Productivity & New Work Wie man im Job Karriere macht – auch ohne Führungsposition

Wie man im Job Karriere macht – auch ohne Führungsposition

Karriere machen, im Unternehmen voran kommen und sich persönlich und fachlich weiterentwickeln – das wollen die meisten von uns. Aber wohin soll die berufliche Karriereleiter eigentlich führen? In die Chefetage? Nicht für alle scheint eine Führungsposition attraktiv zu sein. Und bedeutet Karriere machen auch automatisch mehr Verantwortung zu übernehmen?Unsere Content-Partner von Kununu verraten, warum der klassische Aufstieg im Unternehmen ausgedient hat und wie du auch ohne Chefposten deine persönlichen Karriereziele erreichst.

Führungsverantwortung ist gleich mehr Gehalt – oder?

Das ist bei einigen Arbeitgeber*innen – leider – immer noch zutreffend. Den dicken Benz brauchen nur Chef*innen, die zwischen verschiedenen Standorten hin- und herdüsen, das neueste iPhone mit jeglichem technischen Schnickschnack gibt es als Diensthandy ebenfalls nur nach der Beförderung zur Führungskraft. Womöglich haben diese besonderen Benefits für Führungskräfte sogar ihre Rechtfertigung. Wenn du jeden Tag am selben Arbeitsplatz verbringst und nur mit Kolleg*innen vor Ort kommunizieren musst, brauchst du – mal ehrlich – weder Dienstauto noch -handy. Wo liegt dann das Problem? Es kann ja auch gar nicht jede*r Arbeitnehmer*in zur Führungskraft werden.

Tja, das Problem ist, dass sich die Führungsverantwortung auch am monatlichen Lohn deutlich zeigt. Die Konkurrenz unter den Arbeitgeber*innen ist groß und kompetente Mitarbeiter*innen, die noch zusätzlich andere Menschen anleiten können, sind heiß begehrt. Hast du auf den Vorgesetztenposten keine Lust, hast du finanziell am Arbeitsmarkt erstmal das Nachsehen. Auch in Unternehmen ist aber mittlerweile der Wunsch ihrer Mitarbeiter*innen nach Selbstverwirklichung angekommen. Sie merken, dass Angestellte umso wertvoller sind, je wohler sie sich im Job fühlen. Chef*innen, die gar nicht in der Position sein möchten, können in vielen Situationen kontraproduktiv sein und die Leistung der Teams schmälern oder verlangsamen.

Das ist auch der Hauptgrund dafür, warum die klassische Karriere von der Praktikant*innenposition zum Überboss definitiv ausgedient hat und mehr auf flache Hierarchien und fachliche Verantwortung gesetzt wird. Das Gehalt ist damit weniger von der Anzahl der Mitarbeiter*innen abhängig, die man unter sich hat, sondern mehr vom individuellen Cultural Fit und der persönlichen Leistung für das Unternehmen. Denn: Leistung kann man auch ohne Führung sehr motiviert erbringen.

Sich selbst Fragen stellen

Oder auf gut Deutsch gesagt: Ändere deine Einstellung. Du solltest dir durchaus Gedanken darüber machen, wie du dich in beruflicher Hinsicht in spätestens fünf Jahren siehst. Panisches Davonlaufen und die persönliche Weiterentwicklung den Chef*innen zu überlassen ist nämlich nicht die Lösung. Stelle dir dafür Fragen wie: Übe ich noch dieselbe Tätigkeit aus? Möchte ich mehr Verantwortung oder bin ich zufrieden? Arbeite ich noch in meinem aktuellen Unternehmen?

Während du diese Fragen natürlich individuell beantworten musst, haben wir trotzdem einige Ansätze für Entwicklungsmöglichkeiten, statt einer Führungsposition, parat. Beispielsweise in Form von einer Weiterbildung oder Fachkarriere.

Wie wäre es mit einer Fachkarriere?

Im Verlauf einer Fachkarriere baust du immer mehr Wissen auf und wirst zu*r echten Expert*in auf deinem Gebiet. Halt, stop! Wenn du dieses Know-How weitergibst, schlüpfst du doch auch gewissermaßen in eine Führungsrolle, oder? Das stimmt so nicht. Zwar wirst du um die Kommunikation mit anderen Kolleg*innen nicht herumkommen und solltest auch dein Wissen mit ihnen teilen, trotzdem: Deine große Verantwortung im Unternehmen spiegelt sich eher innerhalb deiner Projekte, deren inhaltliche Ausrichtung du vorgibst, wider. Ob eine Fachkarriere bei deine*r Arbeitgeber*in infrage kommt, kann dir jedoch nur dein*e Vorgesetzte*r sagen. Frag doch einfach einmal nach. Profitieren können jedenfalls beide Seiten, da du in deiner übergeordneten Fachkarriere wahrscheinlich sogar zwei oder mehrere Jobrollen erfüllst und das Unternehmen mit dir bares Geld spart.

Karriere machen kann auch heißen, dass du dich nicht vertikal – also nach oben, sondern horizontal bewegst. Heißt? Du kannst innerhalb des Unternehmens in andere Rollen wechseln. Die neue Rolle muss zwar in den meisten Fällen zumindest Verknüpfungspunkte zur alten Aufgabe besitzen, kann jedoch im Joballtag grundlegend anders gestaltet sein. Ein Szenario: Bis heute hast du als Sales Manager*in gearbeitet. Nach einiger Zeit hast du gemerkt, dass dir der reine Verkauf keinen Spaß mehr macht. Horizontal könntest du beispielsweise ins Customer Success Management wechseln. Du bleibst nah an den Kund*innen, hast aber nicht mehr die Hauptverantwortung an einem Verkaufsabschluss. Die horizontale Karriere hilft dir dabei, dass du über den eigenen Tellerrand schauen kannst. Du lernst immer mehr dazu und wirst für deine*n Arbeitgeber*in unerlässlich. Nettes Plus: Langweilig wird dir so garantiert auch nicht.

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