Finance & Freedom 2000 Euro steuerfrei – und doch wirkungslos: Warum Merz’ Aktivrente mehr kostet als bringt

2000 Euro steuerfrei – und doch wirkungslos: Warum Merz’ Aktivrente mehr kostet als bringt

Die geplante Aktivrente soll Rentnern 2000 Euro steuerfrei ermöglichen. Doch Arbeitgeber und Gewerkschaften kritisieren: Das Konzept verschlingt Milliarden, löst aber keine strukturellen Probleme.

Der Vorstoß klingt verlockend: Bis zu 2000 Euro monatlich steuerfrei dazuverdienen können – das verspricht die Aktivrente für Menschen im Rentenalter. Bundeskanzler Merz will damit ältere Fachkräfte länger im Arbeitsmarkt halten. Doch ausgerechnet Arbeitgeber und Gewerkschaften – sonst selten einer Meinung – laufen gemeinsam Sturm gegen das Vorhaben.

Widersprüchliche Anreize

Die Aktivrente sendet widersprüchliche Signale, wie laut „Merkur“ der BDA-Hauptgeschäftsführer Steffen Kampeter kritisiert.

Während einerseits längeres Arbeiten gefördert werden soll, belohnt die abschlagsfreie Frühverrentung gleichzeitig den vorzeitigen Ausstieg. Diese Doppelstrategie sei wenig effektiv und teuer für Beitrags- und Steuerzahler, so Kampeter.

Milliardenschwere Fehlkonstruktion

Das Institut der deutschen Wirtschaft rechnet mit „Mitnahmeeffekten“ von 2,8 Milliarden Euro – allein bei den rund 600.000 Menschen, die Ende 2023 im Rentenalter beruflich aktiv waren.

Anja Piel vom DGB bringt es im Gespräch mit dem „Merkur“ auf den Punkt: „Die Regelung kostet Milliarden, löst aber keines der vorhandenen Probleme.“. Die wahren Gründe für fehlende Arbeitsbereitschaft im Alter lägen woanders: bei Gesundheitsproblemen, ungeeigneten Arbeitsbedingungen oder mangelnder Nachfrage seitens der Arbeitgeber.

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