Von Mord zu Machtkampf. Mode-Thriller in Mailand: Prada will Versace kaufen!
Ein Imperium wechselt die Hände
Nach 20 schillernden Jahren an der Spitze hat Donatella ihr Imperium verkauft: 2018 übernahm die US-amerikanische Capri Holding, zu der bereits Jimmy Choo und Michael Kors gehören, Versace. Der Kaufpreis: 2,1 Milliarden Dollar.
Bedingung: Donatella bleibt das Gesicht der Marke. So hat sie den Fun, aber nicht mehr das Risiko. Ein kluges Timing, wie sich schnell zeigt. Denn kurz nach der Vertragsunterschrift kam Covid, dann der Absturz des chinesischen Luxusmarktes …
Der Capri Holding reißen seitdem die Nähte ein. Eine 12-Milliarden-Dollar-Option, mit der amerikanischen Tapestry Fashion Group und Marken wie Coach und Stuart Weitzman zu fusionieren, wurde von Kartellbehörden zerstört.
Die Einnahmen sind seitdem konzernweit eingebrochen. Michael Kors minus 16 Prozent. Versace hat im letzten Quartal bei einem Umsatz von 185 Millionen Euro einen Rückgang von 15 Prozent gemeldet, der Betriebsverlust: 21 Millionen Euro.
Prada: Die Retter aus Mailand?
Und genau da kommt jetzt Prada ins Spiel. Eine der wenigen Manufakturen, die jede Form von globaler Luxuskrise abperlen lässt wie Regen auf seinen berühmten Re-Nylonfasern.
Prada ist an der Börse in Hongkong gelistet. Der Umsatz schoss in den letzten Quartalen um 18 Prozent auf einen neuen Rekord: 4,7 Milliarden Euro – die unfassbare Prada-Power.
Allein die Schwestermarke Miu Miu, benannt nach dem früheren Spitznamen der Firmengründerin Miuccia Prada, schoss um sagenhafte 105 Prozent in den Fashion-Himmel – der größte Hype seit Jahren!
Die Breaking News aus Mailand verbreitete der US-Wirtschaftsdienst Bloomberg jetzt pünktlich zum Investor Day der Capri Holding in New York: Demnach hat die Prada Group über die Barclays Bank Berater beauftragt, eine Bewertung von Versace vorzunehmen und eine umfassende Prüfung eingeleitet.
Aus Börsenkreisen heißt es, Prada habe jetzt Einsicht in alle Finanz- und Geschäftsberichte bei Versace.