Female Entrepreneurship Frauenquote in Dax-Vorständen: Stagnation und klassische Rollenverteilung halten an

Frauenquote in Dax-Vorständen: Stagnation und klassische Rollenverteilung halten an

Die Frauenquote in den Vorständen der Dax-Konzerne stagniert weiterhin, und es gibt nur wenige Veränderungen in der Rollenverteilung. Laut einer Analyse der Personalberatung Russell Reynolds* bleibt der Anteil weiblicher Vorstandsmitglieder bei 23 Prozent, da im vergangenen Jahr neun Frauen ausschieden, während nur acht neue hinzukamen.

Besonders besorgniserregend ist, dass sieben der neun ausscheidenden Vorstandsfrauen ihr Amt weniger als drei Jahre innehatten, im Gegensatz zu nur 15 Prozent der ausscheidenden männlichen Vorstände. Dies betonte Jens-Thomas Pietralla, Berater bei Russell Reynolds, in München. Im Durchschnitt hatten die ausscheidenden Männer eine Amtszeit von fast acht Jahren und waren sechs Jahre älter als ihre weiblichen Kolleginnen. Interessanterweise spielte bei 35 Prozent der ausscheidenden männlichen Vorstände das Alter eine entscheidende Rolle, während bei den Frauen keine durch das Erreichen der Altersgrenze ausschieden.

Die Analyse zeigt auch, dass von den neu berufenen Frauen vier mit der Leitung des Personalressorts betraut wurden, während die anderen vier eine Vorstandsposition mit Ergebnisverantwortung erhielten. Thomas Tomkos, ebenfalls Berater bei Russell Reynolds, wies darauf hin, dass weibliche Führungskräfte mit Erfahrungen im operativen Geschäft, insbesondere in der Leitung einer Region oder der Führung eines Geschäftsbereichs, nach wie vor rar seien. Diese Erfahrungen seien jedoch oft Voraussetzungen, um sich im Vorstand bis zur Position des CEOs zu qualifizieren. Dadurch bleibt die klassische Rollenverteilung zwischen Männern und Frauen im Vorstand weiterhin bestehen.

Es sei darauf hingewiesen, dass laut Gesetz börsennotierte paritätisch mitbestimmte Unternehmen ab vier Vorstandsmitgliedern mindestens eine Frau im Vorstand haben müssen. Im MDax, dem Index mittelgroßer deutscher Aktiengesellschaften, stieg die Frauenquote im vergangenen Jahr laut Russell Reynolds von knapp 14 auf gut 17 Prozent. Neun Frauen wurden neu berufen, darunter fünf als Finanzvorstand, während vier ausschieden. 

*Russell Reynolds Associates ist eine international agierende Personalberatung.

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