Productivity & New Work Heineken zeigt Pepsi, wie Werbung mit politischem Inhalt geht – ohne sich dabei die Finger zu verbrennen

Heineken zeigt Pepsi, wie Werbung mit politischem Inhalt geht – ohne sich dabei die Finger zu verbrennen

Sich mit Freunden auf ein Bier treffen und über Gott und die Welt reden – das gehört für uns zum Leben. Schwierig wird es, wenn wir mit Menschen konfrontiert werden, die so gar nicht in unser Raster passen, weil sie eine Meinung vertreten, worüber wir nur den Kopf schütteln können. Ist dann ein Gespräch noch möglich?

Diese Frage bildet den Kern der aktuellen “Open Your World“-Kampagne von Heineken. In Kooperation mit The Human Library, einer Non-Profit-Organisation, die sich gegen Vorurteile gegenüber bestimmten Bevölkerungsgruppen einsetzt, wurde vor wenigen Tagen ein Video gelauncht, indem Menschen unterschiedlichster Couleur aufeinandertreffen: eine Feministin auf einen Feminismus-Gegner, ein Klimawandel-Aktivist auf einen Klimawandel-Leugner. Zunächst wissen die Personen nichts von ihren Differenzen. Gemeinsam müssen sie verschiedene Aufgaben lösen und lernen sich so kennen. Dann aber fällt der Vorhang und die Identität der Teilnehmer wird preisgegeben. Entwickelt wurde die Idee von der englischen Agentur Publicis London, umgesetzt von RSA Films.

“Open Your World“ vermittelt eine wichtige Botschaft: Allzu oft begegnen wir Menschen im Alltag, die eine andere Lebensweise und Einstellung pflegen als wir, mit Vorurteilen. Ein Kennenlernen wird dadurch erschwert und so verharren wir oft genug in unserer Voreingenommenheit. Heineken greift diese Thematik auf, jedoch wirkt die Inszenierung und insbesondere das Ende auch sehr romantisiert. Vorurteile und Stereotypen in unseren Köpfen bei einer Runde Bier aus der Welt schaffen? Schön wäre es. Letztlich handelt es sich um typische Werbung, die einfache Lösungen für schwierige oder komplizierte Sachverhalte anbietet. Mit Blick auf die eher misslungene Pepsi-Werbung mit Kendall Jenner wirkt der Heineken-Spot jedoch weitaus authentischer, was die Figuren und auch die Botschaft betrifft. Eine gesellschaftspolitische Message in einem kommerziellen Rahmen, ohne jedoch über das Ziel hinauszuschießen. Da kann Pepsi noch was lernen.

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