Brand & Brilliance HOW TO SocialMedia: Ford & Odaline – Was sich die deutschen Automarken abschauen können.

HOW TO SocialMedia: Ford & Odaline – Was sich die deutschen Automarken abschauen können.

Dass Automobilmarken in Social Media oft eher mittelmäßig performen, ist kein Geheimnis. Viel Auto, wenig Emotion, ein bisschen Hochglanz – wirklich packend ist das selten. Ford Deutschland aber hat gemeinsam mit Odaline, einem 2020 gegründeten Kreativ-Kollektiv, diesen Status quo mal eben auf links gedreht – und dafür direkt zweimal Silber beim Deutschen Digital Award 2024 geholt. Zeit, genauer hinzuschauen.

Challenge: Emotionaler Reboot unter dem Motto „Adventurous Spirit“

Ford hatte lange ein eher konservatives Image: zuverlässig, hochwertig – aber ein bisschen langweilig. Das merkte auch das eigene Team: In einer umfassenden Verbraucherbefragung stellten sie fest, dass Ford zwar für Qualität und Innovation stand, aber emotional wenig auslöste.

Mit der Einführung des ersten vollelektrischen Ford Mustang Mach-E 2022 änderte sich das. Peter Zillig, damals Marketing-Direktor Europa, setzte auf einen radikalen Wandel: „Wir mussten wieder Abenteuerlust und Emotionalität in die Marke bringen“, erklärte er damals zur Neupositionierung. Das neue Marken-Motto lautete fortan „Adventurous Spirit“. Die Werte „rebellisch“, „rastlos“ und „kompromisslos“ sollten fortan nicht nur theoretisch irgendwo auf Slides stehen, sondern tatsächlich erlebbar werden.

Diese mutige Neuausrichtung wurde in der DACH-Region maßgeblich von Christian Weingärtner, Managing Director Ford DACH, und Fabian Halft, neuem Direktor Marketing Ford DACH, begleitet und umgesetzt. Für die kreative Umsetzung entschied sich Ford für die Zusammenarbeit mit Odaline, einem Kollektiv erfahrener Medienstrategen um Jan König, Nico Combes und Marin Curkovic.

Die Partnerschaft mit Odaline: Content statt Werbung

Odaline – 2020 gegründet von drei ehemaligen Group-M-Strategen – ist bewusst anders aufgestellt als klassische Agenturen. „Wir sehen uns nicht als Werber, sondern als Content-Creator“, beschreibt Odaline-Gründer Jan König die eigene Philosophie. Statt klassischer Kampagnen denken sie Content, der wirklich plattformgerecht ist und dabei vor allem authentisch wirkt. König ergänzt: „Die Zeit, in der Filme für ein einziges Medium oder einen einzigen Kanal kreiert wurden, ist vorbei. Marken müssen heute Inhalte schaffen, die plattformübergreifend funktionieren.“

Um diese Philosophie weiter voranzutreiben, gründete Odaline 2025 sogar die eigene Media-Agentur Myrga Media Lab – eine konsequente Weiterentwicklung ihres Content-First-Ansatzes.

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