Finance & Freedom Scheidungs-Finanzcheck: Wer gewinnt das Rentenpunkte-Duell?

Scheidungs-Finanzcheck: Wer gewinnt das Rentenpunkte-Duell?

Wenn die Liebe endet, beginnt das Rechnen: Der Versorgungsausgleich teilt Rentenansprüche nach festen Regeln. Wer profitiert, wer verliert – und wie man die eigene Altersvorsorge trotz Trennung absichert.

Die finanzielle Nachwirkung einer Scheidung reicht bis weit ins Rentenalter. Während Immobilien und Konten relativ schnell aufgeteilt werden, bleibt die Frage nach der Altersvorsorge oft im Nebel.

Dabei greift hier ein klares System: Der Versorgungsausgleich sorgt dafür, dass beide Ex-Partner fair an den gemeinsam erworbenen Rentenansprüchen beteiligt werden. Wie genau dieser Mechanismus funktioniert und welche finanziellen Konsequenzen er für die Altersvorsorge hat, bleibt vielen dennoch unklar.

Der Versorgungsausgleich: Halbe-halbe bei der Rente

Bei einer Scheidung tritt automatisch der sogenannte Versorgungsausgleich in Kraft. Dieses Verfahren sorgt dafür, dass alle während der Ehe erworbenen Rentenansprüche gleichmäßig zwischen den Ex-Partnern aufgeteilt werden. Laut „Bild“ werden dabei nicht die gesamten Rentenansprüche geteilt, sondern nur jene, die während der Ehezeit erworben wurden.

Das Prinzip dahinter: Was gemeinsam erwirtschaftet wurde, wird auch gemeinsam geteilt – unabhängig davon, wer mehr oder weniger zum Haushaltseinkommen beigetragen hat. Der Versorgungsausgleich erfolgt direkt während des Scheidungsverfahrens und nicht erst beim Renteneintritt. Wie „t-online“ berichtet, werden die Rentenpunkte dabei durch die sogenannte „interne Teilung“ direkt zwischen den Rentenkonten der Ex-Partner übertragen. Hat einer der Partner noch kein eigenes Rentenkonto, wird automatisch eines eingerichtet.

Die Rentenpunkte-Mathematik: Wer gewinnt, wer verliert?

Die Berechnung folgt einer klaren Logik: Zunächst wird ermittelt, wie viele Rentenpunkte jeder Partner während der Ehe hinzugewonnen hat. Von diesem Zugewinn muss dann jeder die Hälfte an den anderen abtreten. Ein Beispiel aus der Praxis verdeutlicht das Prinzip: Angenommen, Partner A startet mit 20 Rentenpunkten in die Ehe und erhöht diese auf 40 Punkte bis zur Scheidung. Partner B beginnt mit 25 Punkten und steigert auf 50 Punkte. Der Zugewinn beträgt also 20 bzw. 25 Punkte.

Nach dem Versorgungsausgleich muss Partner A 10 Punkte (die Hälfte seines Zugewinns) abgeben und erhält im Gegenzug 12,5 Punkte (die Hälfte des Zugewinns von Partner B). Wie „t-online.de“ erläutert, gewinnt Partner A unterm Strich 2,5 Punkte hinzu. Sie bekommt 2,5 Punkte, Ihr Partner verliert 2,5 – ein kleiner mathematischer Vorteil für den Partner mit dem geringeren Zugewinn.

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