Für mehr Tierschutz: Aldi tritt der europäischen Masthuhn-Initiative bei

Masthühner leben nur sehr kurz und meist qualvoll, Massentierhaltung eben. Um das Problem anzugehen, hat sich Aldi jetzt als erster deutscher Lebensmittelhändler der Initiative Masthuhn angeschlossen.

Die europäische Initiative Masthuhn ist ein Zusammenschluss aus knapp 30 NGOs, um Mindestanforderungen an die Hühnermast festzulegen. Die Liste der aktuellen Probleme ist nämlich ziemlich lang. Die Tiere leiden unter Platzmangel, Langeweile, Hautentzündungen und Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Ein klares Signal an den Markt

Das Ziel der Initiative: diese Probleme soweit wie möglich zu lindern – aber auch unter Berücksichtigung der wirtschaftlichen Aspekte wie Preisaufschlägen. Die Kriterien lauten hier: Tierschutzrecht, Haltungssysteme, Betäubung vor der Schlachtung und Kontrollen sowie Berichterstattungen.

Vor Aldi haben sich schon Unternehmen wie Dr. Oetker, Iglo und Nestlé angeschlossen. Mit dem Beitritt verpflichten sie sich, die Kriterien bis 2026 umzusetzen. Das ist jedoch keine einfache Aufgabe. Nicht mal deutsche Bio-Produzent*innen halten die Kriterien immer ein.

Tobias Heinbockel von Aldi Nord zeigte sich zuversichtlich. Er kündigte an, mit allen Akteuren der Lieferkette daran arbeiten zu wollen, die strengeren Vorgaben umzusetzen. Aldi wolle damit ein klares Signal an alle anderen Markteilnehmer*innen senden.

Fragt sich nur, wie realistisch die Umsetzung der neuen Kriterien für einen Discounter wie Aldi ist. Zumindest die Albert-Schweitzer-Stiftung, die zur Initiative gehört, äußert sich hoffnungsvoll auf Twitter und bezeichnet den Beitritt als „Meilenstein für den Tierschutz“.

Ob die Chicken-Nuggets aus dem Kühlregal dann bald nur noch von glücklichen Masthühnern kommen? Es bleibt abzuwarten. Solange könntet ihr auch einfach zur veganen Variante greifen, die hat Aldi schon länger im Sortiment.