Business & Beyond Runde 2 im Macht-Duell: Musk steigt in den Ring – gegen Trumps Steuer-Reform

Runde 2 im Macht-Duell: Musk steigt in den Ring – gegen Trumps Steuer-Reform

Elon Musk attackiert Trumps Steuergesetz in einer Wutserie auf X als „größte Schuldenerhöhung der Geschichte“ und kündigt die Gründung einer eigenen „America Party“ an. Die einstigen Verbündeten geraten zunehmend aneinander.

Die Beziehung zwischen Donald Trump und Elon Musk kühlt rapide ab. Während im US-Senat eine Marathon-Sitzung über Trumps umstrittenes Steuergesetz läuft, macht der Tesla-Chef seinem Ärger auf X Luft – und das mit Ansage. Der 53-jährige Tech-Milliardär droht nicht nur mit Konsequenzen für zustimmende Kongressmitglieder, sondern kündigt auch die Gründung einer eigenen politischen Bewegung an. Trump selbst scheint unbeeindruckt und bewirbt lieber sein neues Parfüm.

Frontalangriff auf Trumps Steuerreform

Das 940 Seiten starke Gesetzespaket mit dem offiziellen Titel „Big Beautiful Bill“ ist für Musk alles andere als schön. In einer Serie wütender Posts rechnet er mit den Verantwortlichen im Kongress ab: „Jedes Mitglied des Kongresses, das mit der Reduzierung der Regierungsausgaben geworben und dann sofort für die größte Schuldenerhöhung in der Geschichte gestimmt hat, sollte sich schämen!“, schreibt der X-Eigentümer. Seine Drohung folgt unmittelbar: „Sie werden ihre Vorwahl im nächsten Jahr verlieren, wenn es das Letzte ist, was ich auf dieser Erde tue.“

Besonders kritisch sieht Musk die geplante Anhebung der Schuldenobergrenze um fünf Billionen Dollar. Was Trump als Umsetzung zentraler Wahlversprechen verkauft, bezeichnet der SpaceX-Gründer schlicht als „irrsinnige Ausgaben“.

„America Party“ als politische Alternative

Musks Kritik geht über das konkrete Gesetz hinaus. Er wirft beiden etablierten Parteien vor, eine faktische Einheitsfront zu bilden – die er provokant als „Porky-Pig-Partei“ bezeichnet, in Anspielung auf den amerikanischen Begriff „pork barrel“ für Klientelpolitik. Seine Lösung: „Wenn dieses irrsinnige Ausgabengesetz verabschiedet wird, wird am nächsten Tag die ‚America Party‘ gegründet.“

Die Idee einer eigenen politischen Bewegung ist nicht neu. Bereits vor Wochen hatte Musk über eine „Partei der Mitte“ nachgedacht. Nun scheint er entschlossener denn je, diesen Plan umzusetzen. Er fordert eine politische Kraft, „die sich tatsächlich um die Menschen sorgt“ – im Gegensatz zu den etablierten Parteien, die seiner Meinung nach am Bürgerinteresse „vorbeipolitisieren“.

Vom Verbündeten zum Kritiker

Die zunehmende Distanz zwischen Musk und Trump überrascht. Noch im Wahlkampf unterstützte der Unternehmer den Republikaner massiv – nicht nur verbal, sondern auch mit beträchtlichen finanziellen Mitteln. Experten schätzen Musks Wahlkampfunterstützung auf über 130 Millionen Dollar.

Der aktuelle Konflikt zeigt die fundamentalen Unterschiede in wirtschaftspolitischen Fragen. Während Trump mit seinem Gesetzespaket zentrale Wahlversprechen einlösen will, fordert Musk drastische Ausgabenkürzungen. Diese Differenzen waren bereits während des Wahlkampfs erkennbar, treten nun aber offen zutage.

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