AnlagePunk Völlig losgelöst? Von wegen: Nun erwischt die Krise auch die Anleger 

Völlig losgelöst? Von wegen: Nun erwischt die Krise auch die Anleger 

Wirtschaftliche Schwäche: Prognosen und Realität

Nicht  nur Pessimisten unter deutschen Analysten und Wirtschaftsexperten sehen die Einbußen auch als Vorzeichen für eine ganz allgemein schwächere Performance der deutschen Unternehmenspapiere auf längere Sicht. Als Argumente dienen da auch die unlängst veröffentlichten Wachstumszahlen des Internationalen Währungsfonds und die wenig erbauliche Prognose für das deutsche Bruttoinlandsprodukt dieses und des nächsten Jahres. Zudem belasten stetig neue Hiobsbotschaften aus der Wirtschaft die Börsenstimmung. Gerade am Wochenende hatte sich in einiger Klarheit die wichtige deutsche Autoindustrie zu Wort gemeldet: „Teilweise können Werke nur hierzulande gehalten werden, weil Geld an Standorten im Ausland verdient wird. Wir haben ein gravierendes Standortproblem“, sagte die Präsidentin des Verbandes der Automobilindustrie (VDA), Hildegard Müller. “Die Jobs in Deutschland können nur gehalten werden, wenn Energie billiger wird, Rohstoffe gesichert werden und Bürokratie abgebaut wird”, so der Verband. Die Abhängigkeit von internationaler Querfinanzierung scheint für etliche weitere Branchen zu gelten, von Chemie bis Maschinenbau, und die Finanzmärkte registrieren dies natürlich ebenfalls. Wer in Deutschland investiere, schimpfte der Vorstandschef der Deutschen Börse AG vor genau zwei Monaten, der tue das nur, weil es mitunter so günstig sei: “Wir sind zum Ramschladen geworden”, so Theodor Weimer, und “auf dem Weg zum Entwicklungsland”. Dabei stand der DAX damals noch auf Rekordhöhe, aber die Vorboten ließen sich erkennen. 

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