Finance & Freedom Grundeinkommen-Experiment: Geld macht glücklich – und produktiver

Grundeinkommen-Experiment: Geld macht glücklich – und produktiver

Gesünder, zufriedener, autonomer

Die psychologischen Effekte des Grundeinkommens waren deutlich messbar. Die Probanden berichteten von gesteigertem Wohlbefinden, besserer körperlicher und seelischer Gesundheit sowie reduziertem Stresslevel. Besonders bei Frauen stieg das Gefühl von Autonomie – verstanden als die Wahrnehmung, das eigene Leben selbstbestimmt gestalten zu können. Bemerkenswert: Diese positiven Effekte hielten auch nach Ende des Studienzeitraums an.

Spenden statt Konsum

Entgegen der Erwartung vieler Kritiker führte das zusätzliche Einkommen nicht zu verschwenderischem Konsumverhalten. Zwar tätigten einige Teilnehmer lange aufgeschobene Anschaffungen oder gönnten sich Urlaube, doch gleichzeitig stieg die Bereitschaft, Geld für andere auszugeben. Die Spendenbereitschaft nahm zu, ebenso wie die finanzielle Unterstützung von Freunden und Verwandten.

Zukunftsmodell mit Potenzial

Die Studienergebnisse liefern wichtige Erkenntnisse für die gesellschaftliche Debatte um neue Sozialmodelle. Das bedingungslose Grundeinkommen könnte mehr sein als eine utopische Idee – es zeigt konkrete positive Effekte auf Wohlbefinden und Selbstbestimmung, ohne die Arbeitsbereitschaft zu senken. Vielmehr scheint es Menschen zu befähigen, bewusstere Entscheidungen über ihre Arbeit zu treffen und in ihre Zukunft zu investieren.

Die langfristigen gesellschaftlichen Auswirkungen eines flächendeckenden Grundeinkommens bleiben zwar weiter Gegenstand von Diskussionen. Doch die Studie liefert erste Hinweise, dass ein finanzielles Grundpolster nicht zu Faulheit führt, sondern zu mehr Eigenverantwortung, sozialer Verbundenheit und persönlicher Entwicklung. Für die Arbeitswelt von morgen könnte dies bedeuten: Weniger existenzielle Ängste führen nicht zu weniger Produktivität – sondern zu mehr Selbstbestimmung und Innovation.

Quelle: t3n.de

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