Finance & Freedom Altersarmut explodiert: 30 Prozent mehr Rentner auf Stütze angewiesen

Altersarmut explodiert: 30 Prozent mehr Rentner auf Stütze angewiesen

Besonders problematisch: Bis 2036 werden fast 20 Millionen Babyboomer in den Ruhestand gehen. Sie fehlen dann nicht nur am Arbeitsmarkt, sondern erhöhen auch den Druck auf die Rentenkassen.

Geschlechterspezifische Unterschiede

Die Rentenlücke zwischen den Geschlechtern bleibt weiterhin gravierend. Eine Studie für das Bundessozialministerium belegt: Männer erhielten 2023 durchschnittlich 1560 Euro Brutto-Rente, Frauen dagegen nur 1023 Euro – ein Unterschied von über 500 Euro monatlich. Diese Diskrepanz erklärt teilweise, warum besonders viele Frauen im Alter auf zusätzliche Unterstützung angewiesen sind.

Die Entwicklung der Altersarmut in Deutschland dürfte sich in den kommenden Jahren weiter verschärfen. Der demografische Wandel, unterbrochene Erwerbsbiografien und die Zunahme prekärer Beschäftigungsverhältnisse werden das Problem verstärken. Notwendig sind tiefgreifende Reformen, die über kosmetische Anpassungen hinausgehen.

Langfristig führt kein Weg an einer grundlegenden Neuausrichtung des Rentensystems vorbei. Neben der Stärkung der privaten Vorsorge müssen innovative Konzepte wie flexible Übergänge in den Ruhestand und die bessere Integration älterer Arbeitnehmer in den Arbeitsmarkt vorangetrieben werden. Die wachsende Altersarmut ist nicht nur ein sozialpolitisches, sondern auch ein wirtschaftliches Problem – denn Rentner mit geringer Kaufkraft bremsen den Konsum und damit das Wirtschaftswachstum.

Quellen: Statistischen Bundesamt, Bild, Destatis

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