Brand & Brilliance How to Shop Reporting: So liest du den TikTok Shop Report 2025 richtig

How to Shop Reporting: So liest du den TikTok Shop Report 2025 richtig

Wer 2025 verkaufen will, muss verstehen, wie Deutschland shoppt. Und das bedeutet: TikTok ist längst nicht mehr nur Bühne für Memes und Dance-Challenges, sondern Marktplatz für alles – von Rave-Outfits bis Dubai-Schokolade. Der „Big Shop Report 2025“ zeigt schwarz auf weiß: Discovery Commerce hat das Spiel verändert. Marken, die Reporting beherrschen, skalieren. Marken, die blind fliegen, verschwinden.

Die neue Normalität: Shoppen im Scroll

Stell dir vor, du suchst eigentlich nur nach dem „Major Tom“-Remix, stolperst aber über ein Video von Bianca Censoris Grammy-Outfit, klickst auf den Shop-Tab – und zack, ein neuer Bubble Skirt landet im Warenkorb. Willkommen im Jahr 2025, wo Entertainment und E-Commerce verschmelzen.

Die Zahlen sind brutal klar:

  • Seit dem Start von TikTok Shop in Deutschland im März 2025 wächst die Zahl der Käufer:innen monatlich um 43 %.
  • 14.000 Händler:innen bieten inzwischen Produkte an.
  • Shoppable Videos sind aktuell die Stars, mit Reichweitensteigerungen von fast 200 % in den ersten zwei Monaten.

Trends, die man kennen muss

TikTok ist kein Spiegel des stationären Handels, sondern eher ein Brennglas für das, was in Communities entsteht. Einige Highlights aus dem Report:

  • Fashion: Y2K ist back. Flared Jeans, Barrel Jeans, Bubble Skirts – Retro-Silhouetten dominieren. Gleichzeitig erobern Rave-Mode und Twink-Style die Feeds.
  • Beauty: #SensitiveSkin wächst um +435 % bei den Videoaufrufen. Und Weledas Rosmarin-Haartonikum? Viral, ausverkauft, neu aufgelegt.
  • Home & Living: #DopamineDecor hat ein +500 % Wachstum hingelegt. Beige Wohnzimmer waren gestern, heute hängen Discokugeln im Türrahmen.
  • Food & Drinks: Matcha-Suchen stiegen um +969 %. Gleichzeitig hat Konditor Cédric Grolet mit Obsttorten einen viralen Höhepunkt erreicht – und Hitschies haben sich mit gefrorenen Drachenzungen in die Bestsellerlisten katapultiert

Case Study Lidl: Wie ein Supermarkt TikTok knackte

Lidl nutzte als erster deutscher Retailer TikTok Shop – mit Angel Hair Chocolate als virales Produkt. Ergebnis:

  • Bestände in wenigen Stunden ausverkauft.
  • Conversion-Rate über Branchenschnitt.
  • 668.000 Posts allein mit #DubaiChocolate.

Die Erfolgsformel? Creator-Storytelling + reibungslose Bezahlung + Community-Hype. Klingt simpel, ist aber in Wahrheit eine präzise Orchestrierung aus Datenanalyse und Timing.

Reporting ist King – drei Ebenen, die du verstehen musst

  1. Produktebene
    Welche SKU verkauft sich, welche floppt? Ohne diese Sicht wirst du Opfer von Hypes, die nur Reichweite, aber keinen Umsatz bringen.
  2. Creator-Ebene
    Wer liefert Sales, wer liefert nur Views? Beispiel Creamy Fabrics: +78 % Umsatzwachstum pro Woche, gepusht von über 1.000 Affiliates. Reporting zeigt, welche Creator:innen echte Multiplikatoren sind.
  3. Plattform-Ebene
    Welche Hashtags treiben Traffic? Welche Formate (LIVE vs. Shoppable Video) konvertieren besser? Spoiler: Aktuell dominieren Videos, aber LIVE zieht im Direct-Selling nach.

Fun Fact: Sammler-Hypes sprengen Charts

2025 ist auch das Jahr von Labubu – einem 15 cm großen Plüschmonster, das wie die „Beatlemania in Kuscheltierform“ funktioniert.

  • 58.000 Videos mit #Labubu in Deutschland.
  • 1,3 Milliarden Videoaufrufe.
  • In Berlin bildeten sich Schlangen vor dem ersten POP MART-Store – nicht für iPhones, sondern für Stofftiere.

Für Brands heißt das: Emotion schlägt Rationalität. Produkte werden nicht mehr gekauft, weil man sie braucht, sondern weil man Teil einer Story sein will.

Essen als Entertainment

Von Mukbang bis Fiber Loading – Food ist der TikTok-Dauerbrenner. Besonders spannend:

  • FoodMaxxing: Proteine + Ballaststoffe = viraler Content. Hashtags wie #HighProtein (125 Mio. Views) und #GutHealth (110 Mio. Views) explodieren.
  • Community Spin-Offs: Miralina’s Halal Sweets erzielten sechsstellige Monatsumsätze, weil Creator ihre Erdbeerringe viral spielten.

TikTok zeigt: Essen ist kein Produkt, sondern ein soziales Ereignis.

Was Marken daraus lernen müssen

Am Ende des Reports stehen drei goldene Regeln – die man sich hinter die Ohren schreiben sollte:

  1. Trend-Fit > Trend-Chasing: Nicht jeder Hype passt zu deiner Brand. Setze nur auf Trends, die deine Community abholen.
  2. Nostalgie verkauft: Y2K, Retro, Hostingcore – die Vergangenheit ist der Treibstoff der Gegenwart.
  3. Nischen sind Power-Spots: Je spezifischer, desto besser. Skincare-Communities kaufen Karottensalat, wenn er Haut-Glow verspricht.

Fazit: Reporting ist kein Excel-Sheet, sondern ein Growth-Motor

Der TikTok Shop Report 2025 beweist: Wer Social Commerce ernst nimmt, braucht Reporting, das mehr ist als Zahlen – es ist Übersetzungsarbeit von Kultur in Commerce. Die Zukunft gehört den Marken, die verstehen, dass jeder Hashtag ein Marktplatz ist und jede Community ein Verkaufshebel.