Leadership & Karriere Trotz wachsender Zufriedenheit durch Homeoffice – Telekom-Chef drängt Mitarbeitende ins Büro zurück

Trotz wachsender Zufriedenheit durch Homeoffice – Telekom-Chef drängt Mitarbeitende ins Büro zurück

Die Deutsche Telekom will ihre Mitarbeitenden aus dem Homeoffice holen, um die Präsenz in den Büros zu erhöhen. Darum hat der Vorstand nun klare Anweisungen an die Führungskräfte herausgegeben.

Telekom-Chef Timotheus Höttges äußerte Bedenken hinsichtlich der Unternehmenskultur, die er durch zu viel Homeoffice gefährdet sieht. Persönliche Interaktionen und Kreativität blieben damit oft auf der Strecke.

Deshalb hat Höttges nun konkrete Richtlinien für die Rückkehr ins Büro an die Führungskräfte formuliert. Für ihn bedeutet gute Führung, vor Ort präsent zu sein. Von Teamleitungen wird deshalb nun erwartet, vier bis fünf Tage pro Woche im Büro zu arbeiten, um ein Vorbild für ihre Mitarbeitenden zu sein. Andere Vollzeitbeschäftigte sollen drei Tage vor Ort sein. Derzeit verbringen die Angestellten im Durchschnitt weniger als 1,5 Tage pro Woche im Büro.

Die Büroauslastung wird in den nächsten Monaten weiterhin beobachtet, um die Wirkung des neuen Ansatzes nach sechs Monaten zu überprüfen. Die Ankündigung hat bei den Mitarbeitenden Unverständnis ausgelöst, insbesondere aufgrund bestehender Tarifverträge und Betriebsvereinbarungen zur Mobilen Arbeit.

Zweifel und Zuspruch der Gewerkschaften

Verdi ist vorerst nicht in den potenziellen Konflikt eingebunden, aber erkennt den Wert der Präsenzarbeit an. Auch deshalb, weil 2024 eine Tarifrunde bei der Telekom ansteht, die nicht aus dem Homeoffice heraus geführt werden kann.

Die Gewerkschaft DPVKOM äußert hingegen scharfe Kritik an der Vorgehensweise des Vorstands, die sie als „nicht nachvollziehbar“ bezeichnet. Sie verweist darauf, dass die Zufriedenheit der Mitarbeitenden durch das vermehrte Arbeiten im Homeoffice spürbar gestiegen sei. Wegen Standortzusammenlegungen bedeutet mehr Präsenz im Büro für viele außerdem nun längere Arbeitswege.

Innovatives Bürokonzept soll Büropräsenz erleichtern

Offenbar steht eine Vereinbarung mit dem Betriebsrat über ein innovatives Bürokonzept kurz vor dem Abschluss. Dieses Konzept zielt darauf ab, die Büroflächen wirtschaftlicher zu nutzen. Dadurch sollen Mitarbeitende nicht mehr gezwungen sein, zu ihren oft weit entfernten Arbeitsorten zu pendeln. Stattdessen könnten sie sich in näher liegenden Gebäuden Schreibtische buchen.

Darüber hinaus gibt es auch Pläne für einen Stellenabbau im Unternehmen. Derzeit wird über den Abbau von mehr als 1.000 Stellen verhandelt, was besonders die Zentrale in Bonn betreffen könnte.

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