Life & Style „erTrinkwasser“: Sea-Watch rüttelt mit gefakter Lifestyle-Werbung wach

„erTrinkwasser“: Sea-Watch rüttelt mit gefakter Lifestyle-Werbung wach

Ein neues super cooles Trinkwasser auf dem Markt? Klingt eigentlich gar nicht so abwegig. Immerhin gibt es die verschiedensten Wege, um so ein einfaches Produkt wie Wasser als Lifestyle-Produkt zu vermarkten. Beim „erTrinkwasser“ von Sea-Watch handelt es sich allerdings nur auf den ersten Blick um ein solches Produkt.

Mit ihrer neuen Kampagne macht die NGO aufmerksam auf die ertrinkenden Menschen im Mittelmeer. Laut der Uno-Flüchtlingshilfe sind 938 Menschen von Januar bis August 2022 im Mittelmeer verstorben oder werden vermisst.

Doch zunächst catcht das Kampagnenvideo zu „erTrinkwasser“ mit einem klassischen Aufmacher für Lifestyle-Produkte. Das Wasser soll „ewig jung [halten]“, „für die ganze Familie“ sein und für „unendliche Stille“ stehen. Das Ganze auch noch „Made in Europe“. Kennt man den Hintergrund nicht, könnte das tatsächlich einfach nur Werbung für ein neues Wasser sein.

Das Wasser, das Menschenleben kostet

Dass es sich hierbei allerdings um eine Anspielung auf die ertrinkenden Menschen im Mittelmeer handelt, kommt nach der Hälfte des Spots zur Sprache. Der eigentlich freundliche Werbeclip wird düster. Es geht um die täglich sterbenden Menschen auf der Flucht nach Europa, verknüpft mit einem Spendenaufruf an Sea-Watch.

Die Organisation soll laut eigenen Angaben bereits über 45.000 flüchtende Menschen in Seenot gerettet haben. Sie ist Ende 2014 aus einer Initiative Freiwilliger entstanden, wie es auf der eigenen Webseite heißt.

Dabei ist die Arbeit von freiwilligen Seenotrettungen essentiell für das Überleben der geflüchteten Menschen. Denn derzeit besteht laut der UNO-Flüchtlingshilfe kein europäisches Seenotrettungssystem.

Der letzte Versuch einer staatlichen Seenotrettung scheiterte 2019, weil die europäischen Mitgliedsstaaten sich auf kein System zur Verteilung der Geretteten einigen konnten. Die Arbeit der freiwilligen Seenotrettungen wird durch die verzögerte Zuweisung von Anlaufhäfen zusätzlich erschwert.

Dabei ist seit 1910 international geregelt, dass Kapitän:innen auf See verpflichtet sind, Menschen in Not Beistand zu leisten. Umso wichtiger ist es, die Arbeit von Organisationen wie Sea-Watch zu unterstützen und auf ihre Arbeit aufmerksam zu machen.

Hier könnt ihr euch den Clip ansehen:

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