Streamingtipps: Three Billboards Outside Ebbing, Missouri ist jetzt auf Netflix

Von André Pitz

Das Stream-Team von Shelfd (https://shelfd.com/feed) sortiert für euch die Highlights in euren Streamingabos heraus. So müsst ihr weniger Zeit mit der Recherche vertrödeln und habt gleich noch ein paar Gründe zur Hand, um eure bessere Hälfte zu überzeugen.

Los geht es mit sechs Empfehlungen aus der letzten und der aktuellen Woche.

„I’m Your Woman“

Seit 11.12. bei Prime Video

Michelle Pfeiffer in „Scarface“, Lorraine Bracco in „Goodfellas“, Sharon Stone in „Casino“ – die Frauen in Mafia-Streifen haben es nicht leicht. Oft sind sie nicht mehr als Armcandy und Projektionsfläche für Leid und Gewalt. Sie sind unsichtbar, mittel zum Zweck in der Charakterentwicklung ihrer kriminellen Männer. „I’m Your Women“ geht den anderen Weg, blendet die Kerle aus und konzentriert sich auf den Kampf der Frau (Rachel Brosnahan), in diesem grauenhaften Umfeld zu bestehen.

„The Wilds“ (Staffel 1)

Seit 11.12. bei Prime Video

Das große Unglück als großer Gleichmacher – an dieser These haben sich in der Film- und Seriengeschichte schon viele ausprobiert. Und jetzt ist die neue Amazon-Serie „The Wilds“ an der Reihe. Was passiert, wenn sozialer Status, Aussehen, Hobbys und die richtigen Markenklamotten plötzlich keine Rolle mehr spielen und man dazu gezwungen wird, auf Augenhöhe miteinander an einem Strang zu ziehen? Das erfährst du jetzt bei Prime Video, wenn das Flugzeug abstürzt und eine Gruppe von Teenagern auf einer einsamen Insel strandet.

„Wolfwalkers“

Seit 11.12. bei Apple TV+

Keine Frage, Pixar und Dreamworks haben Herausragendes für das Animationskino getan und tun das immer noch. Doch die beeindruckende Computertechnik hat der Magie des Handgezeichneten bis heute trotzdem keinen Abbruch getan. „Wolfwalkers“ arbeitet mit klassischen Themen – von Freundschaft über Familie bis zur unnötigen Angst vor dem Fremden – und erweckt diese mit einem wunderschönen, teilweise nahezu skizzenhaften Zeichenstil zum Leben. Und im bisher eher spärlichen Katalog von Apple TV+ bleibt auch gewährleistet, dass „Wolfwalkers“ auf einem exklusiveren Thron Platz nehmen kann, inmitten des drölfzigsten „Frozen“-Spinoffs mit Schneemann Olaf auf Disney+.

„Three Billboards Outside Ebbing, Missouri“

Seit 15.12. bei Netflix

Martin McDonagh ist wirklich ein Meister finsterer Stoffe: Erst „Brügge sehen… und sterben?“, dann „7 Psychos“ und jüngst „Three Billboards Outside Ebbing, Missouri“. Es geht um Gerechtigkeit, Rassismus, Rache, das Ausbrechen aus der Komfortzone und darum, den Finger in offene Wunden der Gesellschaft zu legen. Und das mit einem Wahnsinns-Cast und absolut zu Recht den Oscars für die beste Hauptdarstellerin für Frances McDomand und die beste Nebenrolle für Sam Rockwell geehrt.

„The Expanse“ (Staffel 5)

Seit 16.12. bei Prime Video

Dank Amazon kann die beste Science-Fiction-Serie seit „Raumschiff Enterprise – Das nächste Jahrhundert“ in die nächste Runde und damit Staffel fünf gehen. Kaum eine Serie spielt in einer derart dicht geschriebenen Welt, in der komplexe politische Verhältnisse konsequent Vorrang vor spektakulärem Effektkino haben. Das macht „The Expanse“ fast schon zu einem anstrengenden Seherlebnis. Das fordert einen Kraftaufwand ein, der sich letztlich jedoch mehr als lohnt.

„Bild.Macht.Deutschland?“ (Doku)

Ab 18.12. bei Prime Video

Noch ohne Trailer

„Erstmals in der über 65-jährigen Geschichte von Bild bekam ein unabhängiges Produktionsteam umfassenden Zugang zum Universum der Tageszeitung und ihrer Redaktion“, heißt es großspurig in der Pressemitteilung zur neuen Dokuserie bei Prime Video. Doch der Satz ist eine Nebelkerze, denn „umfassend“ bedeutet noch lange nicht „uneingeschränkt“.

So wirst Du letztlich auch in dieser Dokuserie nur das sehen, was Axel Springer und die Bild-Redaktion nicht hinter verschlossenen Türen getrieben haben. Trotzdem will ich diese Serie hier empfehlen, da ich aus eigener Erfahrung aus meiner Arbeit als Journalist weiß, dass Redaktionen und deren Prozesse für Leser*innen letztlich eine Blackbox sind und es nur gut sein kein, mal einen (wenn auch geschliffenen) Einblick zu bekommen.

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