Innovation & Future China schaltet Bitcoin-Minen den Strom ab

China schaltet Bitcoin-Minen den Strom ab

China hat keinen Bock auf Bitcoins. Das macht die Regierung immer wieder klar. Nun wurden am Montag in Sichuan, der chinesischen Bitcoin-Hochburg, 26 Bitcoin-Minen auf Anordnung der Behörden geschlossen. Der Bitcoin-Kurs fiel daraufhin – um 9 Prozent. 

„Der Exodus steht bevor – wir flüchten nach Übersee um Minen für unsere Geräte zu finden“, verriet einer der Bitcoin-Schürfer aus Sichuan der Global Times bildhaft. Mit der Schließung wurde 90 Prozent von Chinas Bitcoin-Mining-Kapazität unterbunden. Andere Schließungen erfolgten bereits in den letzten Wochen. Die Regierung macht also kurzen Prozess mit dem virtuellen Taler. 

Chinas Problem mit Bitcoin & Co

Doch wieso geht China so radikal gegen die Kryptowährung vor? Laut Chinas Zentralbank gefährde diese die »ökonomische und finanzielle Ordnung«. Die Bankenverbände befürchten Spekulationen mit Kryptowährungen und sorgen sich daher um die Finanzstabilität Chinas. 

Es können jedoch weitere Gründe erschlossen werden. Zum einen sorge sich China Analyst:innen zufolge um den Kontrollentzug. Falls sich durch Kryptowährungen illegale Finanzströme verbreiten, könnten diese durch die Regierung nicht gestoppt werden.

Wichtig zu wissen ist außerdem, dass China eigens an einer Kryptowährung arbeitet. Diese soll dann über die Zentralbank laufen. Außerdem könnte Chinas Vorgehen damit erklärt werden, dass die Bitcoin-Minen Unmengen an Strom verbrauchen. Der Staat hatte sich vorgenommen, weniger CO2 zu verbrauchen und bis 2060 klimaneutral zu werden.

Das Schürfen von Bitcoins erfordert einen enormen Stromverbrauch (Foto: Marco Ahtisaari / Flickr)

Trotz aller möglichen Gründe ist augenscheinlich, dass es einem autokratischen Regime wie China vor allem um Kontrolle geht. Die komplette Geld- und Währungspolitik untersteht in China der Regierung. Diese Machtausübung fehlt beim Handel mit Kryptowährung. Deshalb forderte die Regierung nun auch chinesische Banken wie Alipay oder die Industrial Bank dazu auf, nicht mehr mit Kryptowährung zu handeln.

Zuletzt wurden zwei Drittel aller neuen Bitcoins weltweit in China produziert. Dies wurde nun schlagartig unterbunden. Trotz aller Unsicherheit und Kursfälle geht es dem Bitcoin vergleichsweise aber gut. Der Kurs liegt immer noch dreimal so hoch wie vor einem Jahr.

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