Business & Beyond Deadline droht: Warum Barrierefreiheit für Webseiten jetzt überlebenswichtig wird

Deadline droht: Warum Barrierefreiheit für Webseiten jetzt überlebenswichtig wird

Das Barrierefreiheitsgesetz droht mit saftigen Bußgeldern, doch die Umsetzung steckt voller Hürden. Wie Unternehmen ihre Websites jetzt anpassen müssen und warum sich Inklusion wirtschaftlich rechnet.

Die digitale Inklusion kommt mit Verspätung und unter Druck. Das Barrierefreiheitsgesetz (BaFG) ist längst in Kraft, doch ein Blick auf die aktuelle Online-Landschaft offenbart: Die meisten Websites und Shops sind weit entfernt von echter Barrierefreiheit. Dabei drohen Bußgelder bis zu 80.000 Euro für nicht-konforme Angebote. Die Realität zeigt eine massive Umsetzungslücke zwischen EU-Vorgaben und technischer Praxis.

Barrierefreiheit konkret: Was fordert das Gesetz?

Der Gesetzgeber verlangt die Einhaltung des internationalen WCAG-Standards, der auf drei Ebenen greift: technisch, gestalterisch und inhaltlich. So müssen Websites mit Screenreadern kompatibel sein, per Tastatur bedienbar und skalierbar in der Darstellung. Dazu kommen hohe Kontraste, flexible Schriftgrößen und eine intuitive Navigation.

Inhaltlich sind Alt-Texte für Bilder, Untertitel für Videos und verständliche Sprache Pflicht. Die Regelungen betreffen hauptsächlich öffentlich zugängliche Online-Shops und Websites mit buchbaren Angeboten. Kleinstbetriebe und B2B-Angebote genießen Ausnahmen. Zunächst gilt das Prinzip „Beraten vor Strafen“ – erst bei wiederholter Missachtung drohen ernsthafte Konsequenzen.

So werden bestehende Webseiten barrierefrei – Schritt für Schritt

Das Hauptproblem liegt nicht am mangelnden Willen der Betreiber, sondern an der technischen Infrastruktur. Viele Websites basieren auf Systemen wie WordPress, deren Stärke – die Erweiterbarkeit durch Plugins – nun zum Verhängnis wird.

Barrierefreie Online-Shops und Websites dank Smarda
Smarda bietet Barrierefreie Online-Shop- und Website-Lösungen

Diese Drittanbieter-Plugins, oft aus den USA stammend, ignorieren europäische Datenschutz- und Barrierefreiheitsstandards systematisch. Die nachträgliche Anpassung gestaltet sich durch das komplexe Zusammenspiel der Plugins als Mammutaufgabe. In vielen Fällen wäre ein kompletter Neuaufbau der effizientere Weg. Hinzu kommt fehlendes Know-how bei Webdesignern, die jahrelang die komplexen Regeln der Barrierefreiheit umgehen konnten.

Kosten und Lösungen: Von teuren Audits zu All-in-One-Systemen

Die Implementierung barrierefreier Strukturen wird zusätzlich durch hohe Kosten erschwert. Ein Audit durch zertifizierte Experten schlägt mit vierstelligen Beträgen zu Buche. Zusatztools und Widgets kosten zwischen 10 und 500 Euro monatlich, liefern aber oft nur Teillösungen.

Einen alternativen Ansatz verfolgt die Firma Smarda mit ihrer Cloud-Plattform. Horst Schalk, Co-Gründer & Geschäftsführer der Smarda GmbH fasst die Vision so zusammen: „Digitale Inklusion muss für alle zugänglich sein – unabhängig von Budget oder technischer Expertise“.

Als erste zertifizierte NoCode-Lösung mit integrierter Barrierefreiheit nach WCAG 2.2 AA verzichtet sie komplett auf Drittanbieter-Plugins. Das System vereint Datenschutz, KI-Unterstützung und Barrierefreiheit in einer zentralen Lösung – speziell für den EU-Rechtsraum konzipiert.

Wirtschaftlicher Mehrwert statt bürokratischer Last

Barrierefreiheit ist nicht nur eine gesetzliche Pflicht, sondern kann sich finanziell auszahlen. Der britische Handelsriese Tesco investierte etwa 35.000 Pfund in die Barrierefreiheit seines Online-Auftritts und generierte dadurch einen jährlichen Mehrumsatz von 13 Millionen Pfund.

Barrierefreie Websites verbessern nachweislich die Usability für alle Nutzer, reduzieren Absprungraten und erhöhen die Sichtbarkeit in Suchmaschinen. Bei richtiger Implementierung kann also eine Win-win-Situation für alle entstehen.

Business Punk Check

Die EU-Vorgaben zur Barrierefreiheit offenbaren ein klassisches Regulierungsdilemma: Richtige Ziele, aber mangelnde Umsetzbarkeit mit bestehender Technologie. Die Realität: Die meisten Websites werden die Deadline reißen. Statt teurer Notlösungen sollten Unternehmen jetzt strategisch denken.

Der Umstieg auf nativ barrierefreie Systeme ist langfristig günstiger als das Flicken alter Strukturen. Die wahre Chance liegt jenseits der Compliance: Wer Barrierefreiheit als UX-Optimierung begreift, erschließt neue Kundengruppen und verbessert die Performance für alle Nutzer. Vorreiter werden nicht nur Bußgelder vermeiden, sondern Wettbewerbsvorteile sichern – während Nachzügler doppelt investieren müssen.

Häufig gestellte Fragen

  • Welche Websites und Shops müssen das Barrierefreiheitsgesetz umsetzen?
    Betroffen sind alle öffentlich zugänglichen Online-Shops und Websites mit buchbaren Angeboten. Ausnahmen gelten für Kleinstbetriebe, reine B2B-Angebote und Fälle, in denen eine barrierefreie Umsetzung nachweislich unverhältnismäßig wäre.
  • Wie hoch sind die tatsächlichen Kosten für die Umstellung auf Barrierefreiheit?
    Die Kosten variieren stark: Während Audits durch zertifizierte Experten vierstellige Beträge kosten und zusätzliche Tools zwischen 10 und 500 Euro monatlich liegen, kann ein kompletter Systemwechsel zu nativ barrierefreien Plattformen mittelfristig die wirtschaftlichere Option sein.
  • Lohnt sich die Investition in Barrierefreiheit wirtschaftlich?
    Ja, der Fall Tesco zeigt exemplarisch: Eine Investition von 35.000 Pfund generierte 13 Millionen Pfund Mehrumsatz. Barrierefreie Websites verbessern die Nutzererfahrung für alle Besucher, reduzieren Absprungraten und steigern die Sichtbarkeit in Suchmaschinen.
  • Welche Alternativen gibt es zu aufwändigen Plugin-Anpassungen?
    Statt bestehende Plugin-Strukturen mühsam anzupassen, bieten sich All-in-One-Systeme wie Smarda an, die Barrierefreiheit nativ integrieren. Diese Komplettlösungen eliminieren die Problematik inkompatibler Drittanbieter-Plugins und bieten Rechtssicherheit im EU-Raum.
  • Wie wird die EU-Regulierung in der Praxis durchgesetzt?
    Aktuell gilt das Prinzip „Beraten vor Strafen“. Erst bei wiederholter Missachtung drohen tatsächlich Bußgelder bis zu 80.000 Euro. Unternehmen haben also noch Zeit für strategische Anpassungen, sollten aber nicht zu lange warten.