Life & Style Santa liebt einen Mann – Norwegische Post wirbt mit homosexueller Liebe

Santa liebt einen Mann – Norwegische Post wirbt mit homosexueller Liebe

Das norwegische Postunternehmen Posten wirbt dieses Jahr mit einem romantischen Weihnachtsfilm. Santa ist verliebt – und zwar in einen Mann.

In dem Werbespot sehen wir, wie Santa’s Partner die Weihnachtstage verbringt und ungeduldig auf seine große Liebe wartet. Über die Jahre scheinen die beiden eine engere Beziehung zueinander aufzubauen und mit dem Versprechen „Ich komme nächstes Jahr wieder“, verabschiedet sich Santa jedes Mal. Doch die gemeinsame Zeit ist zu meist kurz.

Als Harry Santa traf, war es Liebe

Die Lösung scheint dann ebenso naheliegend wie brillant: Die Post muss aushelfen. Um mehr Zeit mit seinem Freund verbringen zu können, holt sich Santa das Postunternhemen Posten zur Unterstützung, das rechtzeitig zu Weihnachten alle Päckchen ausliefern sollen. Das Happy End wird mir einem Kuss der beiden gekrönt.

Der Titel „When Harry met Santa“ ist dabei eine Anspielung auf die amerikanische romantische Komödie „When Harry Met Sally“ aus dem Jahr 1989. In dem Klassiker verlieben sich Harry und Sally ineinander und stellen sich der Frage, ob aus Freundschaft auch Liebe werden kann? Der Film beantwortet diese Frage klar mit ja, denn am Ende heiratet das Paar.

Am Ende des Werbefilmes steht „2022 jährt sich in Norwegen 50 Jahre Jubiläum zu lieben wen auch immer man möchte.“ Der Social-Media Aufreger ist also nicht nur eine clevere Werbung, sondern feiert auch homosexuelle Partnerschaften. Doch wozu der ganze Trubel? Sollte es nicht egal sein, ob Santa schwul ist oder nicht?

Wieso ein schwuler Santa bemerkenswert ist

Auf Social Media führt die Werbung zu gemischten Reaktionen. Während einige sich von der Werbung gestört fühlen und argumentieren „Santa ist doch nicht schwul“, feiern andere die romantische Interpretation des norwegischen Unternehmens. Also ganz konkret: „Braucht es einen schwulen Santa?“

Queere Liebe ist auf popkultureller Ebene trotz bekannten Gesichtern wie dem Sänger Lil Nas X oder Aktionen wie dem Diversity-Set von Lego immer noch unterrepräsentiert. Dass sich eine so traditionsreiche Figur wie Santa Claus in einen Mann verlieben kann, kann Gespräche öffnen, wieso wir ihn eigentlich als heterosexuell lesen. Die Werbung ist also eine Idee, eine Möglichkeit wie sich Santas Liebesleben gestalten könnte.

Queere Lebensrealitäten in Deutschland

Übrigens, in Deutschland war erst 1994 mit der Streichung des Paragraphen 175 des Strafgesetzbuches homosexuelle Liebe nicht mehr strafbar. Wie viele Straftaten es heute gegen Menschen der LSBTI-Community( Lesben, Schwule, Bisexuelle, Trans – und Intergeschlechtliche Menschen) gibt, ist laut dem Lesben- und Schwulenverband (LSVD e.V.) unklar, da es aktuell nur Eingangsstatistiken zu dem Thema gibt.

Ist Santa also schwul? Keine Ahnung, denn Santa ist fiktiv. All die Aufregung ist also vollkommen unberechtigt, denn immerhin sprechen wir von einem Mann, der angeblich Geschenke zu Weihnachten bringen soll. Viel interessanter ist doch eigentlich: Wieso stört ein potentiell schwuler Santa?

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