Business & Beyond Arbeitsmarkt-Crash: Jobchancen schlechter als in der Pandemie

Arbeitsmarkt-Crash: Jobchancen schlechter als in der Pandemie

Dieser Personalabbau trifft auf einen zunehmend angespannten Arbeitsmarkt: Die Einstellungsbereitschaft der Unternehmen bleibt gering, der BA-Stellenindex stagniert bei 100 Punkten – 38 Punkte unter dem Allzeithoch vom Mai 2022.

Langzeitarbeitslosigkeit auf dem Vormarsch

Besonders alarmierend entwickelt sich die Langzeitarbeitslosigkeit. Mehr als jeder dritte Arbeitslose ist seit über einem Jahr ohne Job – im Juni waren das 1,034 Millionen Menschen, ein Anstieg um 69.000 im Vergleich zum Vorjahr.

Nahles warnt laut „Merkur“ vor einem Drehtüreffekt: Ohne gezielte Qualifizierungsmaßnahmen landen viele Vermittelte schnell wieder in der Arbeitslosigkeit. Die BA-Chefin zieht ein bitteres Fazit: Die Jobchancen seien derzeit schlechter als während der Corona-Pandemie.

Business Punk Check

Der Arbeitsmarkt zeigt, was im New-Work-Hype gern übersehen wird: Ohne passende Skills bleibt die Jobsuche ein Albtraum. Die Qualifikationslücke zwischen Arbeitslosen und offenen Stellen wächst, während die Arbeitsagentur mit 30 Prozent weniger Personal jongliert. Upskilling ist keine hippe Option mehr, sondern überlebenswichtig. Die harte Realität: Wer heute arbeitslos wird, hat schlechtere Karten als während der Pandemie.

Für Arbeitnehmer heißt das: kontinuierliche Weiterbildung ist kein LinkedIn-Buzzword, sondern Jobversicherung. Für Unternehmen bedeutet es: Wer qualifizierte Mitarbeiter will, muss sie selbst entwickeln. Der Fachkräftemangel und die steigende Langzeitarbeitslosigkeit sind zwei Seiten derselben Medaille – ein Matching-Problem, das weder mit Druck noch mit leeren Qualifizierungsversprechen zu lösen ist.

Häufig gestellte Fragen

  • Welche Skills brauchen Arbeitssuchende jetzt, um ihre Chancen zu verbessern?
    Fokussieren Sie auf digitale Grundkompetenzen, branchenübergreifende Fähigkeiten und zertifizierte Qualifikationen. Die Zahlen zeigen: Von 650.000 offenen Stellen sind nur 120.000 für Ungelernte – für alle anderen braucht es nachweisbare Qualifikationen. Nutzen Sie Förderprogramme der Arbeitsagentur für gezielte Weiterbildungen.
  • Wie können Unternehmen trotz Fachkräftemangel passende Mitarbeiter finden?
    Entwickeln Sie eigene Qualifizierungsprogramme und setzen Sie auf internes Upskilling. Der Arbeitsmarkt liefert nicht mehr die fertigen Fachkräfte. Identifizieren Sie Kandidaten mit Potenzial statt perfektem Lebenslauf und investieren Sie in deren Entwicklung – das bindet gleichzeitig bestehende Mitarbeiter.
  • Ist die Arbeitsagentur noch der richtige Ansprechpartner bei der Jobsuche?
    Ja, aber als Teil einer breiteren Strategie. Mit 30% weniger Vermittlungspersonal und einer Vermittlungsquote von nur 4,9% sollten Arbeitssuchende parallel auf Netzwerke, Direktbewerbungen und spezialisierte Jobplattformen setzen. Nutzen Sie die Arbeitsagentur gezielt für Qualifizierungsangebote und finanzielle Unterstützung.
  • Wie vermeidet man den von Nahles beschriebenen „Drehtüreffekt“?
    Setzen Sie auf nachhaltige Qualifizierung statt Schnellvermittlung. Analysieren Sie Ihre Skill-Lücken im Vergleich zu aktuellen Stellenangeboten und schließen Sie diese systematisch. Entwickeln Sie einen mittelfristigen Karriereplan statt den erstbesten Job anzunehmen – sonst landen Sie schnell wieder in der Statistik.

Quellen: „Merkur“

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