichtlich Medienkompetenz irgendwie eine Pflichtlektüre ist. Ansonsten lese ich aktuell noch „Yalla, Feminismus“.

Ein Learning, das du aus der Krise gezogen hast?

Ein wichtiges Learning ist: Ein gutes, stabiles Netzwerk, auch mit Teilnehmer*innen außerhalb der Branche, ist super wichtig und muss gepflegt werden. Das fängt dich dann auch in solchen Krisenzeiten auf. Das zweite ist aber, dass man tatsächlich auch sein eigenes Geschäftsmodell diversifizierter aufstellen muss. Ich hab ein Drei-Säulen-Modell. Ich mache das Talent-Management, dann die Unternehmensberatung und den Podcast. Und am liebsten hätte ich sogar noch ein viertes Element, worüber ich jetzt schon nachdenke. Denn ich bin mir sicher: Je diverser man aufgestellt ist, desto sicherer kann man eine Krise überwinden.

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