Business & Beyond China-Deal: JD.com greift nach MediaMarkt und Saturn

China-Deal: JD.com greift nach MediaMarkt und Saturn

Chinas E-Commerce-Gigant JD.com übernimmt MediaMarkt-Saturn-Mutter Ceconomy. Die Kellerhals-Familie behält eine Sperrminorität. Der Deal wäre ein weiterer Schritt chinesischer Expansion in Europas Einzelhandel.

Der chinesische E-Commerce-Riese JD.com macht Ernst und greift nach Europas größter Elektronikhandelskette. Mit einem Übernahmeangebot von 4,60 Euro pro Aktie will der asiatische Konzern die Ceconomy AG, Muttergesellschaft von MediaMarkt und Saturn, unter seine Kontrolle bringen.

Mehrere Großaktionäre haben bereits zugestimmt, ihre Anteile zu verkaufen. Die Übernahme markiert einen bedeutenden Schritt chinesischer Wirtschaftsexpansion in den europäischen Einzelhandelsmarkt.

Übernahmeangebot steht: Das sind die Details

Die Jingdong Holding Germany GmbH, eine Tochtergesellschaft von JD.com, hat ein freiwilliges öffentliches Übernahmeangebot für Ceconomy vorgelegt. Laut „n-tv“ erhalten die Aktionäre 4,60 Euro je Aktie in bar. Dieser Preis liegt 23 Prozent über dem Schlusskurs vom 23. Juli, bevor erste Gerüchte über die Übernahme die Runde machten. Bereits im Vorfeld haben sich mehrere Großaktionäre unwiderruflich zur Annahme des Angebots verpflichtet – darunter Haniel, Beisheim und Freenet.

Insgesamt wurden so bereits Zusagen für 31,7 Prozent des Aktienkapitals gesichert. Die Ceconomy-Aktie profitiert deutlich von den Übernahmeplänen. Seit Jahresbeginn hat das Papier mehr als 60 Prozent zugelegt und notierte zuletzt bei 4,35 Euro. Für Aktionäre bietet sich kaum eine Alternative zum Angebot aus China, da kein höheres Gebot eines anderen Interessenten in Sicht ist, wie „heise“ berichtet.

Kellerhals-Familie behält Sperrminorität

Ein zentraler Aspekt des Deals: Die Gründerfamilie Kellerhals, bisher mit 29,2 Prozent größter Aktionär, wird auch nach der Übernahme eine Sperrminorität von 25,35 Prozent halten. Diese strategische Position sichert der Familie weiterhin erheblichen Einfluss auf grundlegende Unternehmensentscheidungen.

Die Aktionärsgruppe Convergenta, hinter der die Familie Kellerhals steht, hat sich laut „n-tv“ mit JD.com auf entsprechende Vereinbarungen geeinigt. Neben der Familie Kellerhals gehörten bisher die Meridian-Stiftung mit gut elf Prozent, der Familienkonzern Haniel mit 16,7 Prozent sowie Freenet mit 6,7 Prozent zu den Großaktionären. Vorstand, Aufsichtsrat und die Familie Kellerhals empfehlen allen anderen Aktionären, das Angebot anzunehmen.

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