Business & Beyond Jeans-Gate: Wie ein Sydney-Sweeney-Werbeslogan zum politischen Kulturkampf wurde

Jeans-Gate: Wie ein Sydney-Sweeney-Werbeslogan zum politischen Kulturkampf wurde

Eine Jeans-Werbung mit Sydney Sweeney entfacht einen ideologischen Sturm in den USA. Wie ein simples Wortspiel zum Wirtschaftsfaktor und politischen Statement wurde.

Ein durchgestrichenes Wort auf einem Werbeplakat reicht in den polarisierten USA mittlerweile aus, um einen handfesten Kulturkampf zu entfachen. Die American Eagle-Kampagne mit Schauspielerin Sydney Sweeney zeigt die „Euphoria“-Darstellerin in Jeans mit dem Slogan „Sydney Sweeney has great Genes“ – wobei „Genes“ durchgestrichen und durch „Jeans“ ersetzt wurde.

Was als simpler Marketinggag gedacht war, entwickelte sich zum ideologischen Brennpunkt mit erheblichen wirtschaftlichen Auswirkungen.

Vom Werbeslogan zum politischen Statement

Die Kontroverse um die Werbung entstand nicht zufällig. Rechte Kommentatoren interpretierten das Plakat umgehend als versteckte Botschaft gegen progressive Werte. Laut „srf.ch“ handelt es sich dabei um einen sogenannten „Dogwhistle“, „also eine codierte Botschaft, die nur bestimmte politische Gruppen entschlüsseln können“.

Der durchgestrichene Begriff“ „wird als Kommentar gegen Political Correctness, Gender-Debatten und“ Cancel Culture verstanden, wie „srf.ch“ berichtet. Linke Kritiker hingegen sehen in der Kampagne problematische Anspielungen auf eugenisches Gedankengut – eine blonde, blauäugige Frau als Symbol für „gute Gene“. Die Debatte verschärfte sich zusätzlich, als bekannt wurde, dass Sweeney als republikanische Wählerin registriert ist, wie „srf.ch“ dokumentiert.

Wirtschaftsfaktor Kulturkampf

Für American Eagle entwickelte sich die Kontroverse zum unerwarteten Marketingboost. Das Unternehmen reagierte strategisch klug mit einem Instagram-Statement, das betont neutral blieb und lediglich darauf verwies, es gehe „nur um Jeans“. Diese bewusste Nicht-Positionierung ließ beide politische Lager ihre eigenen Interpretationen weiterführen – und sorgte für anhaltende mediale Präsenz.

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