Life & Style Auf ein Bewerbungsgespräch mit: Rapper und Songwriter Montez

Auf ein Bewerbungsgespräch mit: Rapper und Songwriter Montez

Bewerbungsgespräche sind nie leichtMan präsentiert sich selbst auf dem Silbertablett und sitzt unbekannten Menschen gegenüber, die genau prüfen, ob man zum Team und Unternehmen passt. Dabei dreht sich alles um die richtigen Fragen – und die können manchmal echt abwegig sein. Die perfekte Ausgangslage für Business Punk, um bekannte Persönlichkeiten zum Bewerbungsgespräch einzuladen. Weil wir natürlich super woke sind, duzen wir.

Heute sprechen wir mit dem Rapper und Songwriter Montez. Er ist schon seit einigen Jahren in der Musikszene aktiv, hat bereits Lieder für Helene Fischer geschrieben und erobert nun auch mit seinen eigenen Songs als Rapper die Charts. Anfang April erschien sein neues Album „Herzinfucked“.

Wie handlest du stressige Situationen in deinem Job?

Montez: Ich bin extrem stressresistent und kann damit auch gut umgehen, weil ich sehr viel arbeite.

In dem Lied „Wie viel Lieder muss ich noch schreiben“ rappst du viel über das Verarbeiten eines emotionalen Rückschlags. Wie gehst du mit Enttäuschungen und Rückschlägen in deiner Karriere um?

Ich glaube, dass man mit jedem Rückschlag ein bisschen stärker und härter wird. Dass man aus jedem Fehler auch lernt. Wenn man das lange macht und so viele Rückschläge hatte, dann hat man irgendwann einen Panzer um sich herum. Das Einzige was hilft, ist weiterzumachen. Wenn du aufgibst, geht es niemals weiter.

Das heißt, aufgeben war nie eine Option?

Um ehrlich zu sein, bin ich schon von Anfang an so überzeugt von mir gewesen, dass ich immer selbstverständlich dachte: „Das nächste Album ist es. Safe! Es ist so gut, ich feiere es so krass“. So habe ich das die letzten zehn Jahre gedacht. Deswegen habe ich auch diesen Hunger in mir gehabt, immer weiterzumachen.

Es geht also auch darum, das was man macht, überzeugt zu machen.

Auf jeden Fall. Das müssen die Leute spüren. Wenn du nicht selbst an dich glaubst, ist schon alles vorbei.

In einem Lied rappst du: „Alle sagen, ich wäre verrückt“. Warum könnten Leute zu dir sagen: „Du bist verrückt“?

Ich bin ein bisschen wahnsinnig im Studio, weil ich mit meinen Gedanken im Brainstorming kreuz und quer springe und auch verschiedene Emotionen durchlaufe, die immer sehr extrem sind. Es kann sein, dass ich eine Zeile unglaublich abfeiere und drei Minuten später finde ich sie scheiße.

Oder irgendeiner sagt was und ich finde es scheiße und drei Minuten später denke ich mir: „Oh mein Gott, das ist ja geisteskrank heftig“. Natürlich ist es aber auch einfach ein kreativer Prozess, bei dem man rumexperimentiert.

Jetzt schreibst du schon eine ganze Weile. Hattest du schon einmal eine Schreibblockade und wie bist du damit umgegangen?

Eine Schreibblockade hatte ich sogar drei Jahre lang. Das war auch schweren Depressionen und Panikattacken geschuldet. Das ist eine sehr dunkle Zeit bei mir gewesen. Was ich heute weiß: Man muss einfach weitermachen, wie ich das eben schon gesagt habe. Das ist auch ein Prozess, durch den ich gehen musste.

Ich habe drei Jahre nichts geschrieben. Ich fand alles scheiße, was ich geschrieben habe, wenn ich mich doch getraut habe, mich an ein Blatt Papier zu setzen. Da hatte ich große Selbstzweifel. Es hat lange gedauert, bis ich den Glauben in mich selbst wieder gefunden habe. Ich habe mir dann einen Kollegen dazu geholt, und wir haben gemeinsam geschrieben. Der Schlüssel dabei ist einfach, niemals aufzugeben.

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