Life & Style Stur Cookware: Mit Pfannen zur erfolgreichen Crowdfunding-Kampagne

Stur Cookware: Mit Pfannen zur erfolgreichen Crowdfunding-Kampagne

Wie viele Leute waren in der Community aktiv dabei, um die Pfanne mitzugestalten?

Filip: Anfangs waren es sechs- bis siebenhundert Newsletter-Subscriber. Über die nächsten Monate ist es auf mehrere Tausend angewachsen. Als wir die Crowdfunding-Kampagne gestartet haben, waren es 25.000. Kurz vor der Kampagne haben wir dann auch noch ein bisschen Marketingbudget in die Hand genommen und Anzeigen auf Facebook geschaltet und noch ein paar mehr Mailadressen eingesammelt.

Wie viele Supporter:innen konntet ihr für das Crowdfunding gewinnen?

Simon: Am Ende der Kampagne waren es genau 7.777.

Das hat euch wieviel Geld eingebracht?

Simon: Wir haben auf Kickstarter in 30 Tagen 1.247.981 Euro an Backing sammeln können. Dann haben wir die Kampagne auf Indiegogo weiterlaufen lassen. Dort waren es noch einmal 632.859 Euro.

Filip: Insgesamt waren es also knapp 1,9 Millionen Euro.

Die Unterstützer:innen erhielten im Gegenzug euer Produkt?

Simon: Genau, das war ein produktbasiertes Crowdfunding. Das heißt, du unterstützt ein Startup wie uns und erhältst dafür als Belohnung das Produkt. Es gibt auch Leute, die einfach nur so spenden.

Filip: Das ist die Ausnahme. 98 Prozent der Leute haben eine Pfanne dafür bekommen. Es ist im Prinzip eine Vorbestellung mit längerer Wartezeit.

1,9 Millionen Euro von über 7.777 Leuten. Wie setzen die sich genau zusammen?

Simon: Fast 25 Prozent konvertierten aus dem Newsletter. Das war der Großteil. Wir haben das Ganze unterstützt durch Beiträge in diversen Zeitschriften und Zeitungen. Gleichzeitig betrieben wir Performance- und Facebook-Marketing. Die ersten 100.000 Euro wurden innerhalb von 13 Minuten eingesammelt. Der erste Tag war krass, da kamen über 450.000 Euro zusammen. Der zweite Tag war auch sehr stark und dann hast du einen Bauch, da passiert nicht viel. Als es dann langsam zu Ende ging, haben die Leute uns nochmal fleißig unterstützt.

Filip: Wir haben uns im Vorhinein sehr intensiv damit auseinandergesetzt. Wir wussten von Anfang an: Wir brauchen eine E-Mail-Liste. Um eine Liste zu kriegen, brauchen wir den Blog. Wichtig ist der Launch. Jeder, der sich mit Crowdfunding auskennt, sagt dir, du musst dein Ziel am ersten Tag erreichen, damit das Projekt nach außen hin erfolgreich aussieht und entsprechend auch mehr Sichtbarkeit auf der Plattform bekommt. Was viele beim Crowdfunding unterschätzen: Du musst deine Crowd selbst mitbringen.

Was sind die Herausforderungen, um so eine Pfanne zu 100 Prozent in Deutschland fertigen zu lassen?

Filip: Wenn man ein neues Produkt auf den Markt bringen will, schaut man nach Fernost, sucht sich einen Hersteller, der auf das Produkt spezialisiert ist, nimmt ein paar Anpassungen vor und lässt es produzieren. Wir haben genau das Gegenteil gemacht: einen Automobilzulieferer in Deutschland gefunden, der groß und erfahren ist, was komplexe Gussteile angeht.

Da deren Gussprodukte aber meist keine Sichtteile sind, die in die Hand genommen werden, war es wichtig, ein Bewusstsein für die optische und haptische Qualität zu schaffen. Unsere Produzenten dazu zu bekommen, das von uns gewünschte Level an haptischer Qualität hinzukriegen, das bei so einem Consumer-Produkt notwendig ist, war eine Herausforderung.

Seid ihr denn direkt mit der fertigen Pfanne aus eurer Community-Abstimmung zu den Gießereien?

Filip: Es lief ein bisschen parallel. Als wir den Proof-of-Concept hatten, haben wir direkt Hersteller gesucht und dann immer wieder das Feedback an die Community zurückgespielt. Im Nachhinein hätten wir da noch viel tiefer und schneller ins Detail gehen können, um zum Beispiel technische Limitationen schneller festzustellen.

Habt ihr euch auch Wissen von außen eingeholt? Oder war das einfach learning-by-doing?

Simon: Es gibt wahrscheinlich eine handvoll Spezialisten, die sich mit Gusseisenpfannen auf der Welt auskennen. Die arbeiten alle bei irgendwelchen anderen Firmen. Von daher haben wir einfach ausprobiert und von unserer Erfahrung mit anderen Pfannen profitiert.

Filip: Für gewisse Details, gibt es auch Standards und Normen, die man einhalten kann, ohne jetzt Experte auf diesem Fachgebiet zu sein.

Ist die Entwicklung eurer Pfanne denn abgeschlossen?

Simon Wir bekommen immer wieder Feedback von Kunden und haben eigene Ideen. Es gibt noch einige Punkte, die wir verbessern wollen. Gleichzeitig haben wir weitere Produkte, die wir umsetzen möchten.

Welche Produkte wären das?

Filip: Unser Fokus wird in nächster Zeit auf weiteren Pfannengrößen liegen. Bräter oder Dutch-Oven wünschen sich die Leute. Ein Wok wird auch immer wieder nachgefragt. Ideen gibt es genug. Zu unserer Stur-DNA gehört, dass wir unsere Produkte mit der Community entwickeln. Wir sehen uns als Kuratoren der Ideen, die die Community hat. Wir hören uns das an und prüfen: Was ist sinnvoll? Wo können wir was besser machen, im Vergleich zu dem, was auf dem Markt verfügbar ist?

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