Innovation & Future Uber-Preiserhöhungen: mehr für den Profit als für die Fahrer:innen

Uber-Preiserhöhungen: mehr für den Profit als für die Fahrer:innen

50 Prozent höhere Preise, aber nur 31 Prozent mehr Geld für die Arbeitenden? Das ist die Realität bei Uber und Lyft in den USA, genau genommen in New York City.

Das hat eine Analyse der University of California ergeben, in die 50 Millionen Fahrten einflossen. Darüber berichtete etwa Vice Motherboard. Die Forschenden verglichen dafür sowohl die Preise als auch die Auszahlungen im Zeitraum Februar 2019 bis April 2022.

So haben sich die durchschnittlichen Beträge verändert.

Fahrpreis in USDFahrer:innen-Vergütung in USD
201912,2210,99
202218,3914,41

New York, New York

Der Anteil des Fahrpreises, den die Plattformen für sich behalten, hat sich im Schnitt mehr als verdoppelt, so die Autor:innen der Studie: Von neun Prozent im Jahr 2019 auf mehr als 20 Prozent im Jahr 2022.

Dass die Forschenden sich auf Daten aus New York City stützen, liegt daran, dass es dort eine Datenbank gibt, in der die Preise der Fahrten erfasst werden.

New York ist auch eine der ersten Städte in den USA gewesen, die regelte, dass Fahrer:innen bestimmte Beträge als Minumum bekommen. Zuvor hatte sich gezeigt, dass fast neun von zehn der Gig-Worker:innen weniger als den Mindestlohn von 15 Dollar pro Stunden verdient hatten.

Uber stellt sich in diesen Fällen stets als bloßer Vermittler dar, der keine Verantwortung für die Fahrer:innen übernehmen müsse.

In einer Antwort an Vice versuchte Uber die Studienergebnisse zu entkräften. Man könne die Rechnung „der Studierenden“ nicht nachvollziehen, schreibt ein Unternehmenssprecher.

Offenbar will er die Arbeit mit diesem Verweis auf den Status zweier Autor:innen als weniger bedeutsam darstellen. Andere der Forschenden sind allerdings mit Saba Waheed und Lucero Herrera fertig ausgebildete Wissenschaftler:innen.

Was nun?

Die Autor:innen schlagen vor, den Anteil gesetzlich zu deckeln, den Plattformen wie Uber vom Fahrpreis für sich behalten. Außerdem fordern sie Transparenz darüber, wie viel die Fahrer:innen bekommen. Das ist für Kund:innen heute nämlich nicht zu durchschauen.

Umso wichtiger also, dass es Studien wie die aus Kalifornien gibt.

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