Brand & Brilliance Die organische Social Media Reichweite ist tot – es lebe der Algorithmus

Die organische Social Media Reichweite ist tot – es lebe der Algorithmus

Mythos mit Restglanz. Was früher als strategische Königsdisziplin galt, ist 2025 zum algorithmischen Glücksspiel geworden. CMOs, Social Leads und Content-Teams spüren es täglich: Ohne Budget läuft auf Meta, TikTok & Co. kaum noch etwas. Die organischen KPIs rauschen nach unten, selbst der einstige Shootingstar TikTok liefert nur noch selektiv virale Glückstreffer.

Die Social-Media-Piraten sagen: Schluss mit der Illusion, man könne sich durch Posten allein Sichtbarkeit verdienen. Wir analysieren täglich, wie drastisch der Verfall der organischen Reichweite wirklich ist – und vor allem, was heute wirklich Sichtbarkeit bringt. Denn Reichweite allein ist längst kein Beweis für Relevanz. Wer keine Interaktionen, Saves, Shares oder Watchtime erzeugt, bleibt unsichtbar – egal wie groß der Account.

Bei den Social Media Pirates und unserer Performance-Unit Black Flag setzen wir deshalb auf eine neue Realität: Feed-Strategien, die echte Beteiligung auslösen, kombiniert mit gezielter Paid-Verstärkung. Reichweite ist kein Selbstzweck. Sichtbarkeit ohne Wirkung ist wertlos.

Facebook-Pages kommen sogar bloß auf etwa 2,6 % durchschnittliche Reichweite pro Post. Zum Vergleich: Vor gut einem Jahrzehnt konnte man mit etwas Glück noch einen zweistelligen Prozentsatz der Fans organisch erreichen; heute sind es oft nur noch „Peanuts“ im niedrigen einstelligen Bereich. TikTok sprengt zwar das klassische Follower-Prinzip, doch auch hier ist das Bild zweischneidig.

Einerseits bietet TikTok dank For-You-Algorithmus die Chance auf viral gehende Inhalte (einzelne Videos können ein Vielfaches der eigenen Followerzahl erreichen); andererseits bewegen sich durchschnittliche organische Viewzahlen häufig auch nur im niedrigen zweistelligen Prozentbereich der Follower – eine Studie nennt etwa ~14 % als groben Richtwert. Kurz gesagt: Selbst TikTok ist kein Selbstläufer mehr, auch wenn es gegenüber Meta-Plattformen in puncto organischer Viralität weiterhin heraussticht.

Diese Entwicklung spiegelt sich auch in den Interaktionsraten wider, die als Indikator für organische Sichtbarkeit dienen. Laut Socialinsider-Daten ist die durchschnittliche Engagement-Rate pro Follower auf Instagram im letzten Jahr um satte 28 % gefallen – von ~0,70 % (2023) auf nur noch 0,50 % in 2024. TikTok hält mit 2,5 % Engagement-Rate sein hohes Niveau und übertrifft damit alle anderen Netzwerke deutlich. Facebook dagegen dümpelt bei einer verschwindend geringen Engagement-Rate von 0,15 % vor sich hin – de facto ein organisches Niemandsland. (Zum Kontext: 0,15 % bedeuten im Schnitt kaum mehr als 1–2 Interaktionen pro 1.000 Follower.) Diese Zahlen machen klar, warum viele Marketer die organische Reichweite bereits im Endstadium wähnen. Facebook und X (vormals Twitter) liefern nahezu keine organische Resonanz mehr (je 0,15 % Engagement), was organischen Erfolg praktisch illusorisch macht. Instagram kann zwar im Schnitt mehr Personen erreichen als TikTok, wie steigende Impression-Zahlen andeuten (+13 % YoY), aber diese Reichweite bleibt oft oberflächlich: Immer mehr Nutzer*innen sehen zwar Inhalte, interagieren aber nicht damit. Für Marken bedeutet das: Reichweite allein ist wertlos, wenn daraus kein echtes Engagement resultiert. TikTok wiederum glänzt als „König des Engagements“ mit der höchsten durchschnittlichen Interaktionsrate – ein Indiz, dass dort Inhalte die Leute noch zu Reaktionen bewegen, während auf Instagram viel stumm vorbeigeswipt wird.

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