Finance & Freedom 2000 Euro steuerfrei – und doch wirkungslos: Warum Merz’ Aktivrente mehr kostet als bringt

2000 Euro steuerfrei – und doch wirkungslos: Warum Merz’ Aktivrente mehr kostet als bringt

Faktencheck Rentenrealität

Die Zahlen sprechen eine klare Sprache: Von 937.000 neuen Ruheständlern in 2024 haben nur etwa 40 Prozent bis zum gesetzlichen Rentenalter gearbeitet.

Die übrigen 550.000 Menschen sind vorzeitig in Rente gegangen – mit Altersrenten für langjährig Versicherte oder als Schwerbehinderte. Der durchschnittliche Renteneintritt liegt aktuell bei 64,7 Jahren.

Business Punk Fazit

Die Aktivrente ist ein klassisches Beispiel für symbolische Politik ohne Substanz. Statt die Kernprobleme anzugehen – unzureichende Arbeitsbedingungen für Ältere, fehlende altersgerechte Arbeitsplätze und mangelnde Gesundheitsförderung – wird ein steuerliches Bonbon verteilt. Für Unternehmen bedeutet das: Die demografische Lücke bleibt bestehen.

Die 2000-Euro-Regelung wird primär jenen zugutekommen, die ohnehin länger arbeiten würden – meist Hochqualifizierte in körperlich wenig belastenden Jobs. Für den Mittelstand und produzierende Betriebe bringt die Aktivrente praktisch nichts. Stattdessen wären gezielte Investitionen in altersgerechte Arbeitsplätze und präventive Gesundheitsmaßnahmen der effektivere Weg, um Fachkräfte länger zu halten.

Häufig gestellte Fragen

  • Welche Alternativen zur Aktivrente wären wirtschaftlich sinnvoller?
    Gezielte Investitionen in altersgerechte Arbeitsplätze, betriebliche Gesundheitsförderung und flexible Arbeitszeitmodelle bringen mehr als pauschale Steuervorteile. Unternehmen sollten auf präventive Maßnahmen setzen, die Mitarbeiter gesund bis zur Rente halten.
  • Wie können Unternehmen vom demografischen Wandel profitieren?
    Durch strategischen Wissenstransfer zwischen Generationen, Tandem-Modelle für ältere und jüngere Mitarbeiter sowie altersgemischte Teams. Erfahrungswissen sollte systematisch dokumentiert und in die Unternehmenskultur integriert werden.
  • Was bedeutet die Aktivrente für den Mittelstand?
    Praktisch wenig. Mittelständische Unternehmen brauchen keine Steuervorteile für Rentner, sondern bessere Rahmenbedingungen für altersgerechtes Arbeiten und Unterstützung bei der Digitalisierung von Arbeitsprozessen, um körperliche Belastungen zu reduzieren.
  • Welche Branchen könnten trotz der Kritik von der Aktivrente profitieren?
    Primär Dienstleistungssektoren mit geringer körperlicher Belastung wie Beratung, Bildung und spezialisierte Fachdienstleistungen. Hier können Rentner ihr Expertenwissen flexibel einbringen, ohne gesundheitliche Einschränkungen befürchten zu müssen.

Quellen: „Merkur“

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