Business & Beyond Bärbel Bas: Vom Ruhrpott ins Machtzentrum – Die Karriere der neuen Arbeitsministerin

Bärbel Bas: Vom Ruhrpott ins Machtzentrum – Die Karriere der neuen Arbeitsministerin

Von der Bürogehilfin zur Bundestagspräsidentin und nun zur Arbeitsministerin: Bärbel Bas verkörpert den klassischen SPD-Aufstieg. Die Duisburgerin mit Harley-Faible und tiefem sozialpolitischen Engagement prägt die deutsche Politik mit ruhiger Entschlossenheit.

Wenn politische Karrieren meist in Jura-Hörsälen oder Partei-Nachwuchsorganisationen beginnen, erzählt Bärbel Bas eine andere Geschichte. Die 1968 in Duisburg-Walsum geborene SPD-Politikerin startete nach dem Hauptschulabschluss als einfache Bürogehilfin bei den Duisburger Verkehrsbetrieben. Heute steht sie vor ihrer nächsten Karrierestufe: Als designierte Bundesarbeitsministerin im Kabinett Merz bleibt die Sozialdemokratin in der ersten Reihe der deutschen Politik.

Die klassische SPD-Karriere vom Betriebsrat ins Parlament

Bas‘ politischer Werdegang ist eng mit dem Ruhrgebiet verwoben. Nach ihrer Ausbildung zur Bürogehilfin bei der Duisburger Verkehrsgesellschaft (DVG) engagierte sie sich zunächst in der Jugendvertretung und später im Betriebsrat.

Parallel bildete sie sich zur Sozialversicherungsfachangestellten weiter und stieg bei der Betriebskrankenkasse bis zur stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden auf. 1988 trat sie in die SPD ein, wo sie schnell Verantwortung übernahm – zunächst als JuSo-Vorsitzende in Duisburg, später im Stadtrat.

Der Sprung in die Bundespolitik gelang ihr 2009, als sie erstmals in den Deutschen Bundestag einzog. Dort profilierte sie sich besonders in der Gesundheitspolitik, wurde Parlamentarische Geschäftsführerin und später stellvertretende Fraktionsvorsitzende. Nach der Bundestagswahl 2021 erreichte ihre Karriere einen vorläufigen Höhepunkt: Mit 576 von 724 Stimmen wurde sie zur Bundestagspräsidentin gewählt – protokollarisch das zweithöchste Amt im Staat.

Bodenständigkeit als Markenzeichen

Trotz ihrer steilen Karriere ist Bas ihrer Heimat und ihren Wurzeln treu geblieben. Die Motorradfahrerin mit Faible für Punk-Musik und Currywurst verkörpert authentisch sozialdemokratische Werte. „Politik, die DU sagt“ lautet ihr Motto – ein Hinweis auf ihre Verbundenheit mit den Menschen in Duisburg und dem Ruhrgebiet.

„Mit vollem Einsatz und großer Ausdauer kämpfe ich dafür, das Leben der Duisburgerinnen und Duisburger besser zu machen. Ich will etwas für die Menschen in meiner Stadt erreichen“, erklärt Bas auf ihrer Website. Diese Bodenständigkeit spiegelt sich auch in ihrem Privatleben wider: Sie lebt nach wie vor in Duisburg, hört Die Toten Hosen und Die Ärzte und ist leidenschaftlicher Fan des MSV Duisburg.

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