Green & Generation Northvolt-Pleite: Rettung oder Millionengrab für den Steuerzahler?

Northvolt-Pleite: Rettung oder Millionengrab für den Steuerzahler?

Trotz Insolvenz der schwedischen Muttergesellschaft gibt es offenbar mehrere Kaufinteressenten für das Northvolt-Werk in Heide. Doch 600 Millionen Euro Steuergeld stehen auf dem Spiel.

Die Bauarbeiten auf dem Gelände der geplanten Batteriefabrik in Heide laufen weiter, während hinter den Kulissen um die Zukunft des Projekts gerungen wird. Nach der Insolvenz der schwedischen Muttergesellschaft Northvolt AB steht das einstige „Leuchtturmprojekt“ der Energiewende auf der Kippe – und mit ihm 600 Millionen Euro an staatlichen Fördergeldern.

Kaufinteressenten trotz Insolvenz

„Northvolt AB befindet sich weiterhin in intensiven Gesprächen mit potenziellen Investoren. Es besteht großes Interesse am Standort in Heide“, bestätigt eine Sprecherin der deutschen Northvolt-Tochtergesellschaft. Die Bauarbeiten „am Projekt und auf der Baustelle“ würden in enger Abstimmung mit der KfW fortgeführt. Ein Hoffnungsschimmer für das Projekt, das einst als Symbol der grünen Transformation gefeiert wurde.

Die Liste der Interessenten wird streng geheim gehalten. Branchenkenner vermuten jedoch, dass sowohl europäische als auch asiatische Batteriehersteller die Chance wittern könnten, ein bereits weit fortgeschrittenes Projekt zu übernehmen. Die Grundstücke sind erschlossen, Genehmigungen erteilt und die Infrastruktur teilweise bereits vorhanden.

Chronik eines angekündigten Scheiterns

Der Weg zum aktuellen Desaster begann vielversprechend. Im Mai 2022 kündigte der damalige Wirtschaftsminister Robert Habeck die Förderung der Batteriezellfabrik an. Der Bund stellte 155 Millionen Euro bereit, das Land Schleswig-Holstein beteiligte sich ebenfalls. Zusätzlich wurde eine 600-Millionen-Euro-Anleihe der staatlichen KfW-Bank zugesagt.

Im März 2024 feierten der damalige Bundeskanzler Olaf Scholz, Vizekanzler Habeck und Ministerpräsident Daniel Günther den offiziellen Baubeginn. Die Fabrik sollte ab 2026 Batteriezellen produzieren und bis 2029 eine Kapazität von 60 Gigawattstunden erreichen. Doch bereits im November 2024 beantragte Northvolt in den USA Gläubigerschutz, im März 2025 folgte die Insolvenz in Schweden.

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