Female Entrepreneurship Female February: So schafft der Podcast „Unicorn Bakery“ Gründerinnen eine Plattform

Female February: So schafft der Podcast „Unicorn Bakery“ Gründerinnen eine Plattform

In seinem Podcast „Unicorn Bakery“, vorher „Jungunternehmer Podcast“, trifft Fabian Tausch regelmäßig auf erfolgreiche Gründer:innen, die Erfahrungen und Tipps teilen. Für den Februar hat Tausch sich eine besondere Aktion überlegt: den Female February.

Seit Beginn des Monats spricht er ausschließlich mit spannenden Gründerinnen, um eben diese Frauen aus der Startup-Szene zu supporten. Wir haben mit Fabian Tausch über die Idee des Female February gesprochen.

Fabian, die bist vor über fünf Jahren mit deinem Podcast gestartet. Seitdem hast du viele Gespräche mit spannenden Gründer:innen und erfolgreichen Unternehmer:innen geführt. Die meisten waren Männer. Warum?

Das ist schwer zu sagen. Also von den rund 300 Gesprächen, die ich geführt habe, waren definitiv keine zehn Prozent mit Frauen. Ich würde behaupten, dass viele Frauen deutlich verantwortungsvoller und pflichtbewusster mit ihren Aufgaben innerhalb der Firma umgehen, was auch bedeutet, dass PR-Termine seltener auf der Agenda stehen. Männer hingegen sagen schneller: „Klar, bin dabei, nächste Woche?“ So hat das dann seinen Lauf genommen.

Wann ist dir bewusst geworden, wie wenig Frauen eigentlich in deinem Podcast zu hören sind?

Ich war vor Kurzem für einen Monat in Kapstadt und habe mir dort Zeit genommen, über meinen Podcast und seine Zukunft nachzudenken. Da ist mir aufgefallen: Es sind zu wenig Gründerinnen dabei, obwohl ich viele Gründerinnen kenne und kennengelernt habe. Und wenn ich Gründerinnen einlade, dann sind es oft dieselben. Es kann nicht der Status Quo sein, dass immer die gleichen Namen im Rampenlicht stehen. Also habe ich mir überlegt, was man machen kann. Da kam mir die Idee, einen Monat lang nur Gründerinnen einzuladen.

Podcaster Fabian Tausch

Warum der Februar? Abgesehen von der Alliteration, die leicht über die Lippen geht.

Der Februar passt, weil wir so auf den Weltfrauentag am 8. März hinarbeiten. Um zu zeigen, wie viele Gründerinnen es gibt, die gerade spannende Sachen machen, auf ihre eigene Art und Weise. Die einen crowdfunden, die andereen bootstrappen, einige nehmen ein Investment auf. Diese Stories will ich erzählen.

Wie hast du die 28 Gründerinnen ausgewählt?

Ich habe noch in Kapstadt angefangen, eine Liste zu schreiben. Mithilfe von zwei Freunden, die selbst in der Startup-Szene sind. Wir haben schnell eine Liste von 60 Frauen zusammenbekommen. Dann habe ich angefangen anzufragen und habe schnell positive Rückmeldungen bekommen. Über Linkedin haben sich auch noch einige gemeldet, es wurden immer mehr.

Also sind deutlich mehr Frauen in Frage gekommen, als du geplant hattest. Gab es Auswahlkriterien?

Die Gründerinnen sollten schon mindestens ein bis zwei Jahre in der Startup-Szene unterwegs sein, weil dann die Reflektion da ist, für alles, was bisher passiert ist. Das ist ein Learning aus meinen Podcast. Ansonsten gibt es keine Kriterien. Es ist egal, ob die Gründerinnen Vollzeit oder Teilzeit arbeiten oder wie sie ihr Business angehen. Es soll nicht immer der gleiche Lebenslauf erzählt werden.

Über welche Inhalte sprichst du mit den Gründerinnen in deinem Podcast?

Es geht zum einen um die Faszination Gründung und zum anderen um den Schritt ins Ungewisse. Ich frage sie: Wann hat dich die Faszination gepackt, zu gründen? Warst du zu diesem Zeitpunkt wirklich bereit? Die Gespräche sollen zeigen, dass es viele verschiedene Faktoren gibt und jede:r den eigenen Weg gehen sollte. Grundsätzlich findet sich aber ein wiederkehrendes Muster.

Damit schaffst du eine Art Plattform für Female Empowerment. Davon gibt es jedoch schon einige – vor allem von Frauen für Frauen.

Ich will gar keine Konkurrenz zu all den Plattformen zu Female Empowerment sein. Ich will eine Anlaufstelle für Gründerinnen und Gründer sein und ich will den Traffic, den ich besitze, an die richtigen Stellen verteilen. Eine Art Seite schaffen, auf die man geht, wenn man eine Art Community Page sucht. Einfach, um Infos zu bekommen oder auch für den Deep Dive.

Und was kommt nach dem Female February?

Mir ist bewusst, dass ich über den Female February hinaus etwas ändern muss. Ich habe eine lange Liste an Gründerinnen, die immer länger wird. Statistisch gesehen gibt es sicherlich immer noch zu wenig Gründerinnen. Aber das heißt nicht, dass es keine gibt. Also will ich auch langfristig mehr Frauen in meinen Podcast einladen.

Was muss sich grundsätzlich ändern, damit mehr Frauen im Startup-Ökosystem supportet werden?

Ich glaube, das ist ein Mix aus Eigenverantwortung der Gründerinnen und Licht-ins-Dunkle-bringen von unter anderem Investoren, Journalistinnen oder Podcastern wie mir. Es gibt nämlich viel mehr Gründerinnen und Gründer als die, die eh schon immer laut sind. Ich würde jeden in Pflicht nehmen, mehr Recherche zu betreiben. Das muss gemacht werden, um ein reales Bild zu erzeugen und am Ball zu bleiben.

Hier geht’s zum Podcast. Eine Auswahl an fünf spannenden Folgen haben wir euch herausgesucht:

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