Brand & Brilliance Mind over Machine mit Peter Martin: Wie Identität die einzige Währung der Zukunft wird

Mind over Machine mit Peter Martin: Wie Identität die einzige Währung der Zukunft wird

In einer Welt, in der künstliche Intelligenz zunehmend menschliche Aufgaben übernimmt, stellt sich die Frage: Was macht uns als Menschen eigentlich unersetzbar? Peter Martin, Gründer von martin et karczinski und Autor des Buches „Lebenssinn statt Lebenslauf – be.yond: Die Kraft deiner Einzigartigkeit“, hat darauf eine klare Antwort: unsere Einzigartigkeit. Im Gespräch mit Businesspunk erklärt er, warum gerade jetzt der richtige Zeitpunkt ist, sich auf die eigene Andersartigkeit zu besinnen – und wie KI dabei helfen kann, statt zu verdrängen.

Business Punk: Ihr Buch trägt den Titel „Lebenssinn statt Lebenslauf – be.yond: Die Kraft deiner Einzigartigkeit“. Kann KI dabei helfen, den eigenen Lebenssinn klarer zu erkennen – oder vernebelt sie eher die menschliche Intuition?

Peter Martin: Beides ist möglich. KI zwingt uns geradezu, die Idee von durchschnittlichen Lebensläufen und austauschbaren Karrieren zu hinterfragen. Lange reichte es, gute Noten und einen soliden Abschluss zu haben. Dieses Selbstverständnis bricht weg. Wir stehen am Beginn des größten wirtschaftlichen Umbaus der nächsten Dekade – erst bei Wissensarbeit, später in vielen Fertigungsberufen, wenn Robotik und Automatisierung weiter voranschreiten.
Wer in dieser Welt bestehen will, muss verstehen, dass in jedem Menschen eine besondere Gabe liegt, die unmittelbar mit seiner eigenen Biografie verknüpft ist. Diversität ist kein Buzzword, sondern Ausdruck dieser Unterschiedlichkeit. Jetzt ist der Zeitpunkt, sich diesem Potenzial zuzuwenden. In unserer Andersartigkeit liegt unser innerer Kompass – und damit der Schlüssel zu einem einzigartigen Leben.

Business Punk: Ihre Methode setzt auf Einzigartigkeit und inneres Wachstum. Wie passt das zu einem KI-Zeitalter, das stark auf Mustererkennung, Vergleichbarkeit und Effizienz basiert?

Peter Martin: Die be.yond-Methode geht vom Gegenteil aus: Jede Identität ist unverwechselbar. Viele Menschen lassen sich jedoch von außen definieren und suchen Erfüllung in Vergleichbarkeit – und im Versuch, besser zu sein als andere. Das führt nur zu einem: höher, schneller, weiter.
Wenn man Menschen fragt, wie erfüllt sie auf einer Skala von eins bis zehn sind, sagen die meisten fünf oder sechs. Der Zugang zur eigenen Identität bleibt oft verschlossen, weil sie damit beschäftigt sind, Erwartungen von außen zu erfüllen. Die be.yond-Methode holt den Einzelnen zurück auf die Reise zu seinem inneren Nordstern.

Business Punk: Wo kann KI als Coach oder Sparringspartner in der Persönlichkeitsentwicklung helfen – und wo muss der Mensch allein durch?

Peter Martin: Der Weg zum authentischen Selbst lässt sich nicht outsourcen. Werte, Zielidentität, innere Wahrheit: Das kann nur ein Mensch für sich selbst definieren.
Ist dieser Prozess aber klar durchlaufen, kann KI unterstützen – etwa in Reflexionsschleifen, im Best-Self-Prozess, in der Weiterentwicklung eigener Ziele. Die Referenz bleibt immer das eigene frühere Ich, nicht andere Menschen.

Business Punk: Viele Tools versprechen heute „mehr Produktivität durch KI“. Was entgegnen Sie dem – aus einer Perspektive, die stark auf Sinn und Selbstbestimmung setzt?

Peter Martin: KI ohne Richtung beschleunigt nur Unsinn. Erst wenn klar ist, was jemand aus seiner eigenen Gabe und Identität heraus beitragen will, bekommt Produktivität eine Bedeutung.
Zufriedenheit entsteht nicht durch Output, sondern durch Potenzialentfaltung. Wenn KI hilft, diesen Beitrag zu verstärken, ergibt sie Sinn. Wenn nicht, lenkt sie ab.

Business Punk: Welche Rolle kann KI dabei spielen, innere Klarheit oder purpose-orientierte Arbeit zu fördern?

Peter Martin: Die Möglichkeiten sind enorm. Content, Bilder, Texte, Coaching-Systeme – das ist erst der Anfang.
Ich stelle mir einen Best-Self-Agenten vor, der auf der eigenen Identität basiert: Sinngebung, Bestimmung, Werte. Ein System, das menschliches Potenzial und künstliche Intelligenz miteinander verbindet und daraus Antworten für die drängenden Fragen unserer Zeit entwickelt.

Business Punk: Sie schreiben von einem „starken Energiefeld“, das in jedem Menschen steckt. Wie lässt sich dieses Potenzial im Unternehmenskontext bewahren, wenn KI immer mehr Prozesse übernimmt?

Peter Martin: Der Mensch sitzt noch immer am Steuer. Und Menschen machen den Unterschied.
Je mehr jemand aus eigener Inspiration und Identität heraus handelt, desto stärker wird die Wirkung – und desto eher inspiriert er andere, ebenfalls aus ihrer Unterschiedlichkeit heraus zu handeln.
Entscheidend ist, ob Unternehmen Räume schaffen, in denen sich Menschen mit ihrer eigenen Zielidentität verbinden können. Wenn individuelles yond und Unternehmens-yond sich decken, entsteht ein gemeinsames Bewusstsein. Aus diesem Feld heraus entsteht Innovation – einschließlich KI.

Business Punk: Wenn KI eine Metapher wäre: Was ist die gesündeste Beziehung zwischen Mensch und Maschine? Lehrer, Schüler, Werkzeug, Spiegel?

Peter Martin: Lehrer und Schüler sind Persönlichkeiten. Werkzeug und Spiegel sind Dinge.
KI ist eine Chance, menschliche und künstliche Intelligenz zu verbinden. Diese Möglichkeit fordert aber Werteorientierung. Die Technologie steht allen offen – auch Menschen mit destruktiven Absichten.
Deshalb müssen wir uns als Menschen weiterentwickeln. Mehr vom Gleichen schafft nur größere Probleme. Ein gemeinsames Bewusstsein für unsere Möglichkeiten ist die Grundlage für ein besseres Morgen.

Wer tiefer einsteigen möchte: Das neue Buch von Peter Martin gibt einen konkreten Rahmen, wie man Einzigartigkeit im eigenen Leben sichtbar macht:
https://www.amazon.de/-/en/Lebenssinn-statt-Lebenslauf-be-yond-Einzigartigkeit/dp/3800678748