Leadership & Karriere 5 Tipps, wie ihr eure Mitarbeiter:innen stärkt und an euch bindet

5 Tipps, wie ihr eure Mitarbeiter:innen stärkt und an euch bindet

Ein Gastbeitrag von Benjamin Brockmann, Co-Founder und CEO von Operations1

Industrieunternehmen und Fabriken befinden sich im stetigen Wandel. Sie müssen sich noch stärker als andere Konzerne Herausforderungen wie dem Fachkräftemangel und zunehmend komplexeren Produktionsabläufen stellen und benötigen mehr denn je eine größere Widerstandsfähigkeit ihrer Produktion.

Mitarbeiter:innengeführten Prozessen kommt dabei eine Schlüsselrolle zu, denn die Mitarbeitenden sind in der Produktion unersetzlich. Daher dürfen sie in einer Ära zunehmender Digitalisierung keinesfalls vergessen werden. Hier meine fünf Ratschläge, wie die Digitalisierung mit besonderem Augenmerk auf die Bedürfnisse der Mitarbeitenden funktioniert:

„Set Course!“ – Klare Ziele definieren

Im Rahmen heutiger Digitalisierungsstrategien sollte der Fokus stets auf die Mitarbeitenden ausgerichtet sein. Der erste Schritt dahin kann es schon sein, sich zu überlegen, wie die alltägliche Arbeit durch sinnvolle Digitalisierung effizienter und besser gestaltet werden kann, etwa durch Checklisten-Apps, die Arbeitsprozesse vereinfachen oder eine Softwareplattform, die Werkern in der Fabrik viele verschiedene Tools zur Verfügung stellt.

Da die Produktionsprozesse komplexer werden, steigen die Anforderungen an die Mitarbeitenden, daher sollten operative Mitarbeitende (Werker, Deskless Worker) in ihren täglichen Arbeitsabläufen bestmöglich digital unterstützt werden. Jedes Unternehmen sollte vor dem Start konkrete Ergebnisvorstellungen skizzieren, damit es seine Digitalisierungsstrategien später effizient verfolgen und umsetzen kann. Die goldene Regel: Die digitale Transformation aktiv mitgestalten und immer den Nutzen für die Mitarbeitenden in den Mittelpunkt stellen. Empower every worker around the world!

„Break the Hierarchies“ – Mitarbeitenden auf Augenhöhe begegnen

Digitalisierungslösungen sind nur sinnvoll, wenn sie für die Mitarbeitenden einen wirklichen Mehrwert generieren und damit zu mehr Zufriedenheit beitragen. Dank App-Unterstützung werden zum Beispiel standardisierte Prüfungsprozesse digital automatisiert. Dadurch können Mitarbeitende entlastet, starre Prozesse aufgebrochen und mehr Selbstständigkeit und Vertrauen gefördert werden.

Denn trotz großer Innovationsoffensiven der führenden Fabriken Deutschlands besteht häufig noch eine Diskrepanz, wie dynamisch und „mitarbeiter:innengerecht“ die Systeme vor Ort wirklich sind. Trotz hohem Digitalisierungsgrad macht es einen entscheidenden Unterschied, ob Mitarbeitende nur PDFs auf einem vertikalen Touchscreen durchscrollen oder eine wirklich interaktive, dynamische Lösung wie eine Connected Worker Plattform, nutzen können, die das Arbeitsumfeld vollumfänglich digital vernetzt.

„Your turn!“ – Verantwortung delegieren, Mitarbeitende stärken

Mission muss es sein, alle Mitarbeitenden auf dem Campus zu stärken, die operative Exzellenz des Unternehmens zu steigern und die Zukunftsfähigkeit der Produktion zu sichern. Und das bedeutet auch, Aufgaben abzugeben.

Gerne möchte ich daher in Sachen Leadership und New Work ein paar Dinge mit auf den Weg geben: Das Vertrauen ins Team ist Dreh- und Angelpunkt, denn meistens schlummern dort noch viel bessere und innovativere Ideen als die, die man selbst hat. Außerdem ist die Förderung von Präsenz und Mitgestaltung wichtig. Und Teams sollten flexibel und eigenständig am Ort ihrer Wahl arbeiten können.  

„That’s the Spirit!“ – Unternehmensidentität bewahren und leben

Für mich stand der Mensch schon immer im Mittelpunkt. Es ist so wichtig, diesen Spirit niemals aus den Augen zu verlieren, denn er ist Teil unserer Unternehmensidentität und trägt maßgeblich zur Mitarbeiter:innenzufriedenheit und -bindung bei. Der immer bedrohlicher anwachsende Fachkräftemangel macht uns klar, wie wichtig es ist, in Ausbildung, Weiterbildung und Work Experience zu investieren, um Mitarbeitende nachhaltig zu motivieren und zu halten.

Digitalisierung und gemeinsamer Erfolg können Schlüsselelemente hierfür sein. Zudem zeichnen durchdachte Digitalisierungsstrategien Unternehmen als moderne Vorreiter aus und machen sie auch gegenüber Nachwuchskräften der kommenden Generationen attraktiver.

„Let’s Talk about it“ – Feedback einfordern

Es ist nicht mehr von der Hand zu weisen, dass auch die Vernetzung und Unterstützung der operativen Mitarbeitenden ein großes Tätigkeitsfeld ist und auch bleiben wird. Wichtig ist hier das Credo: Immer pragmatisch Schritt für Schritt vorgehen, die Mitarbeitenden mitnehmen und umfassend einbinden.

Das kann bedeuten, Mitarbeiter:innenbefragungen und Feedbackrunden zu drehen, um herauszufinden, wo Prozessoptimierungen durch digitale Anwendungen gewünscht oder erforderlich sind. Kurz: Jeder Handlungsschritt, jede Entscheidung sollte mitarbeiter:innenzentriert vorgenommen und mit allen am Prozess Beteiligten auch entsprechend geteilt werden.

Benjamin Brockmann. Foto: Operations1

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