Female Entrepreneurship Womanizer investiert in die Erforschung weiblicher Gesundheit

Womanizer investiert in die Erforschung weiblicher Gesundheit

Die Marke Womanizer ist bekannt für ihre Sexual Wellness Produkte – aka Vibratoren. Aber nicht nur. Womanizer investiert vermehrt nicht nur in die Forschung eigener Produkte, sondern auch in die Erforschung weiblicher Gesundheit.

Im Jahr 2020 suchte das Unternehmen Frauen, die für die Wissenschaft masturbieren. Jetzt hat es einen eigenen Pleasure Fund initiiert. In den nächsten fünf Jahren sollen insgesamt 250.000 Euro für Studien zur weiblichen Gesundheit und Sexualität vergeben werden. Bewerben können sich Forscherinnen und Ärztinnen weltweit in dem Gebiet. Dafür müssen sie ein Formular ausfüllen.

Welche Studien gefördert werden, entscheidet ein internationaler Beirat aus weiblichen und non-binären Personen. Denn mit dem Pleasure Fund verfolgt Womanizer das Ziel, den Gender Health Gap ein Stück weit zu schließen. „Wir haben bemerkt, dass es in dem Bereich weibliche Gesundheit und Sexualität einfach noch vieles zu tun gibt und nicht viel oder genug Finanzierung vorhanden ist. Die Forschung hat sich in der Vergangenheit auf männliche Personen konzentriert und tut es bis heute“, sagt Johanna Rief, Head of Sexual Empowerment bei Womanizer.

Erstes Programm aus Deutschland

Die erste Zusammenarbeit steht bereits fest: Gemeinsam mit der Charité setzt Womanizer eine Studie zur Auswirkungen sexueller Funktionsstörungen im Rahmen einer Brustkrebserkranung um.

Schon vor der Planung des Pleasure Funds stand die Marke mit Laura Hatzler in Kontakt. Sie leitet die Arbeitsgruppe „weibliche Sexualität“ am Institut für Sexualität und sexuelle Medizin an der Charité. Ein monatelanger Austausch führte zur der Idee der Studie im Rahmen des Funds.

©Womanizer

Doch wie verändert sich die Forschung, wenn Unternehmen wie Womanizer sie mit zusätzlichen Geldern finanzieren und damit auch Eigeninteresse verfolgen? Das sieht Rief nicht kritisch: „Durch Förderprogramme wie den Pleasure Fund erhalten Projekte und Themen, die bislang keinen Fokus hatten, die notwendige Aufmerksamkeit und finanzielle Unterstützung.“

Weiter sagt sie: „Nicht nur gelten männliche Körper in der Medizin und Forschung als Richtwert, auch entscheiden vermehrt männliche Personen, welche Forschungsthemen umgesetzt werden. Daher war es uns sehr wichtig, dass unser internationale Beirat, der über die Vergabe der Projekte entscheidet, aus weiblichen und non-binären Personen besteht.“

Auch Vorteile für die Marke

Frauen sind in der Medizin nicht gleichberechtigt. Mehr Geschlechtersensibilität in diesem Bereich ist aufgrund dessen angebracht. Wenn das nicht der Status-Quo ist, dann müssen Unternehmen die Thematik nach vorne pushen. Auch wenn Womanizer durch den Pleasure Fund der Benachteiligung von Frauen in der Medizin entgegen wirken will, leugnet Rief auch nicht, dass sich dadurch natürlich auch Vorteile für das Unternehmen ergeben.

„Durch den Pleasure Fund möchten wir einen Teil dazu beizutragen, den Gender Health Gap zu schließen und einen Beitrag zur Enttabuisierung des Themas leisten. Das hilft uns natürlich mit dem Verkauf unserer Produkte, auch wenn das eher eine langfristig angelegte Strategie ist. Es gibt somit sozusagen eine Umwegrentabilität“, so Rief.

Bleibt abzuwarten, welche neuen Erkenntnisse aus den Studien des Pleasure Funds hervorgehen. Hoffentlich erhalten sie dann mehr Aufmerksamkeit.

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