Paulina Jänsch ist keine stille Beobachterin – sie gestaltet aktiv die Zukunft der europäischen VC-Landschaft mit. 

Sherin:
Die Quote an Female GPs in Deutschland liegt derzeit bei knapp 4-5%. Dein erstes Pitch-Event mit 15 Investoren war der Moment, bei dem dir selbst auch auffiel: „Der Raum ist voller Männer.“ Seitdem spielt Parität und Female Dealflow eine Hauptrolle in eurem Fonds, aber auch bei dir. Was denkst du im Bezug auf weibliche Investoren: Quote oder Vorbildwirkung?

Paulina:
 Vorbildwirkung. Ich will, dass niemand mehr darüber staunt, wenn Frauen Kapital verwalten. Eine Quote kann in falschen Runden zur Alibi-Frau führen – starke Beispiele ziehen nachhaltiger und der Umgang mit Frauen im Raum muss natürlicher werden.

Sherin:
 2021 war ein Hype-Rekordjahr und im VC Space dreht sich viel um Trends.  Wie schützt ihr euch vor Trend-FOMO?

Paulina:
 Thore meidet Social Media konsequent – hilft enorm (lacht). Und wir holen skeptische Branchen-Expert*innen dazu: Wer könnte durch dieses Start-up verdrängt werden? Wenn selbst die Kritiker konstruktiv werden, schauen wir tiefer.

Sherin:
 Größtes Learning aus vier Jahren Leanox?

Paulina:
 Alle kochen mit heißem Wasser. Vertraue deiner Intuition – lass sie aber von Daten zerlegen. Und: „Hell yes or clear no.“ Bei Zweifeln immer weiterziehen.

Sherin:
 Nächster persönlicher Schritt?

Paulina:
 Ich schreibe eine Doktorarbeit über effizientere Förderprogramme für Gründerinnen. Ziel: weniger Formular-Dschungel, mehr Kapital, das wirklich ankommt.

Sherin:
Drei Take-aways für alle, die in Impact investieren wollen?

Paulina:

1. Problem first, Solution second.
   
2. Impact wie Umsatz reporten.
   
3. Roast your own deals – bevor der Markt es tut.
   

Sherin:
Danke, Paulina, für die echten Einblicke!

Paulina:
Danke dir, Sherin! Und an alle: Wenn ihr glaubt, ihr seid zu jung, um Kapital zu managen – probiert’s. Eine gesunde Naivität gehört am Anfang einer jeden Gründung dazu.