Leadership & Karriere Wir haben Badmómzjay zum Bewerbungsgespräch getroffen

Wir haben Badmómzjay zum Bewerbungsgespräch getroffen

Bewerbungsgespräche sind nie leicht. Man präsentiert sich selbst auf dem Silbertablett und sitzt unbekannten Menschen gegenüber, die genau prüfen, ob man zum Team und Unternehmen passt. Dabei dreht sich alles um die richtigen Fragen – und die können manchmal echt abwegig sein. Die perfekte Ausgangslage für Business Punk, um bekannte Persönlichkeiten zum Bewerbungsgespräch einzuladen.

Badmómzjay hat es als Newcomerin im Deutschrap innerhalb von zwei Jahren an die Spitze der deutschen Charts geschafft. Letztes Jahr hat uns die Rapperin erklärt, wie man against all odds Erfolg hat. Jetzt launcht sie gemeinsam mit dem Startup Mikado Culture ihre eigene Beauty-Marke „BAD Cosmetics“. Wir haben die Rapperin und Businessfrau zum Job-Interview eingeladen:

Badómzjay, wenn du eine Superheldin oder ein Superheld sein könntest, wer wäre das? 

Ich wäre Supergirl. Es gibt nicht so viele weibliche Superhelden und ich liebe starke Frauen. 

In welchem Bereich hast du dich am stärksten innerhalb des letzten Jahres entwickelt?

Durch die Tour, die ich gespielt habe und die Festivalauftritte, bin ich viel selbstsicherer geworden. Ich habe jetzt noch mehr Wünsche und Träume. Ich habe aber auch gemerkt, dass man krass auf seinen Kopf und seine Gefühle aufpassen muss. Wenn man auf Tour ist und viel arbeitet, fährt das Adrenalin hoch und runter und man achtet nicht so sehr darauf, Pausen zu machen und zu reflektieren, was gerade passiert. Das will ich dieses Jahr besser machen. 

Was wäre der Titel deiner Autobiografie?

I am who I am because I am who I am. 

Du hast jetzt neben der Musik auch deine eigene Kosmetik-Brand. Wofür steht sie?

Die Brand steht dafür, dass jeder selbst entscheiden kann, was sein Look ist, was er tragen möchte und wie er Kosmetik einsetzen möchte. Ich will, dass jeder frei ist und weiß, er kann alles tragen. Es gibt kein Gender.

Du arbeitest viel in Projekten. Wann ist der Punkt, an dem du ein Projekt beendest und mit dem Ergebnis zufrieden bist?

Manchmal kommt der Punkt gar nicht, weil ich immer denke, ein Prozent mehr hätte man noch geben können. Aber wenn jeder im Team seine ganze Energie reingesteckt hat, ich zufrieden bin und man an dem Punkt ist, an dem man sagen kann: ‘Es ist on Point, aber rummeckern kann man immer’, dann höre ich auf.  

Kommt der Moment dann von dir selbst oder eher von außen?

Ich glaube, wenn man selbst in diesem Tunnel ist, dann ist man so verkopft, dass man diesen Punkt nicht sieht. Da braucht man eine Person von außen, die sagt, dass es schon perfekt ist. 

Wie organisierst du dich, wenn du arbeitest? 

Das ist super schwierig. Es ist alles drunter und drüber. Entweder ich schlafe mal vier Stunden, mal acht, mal eine oder mal gar nicht. Es geht immer von Termin zu Termin und ich versuche, möglichst all meine Energie reinzustecken. Ich mache ja nicht nur meine Brand, sondern noch gefühlt 1000 andere Sachen. Ich denke immer, ich könnte mich organisieren und dann kommen Sachen dazwischen und der Plan ist hinüber. Aber ich achte auf jeden Fall darauf, dass wir im Team essen, trinken und schlafen. 

Wie reagierst du, wenn ein Vorschlag von dir abgelehnt wird? 

Ich höre mir an, wieso. Wenn ich trotzdem der Meinung bin, ich will auf meine Intuition hören, dann werde ich meinen Weg gehen.

Also setzt du dich darüber hinweg? 

Ja. Also ich höre mir immer die Meinungen an und möchte auch immer verstehen, warum die Person diese Meinung hat. Ich nehme jede Meinung im Raum ernst. Am Ende reflektiere ich alles und wenn ich mich widersetze, dann sage ich: ‘Danke, das ist nett gemeint und ich finde es gut, dass du in die Ecke gedacht hast, aber ich will es trotzdem auf meine Art machen.’ Und das wird dann auch passieren.

Hast du schon mal in einem Meeting gelogen, damit deine Idee auf jeden Fall durchkommt? 

Gelogen nicht, nein. Aber man schmückt die Idee schon aus und macht die Story größer, achtet auf die Wortwahl und schaut, dass man es gut verkauft. 

Was war die letzte Aufgabe, die du nicht lösen konntest? 

Man stellt sich einen Albumprozess manchmal einfach vor, aber er ist es gar nicht. Es sind ganz, ganz viele 1000 Kopfschmerzen. Mal denkst du, es ist fertig, dann hörst du eine Woche später rein und fragst dich, was das für ein Schrott ist. Dann hörst du es nochmal an und denkst, es ist das krasseste Album ever. Ist es fertig oder nicht? Diese Frage kann nie endend sein, wenn man sich hineinsteigert. 

Was ist der größte Unterschied zwischen dir als Künstlerin und als Business-Person? 

Ich bin bei meinem Business sehr hart und sehr auf den Punkt. Ich weiß, was ich will, ich bin professionell und gefasst. Und bei meiner Kunst bin ich sehr emotional und möchte möglichst viel Gefühl einbringen. 

Wenn du eine Aufgabe in deinem Job vermeiden könntest, welche wäre das? 

Immer auf Social Media präsent zu sein. Oft möchte ich mein Handy gar nicht mehr sehen, aber weiß, ich muss für meine Community am Start sein und sie wenigstens ein bisschen mitnehmen. Manchmal würde ich mir wünschen, dass es noch jemanden wie mich geben würde, der das übernehmen könnte. 

In einem Schwarm voller Fische, wo finden wir dich: vorne, hinten oder gegen den Strom? 

Was meine Person angeht, immer gegen den Strom. Wenn aber mit dem Strom Sinn macht, dann auch mal ein paar Meter mit dem Strom. Wenn der Strom dann keinen Sinn mehr macht, dann rückwärts. Und wenn der Strom überhaupt keinen Sinn macht, dann kreuz und quer. Ich bin sehr von Emotionen getrieben. Entweder fühle ich etwas und gehe mit oder ich fühle es nicht und gehe dann wieder weg. Aber es ist nie nur eine einzige Richtung. 

Betrifft das auch deine Arbeit im Team?

Ich arbeite unfassbar gut mit meinem Team zusammen, weil ich mich nicht über andere Leute stelle. Ich mag es, wenn jeder seine Position hat und da steppe ich auch nicht rein. Ich lass dich tun, was du tun willst und du lässt mich tun, was ich tun will. Ich lasse den Leuten 100 Prozent ihren Freiraum. 

Also bist du kein Kontrollfreak?

Ich habe zwar Trust-Issues, aber nicht bei meinem Team. Denen vertraue ich und stelle auch kaum etwas in Frage. Ich kaufe ihnen alles ab, weil ich weiß, sie wollen mein Bestes. 

Was bringst du mit auf eine Grillparty? 

Oh Gott, einen Grund zu gehen. Ich mag so etwas gar nicht. Aber wenn, dann Ketchup. 

Was magst du dann? 

Ein Fernsehabend ist nett, wenn nicht gesprochen wird. Ich mag es, wenn ich mit Leuten zusammen sein kann und man einfach nebeneinander chillt, ohne viele Worte. Ansonsten mag ich es, draußen zu sitzen und am Meer zu sein. Den Mond angucken finde ich auch ganz toll.

Vielen Dank, wir melden uns dann bei dir!

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