Rente in der Kritik: Experten sehen drastische Veränderungen voraus
Grundsicherung im Stillstand
Für Rentner mit Anspruch auf Grundsicherung ist die Nullrunde bereits Realität. Ihr Einkommen orientiert sich am Bürgergeld-Regelsatz – und der blieb 2025 unverändert bei 563 Euro für Alleinstehende. Auch für 2026 und 2027 droht ein Einfrieren dieser Beträge.
Die Zahlen zeigen ein paradoxes Muster: Während die Standardrente in den letzten 35 Jahren nominal um 92 Prozent gestiegen ist, gab es immer wieder Jahre ohne jegliche Anpassung. Die größten Sprünge erfolgten interessanterweise in jüngster Zeit: 2022 mit 5,36 Prozent, gefolgt von 4,36 Prozent (2023) und 4,57 Prozent (2024).
Die Zukunft der Rente steht an einem kritischen Wendepunkt. Ohne politische Intervention droht ein schleichender Kaufkraftverlust für Millionen Rentner. Die kommende Regierung muss nicht nur das 48-Prozent-Niveau sichern, sondern auch strukturelle Reformen vorantreiben, um das System demografiefest zu machen.
Besonders brisant: Die Schere zwischen Standardrentnern und Beziehern von Grundsicherung könnte weiter auseinandergehen. Während erstere von Lohnsteigerungen profitieren könnten, bleiben letztere möglicherweise jahrelang auf demselben Niveau – trotz steigender Lebenshaltungskosten.
Die nächsten Rentenanpassungen werden zum Lackmustest für die Zukunftsfähigkeit des deutschen Rentensystems. Entscheidend wird sein, ob die Politik den Mut aufbringt, über kurzfristige Wahlperioden hinauszudenken und nachhaltige Lösungen zu implementieren, die Generationengerechtigkeit und Altersarmutsprävention gleichermaßen berücksichtigen.
Quellen: Merkur, IPPEN.MEDIA