Innovation & Future Planet Labs: Wie eine Satelliten-Firma jeden Tag Bilder aus der Ukraine liefert

Planet Labs: Wie eine Satelliten-Firma jeden Tag Bilder aus der Ukraine liefert

Wenn diese kleinen Maschinen also gestern, heute, morgen Fotos von deinem Haus machen, dann werden sie es nur klein abbilden. Einen Swimmingpool im Garten könnte man erkennen. Dass sich daneben jemand sonnt, würde verschwimmen.

Ans eigene Sonnenbad zu denken, wenn es um Satellitenbilder geht, ist deshalb auch zu ichbezogen. Das Individuum verschwimmt, die großen Dinge aber, die nicht einzelne, sondern viele Menschen betreffen, die sollen dafür sichtbar werden.

Wie etwa diese Tragödie der jüngsten Vergangenheit: Ende August 2021 versuchten Menschen in Afghanistans Hauptstadt Kabul verzweifelt, in die Flugzeuge zu gelangen und das Land zu verlassen, während die Taliban die Kontrolle übernahmen. Es sind Schicksale, die von oben nur als Pixelbruchteile erscheinen, nur Schatten auf dem Flugfeld. Aber dank der Bilder von Planet Labs werden sie eben sichtbar bleiben. Auch dann, wenn ein Regime entscheidet, das Internet zu blockieren.

Co-Founder Schingler hat eine Menge Hoffnungen, wie die Technologie seiner Firma der Menschheit und dem Planeten nutzen könnte. „Regierungen haben seit 50 Jahren den Planeten aus dem All beobachtet, für die Wissenschaft, Verteidigung, Geheimdienste“, sagt der ehemalige Nasa-Mitarbeiter. Bei der US-Weltraumbehörde traf er auch auf Co-Founder Will Marshall. „Aber es gab noch keine Cloud, kein Machine-Learning. Selten findet man eine Branche, die noch nicht digitalisiert ist.“ Das ist die Nische, in der Planet sich ausbreiten will. Natürlich, auf diese Idee sind nicht nur Schingler und Marshall gekommen – mit dem Unternehmen Maxar haben sie einen direkten Konkurrenten, der derzeit sogar eine etwas höhere Auflösung bieten kann.

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