Dieter Weißhaar
„Strukturwandel gelingt leichter, wenn es weh tut. Wer nicht den Schmerz erlebt, verändert sich oft zu spät.“
„Strukturwandel gelingt leichter, wenn es weh tut. Wer nicht den Schmerz erlebt, verändert sich oft zu spät.“

Dieter Weißhaar

CEO myneva I Software-Manager & Gestalter digitaler Pflegeprozesse
Pottografie

Dieter Weißhaar, Jahrgang 64, ist ein echtes Kind des Ruhrgebiets aus Essen. Nach Stationen in Tübingen und England kehrte er bewusst ins Revier zurück. Heute führt er ein Softwareunternehmen, das die Pflege digital transformiert. Seine Heimatliebe lebt er am Baldeneysee und beim Rudern auf der Ruhr aus. Fußball sieht er mit Herz fürs Revier – mit Respekt für Schalke und Rot-Weiß.
Interview mit Business Punk Chefredakteur Oliver Stock: [Oliver Stock]: Guten Morgen, lieber Dieter. [Dieter Weißhaar]: Guten Morgen, ich grüße dich. Schön, dass ich hier sein darf. [Oliver Stock]: Ja, finde ich auch super, aber ich würde gerne mal wissen, wer bist du eigentlich? [Dieter Weißhaar]: Ja, ein Kind des Ruhrgebietes - ist relativ einfach. [Oliver Stock]: Deswegen bist du hier. [Dieter Weißhaar]: Deswegen bin ich hier. Genau. Babyboomer Generation 1964 geboren. Ich lebe von Anfang an in Essen, habe zwischendurch mal einen kurzen Ausflug gemacht, beruflich bedingt, aber nur drei Jahre. [Oliver Stock]: Wohin? [Dieter Weißhaar]: Ich war in Tübingen, habe dort eine Firma geleitet, war zwischendurch auch mal kurz in England auf einem Assignment. Aber das Ruhrgebiet ist schon anders, das muss man wirklich so sagen. Ich habe in Bochum studiert, auch eine ganz spezielle Erfahrung. Naja, die Uni in Bochum ist ja viel Beton, 60er Jahre gebaut. Ich habe da in den 80ern studiert. In den Wirtschaftswissenschaften waren wir hinten im Campus schon so ein bisschen im Wald. Das war schon ganz nett. Man hat es auch nicht so weit zum Surfen, weil der Stausee nicht weit weg ist, aber der Rest der Uni ist natürlich schon speziell. Aber hat gut funktioniert. [Oliver Stock]: Was ist denn eigentlich aus dir geworden? Was machst du heute? [Dieter Weißhaar]: Ich leite heute eine Firma für einen großen Investor, der sich ausschließlich mit Themen beschäftigt, die Nachhaltigkeit fördern, eine Softwarefirma, die sich darum kümmert, dass wir in der Pflege Software haben. [Oliver Stock]: Also zwei Firmen? [Dieter Weißhaar]: Wie gesagt, wir haben einen großen Investor, der sich nur mit Nachhaltigkeitsthemen beschäftigt, also nur in Firmen investiert, die sozialen Wert schaffen und wir in diesem Umfeld sind im Softwarebereich, Tech-Bereich tätig für die Pflegebranche. Das heißt, jede Pflegeeinrichtung, jeder Pflegedienst, jede Jugendeinrichtung, jedes Kinderdorf braucht ein Stück Software. Du musst einmal dokumentieren, was du in der Pflege tust und zum Zweiten aus der Dokumentation heraus auch abrechnen, damit du irgendwie auch deine Menschen bezahlt kriegst, die dort Gutes leisten. Und das ist das, was wir tun. [Oliver Stock]: Ich kann mir vorstellen, in dem Bereich ändert sich gerade unglaublich viel, weil wir alle KI einbauen. Was passiert da gerade? [Dieter Weißhaar]: Es ändert sich an ganz vielen Themen etwas. Also es ändert sich natürlich durch den Gesetzgeber etwas. Jede neue Verordnung muss irgendwie in Software gegossen werden. Das vergisst man immer unheimlich schnell. Und in der KI-Nutzung ändert sich wahnsinnig viel. Natürlich ist der größte Teil unserer Menschen Entwickler, Softwareentwickler. Wir machen das für Europa. Da sind wir die Einzigen, die so europäisch unterwegs sind. Und natürlich ist die Code-Generierung heute KI-unterstützt. Das muss man einfach sehen. Also in der Erstellung der Leistung sind wir da. Aber die Pflege an sich hat natürlich auch einen großen Shift. Du hast heute Pflegende, die müssen ungefähr zwei Stunden auf einer Acht-Stunden-Schicht dokumentieren und administrieren per Gesetz. Und was wir jetzt gemacht haben: Wir haben eine App entwickelt, die das per Spracheingabe macht. Früher war das noch so, da haben die echt auf den Handrücken beim Patienten aufgeschrieben, Blutdruck und so weiter. Sie sind zum nächsten gegangen, haben wieder etwas aufgeschrieben. Und wenn du Glück hast, konntest du es am Ende auch noch lesen. Dann kamst du ins Schwesternzimmer und hast dich dann an dem einen PC eingereiht, damit alle am Ende der Schicht dokumentieren. So, was wir jetzt tun? Du nimmst dein Handy und sprichst da rein und aus der eingesprochenen Sprache wird alles automatisch dokumentiert, aus der Spracheingabe, geht es sofort in die Patientenakte, Blutdruck und all diese Medikamentenangaben werden ausgelesen. Damit steigt die Qualität. Die App kann 100 Sprachen verstehen. Das heißt, du kannst auch ausländische Pflegekräfte integrieren. Und damit sparst du eine Stunde pro Pflegekraft, pro Schicht. Wir haben das bereits 2024 gemeinsam mit unseren Kunden gemessen - im Schnitt waren es 52 Minuten, die unsere Software täglich pro Pflegekraft einspart. Und das schon vor dem Einsatz von KI. Das ist auch der Kern unserer Kampagne ‚52 Minutes‘. Auf www.52minutes.eu zeigen wir ganz konkret, wie diese Zeit wieder für die Pflege zurückgewonnen wird. [Oliver Stock]: Du hast ja eben gesagt, du bist Jahrgang 64. Wenn du sowas siehst, umarmst du das oder denkst du manchmal: Ach du Scheiße, was kommt da jetzt wieder auf die Kurve? [Dieter Weißhaar]: Naja, ich komme ja nicht aus der Pflege, sondern eher aus der Softwareindustrie und bin seit über 30 Jahren in diesem Sektor. Und das macht wahnsinnig viel Spaß, weil du hast jedes Jahr eine Innovation. Und es gibt Innovationen, solange du dabei bist, die bleiben, und es gibt Innovationen, bei denen du denkst, das geht vorbei. Und KI ist da, um zu bleiben. Das verändert uns ganz dramatisch und es gibt uns natürlich unglaubliche Hilfestellungen. Wir haben so sechs bis sieben Millionen Pflegekräfte in Europa, 3,8 Millionen gehen in Rente. Also es ist ja nicht nur so, dass meine Generation in Rente geht, sondern die Pflegekräfte gehen in Rente. Auf der anderen Seite sind die Pflegekräfte, die in Rente gehen, und die ganzen anderen Menschen der Babyboomer-Generation zukünftige Patienten. Das heißt, du hast eine steigende Nachfrage und eine sinkende Mitarbeiterzahl. Das heißt, wir werden mit Migration, mit ausländischen Pflegekräften ein großes Problem haben. Wenn KI helfen kann, denke ich: gut, dass wir Hilfestellungen haben und Lösungen anbieten können. [Oliver Stock]: Du machst das hier? [Dieter Weißhaar]: Wir machen das in Essen. Wir sitzen mit dem Headquarter in Essen. Die myneva ist aus verschiedenen Teilen zusammengefügt worden, aus verschiedenen Firmen in Europa. Und die größte Firma, die am längsten im Geschäft ist, sitzt in der Tat in Essen. Die machen das seit 51 Jahren, stellen die Software für Pflegeeinrichtungen her und sind da sehr erfolgreich unterwegs. Und wir versuchen jetzt aus dieser Thematik mehr Innovation ins Geschäft einzubringen. [Oliver Stock]: Du bist – du hast es eben gesagt – ein Kind dieser Region hier. Hast du jemals mit dem Gedanken gespielt, außer diesen drei Jahren, grundsätzlich woanders hinzugehen? Stell dir mal vor, es gibt ja jetzt morgen doch jemand, der eine ordentliche Prämie zahlt und sagt: Deinen Laden, den kannst du eigentlich noch besser aus München oder Hamburg führen. Und wie wäre es denn, du ziehst da noch mal hin mit deinem ganzen sozialen Umfeld, da kannst du deine Familie mitnehmen oder was auch immer. Würdest du darüber ernsthaft nachdenken? [Dieter Weißhaar]: Nein, würde ich nicht. Das Ruhrgebiet ist halt speziell. Und ich glaube, das Ruhrgebiet hat so viel in den letzten 30-40 Jahren an Lebensqualität gewonnen, die dir viele andere Metropolen gar nicht liefern können. Und du hast natürlich auch einen ganz anderen Schlag Menschen hier. Das muss man auch mal ganz klar sehen, wenn wir darüber sprechen. Bei uns in der IT hieß das früher mal: „What you see is what you get." Und das ist hier im Ruhrgebiet so. Das ist authentisch. Die Menschen sind authentisch. Die haben ab und zu ein bisschen herben Charme. Das ist direkt. Aber es macht einfach Spaß. Und die sind aber trotzdem herzlich dabei. Und deswegen würde ich nicht wechseln. [Oliver Stock]: Du hast eben was sehr Menschliches gesagt, das finde ich, das steht auch oben. Wenn du jetzt über den Standort reden würdest, wie zeichnet der sich aus oder wo denkst du, gibt es Tücken? [Dieter Weißhaar]: Also du hast hier natürlich eine Macherqualität. Im Ruhrgebiet ist das so: Komm, wir machen das jetzt. Punkt. Und man ist schnell beim Du, man ist schnell in der Aktion. Das ist ein bisschen weniger als vielleicht so in Landeshauptstädten, wo dann doch viel Politik gemacht wird. Das ist hier im Ruhrgebiet weniger. Wir machen das jetzt. Und da kriegst du viele Menschen schnell begeistert. Und so sind natürlich auch Arbeitskräfte. Du hast einen unglaublichen Zugang zum sehr großen Arbeitsmarkt. Du hast ein tolles universitäres Umfeld, das darf man nie vergessen. Wir bilden ja hier unheimlich viel aus. Und du hast natürlich auch Kunden. Wenn ich so nach Berlin gehe, ist es eine tolle Stadt, eine riesige Hauptstadt, aber da ist auch wenig drumherum. Viel Politik, viel Politikgeschäft, Arbeitskräfte sind sehr gehypt. [Oliver Stock]: Politikgeschäft hast du hier nicht so? [Dieter Weißhaar]: Politikgeschäft hast du natürlich ein bisschen in Düsseldorf. [Oliver Stock]: Eben schon mal gesagt, es ist nicht so wie in der Landeshauptstadt. Da hast du schon mal so ein leichtes Gefälle rausgeworfen. [Dieter Weißhaar]: Ja, absolut. Im Ruhrgebiet wird weniger Politik gemacht, da ist dieser Ansatz: Komm, wir machen das jetzt. Ja, du kriegst Menschen ganz einfach begeistert, Dinge zu gestalten, während du vielleicht in anderen Regionen dann doch sehr lange darüber nachdenkst: Ist das politisch opportun? Wer könnte mitspielen? Wer bezahlt mir das am Ende? Hier gibt es eher so eine echte Startup-Thematik. [Oliver Stock]: Jemand, der von außen aufs Ruhrgebiet guckt, dem fällt ja als erstes der Pott ein, die Schornsteine und dann der Strukturwandel. Wo steckt das Ruhrgebiet da? [Dieter Weißhaar]: Ich glaube, wir haben unheimlich viel geschafft. Die Zechen haben in der zweiten Hälfte der 80er die letzte zugemacht, im Ruhrgebiet mit zehntausenden von Arbeitskräften. Wir haben jetzt natürlich noch mal den Strukturwandel in der Stahlindustrie, der uns treffen wird, wo viel versäumt wurde, natürlich auch zu gestalten. Von daher werden wir noch Strukturwandel erleben. Das ist genauso wie das Zechenthema, vielleicht nicht mehr ganz in der Dimension, da reden wir über Zehntausende von Menschen anstatt über Hunderttausende. Aber ich glaube, dass die ganze Transformation des Ruhrgebiets auf einer Skala vielleicht bei sieben steht, dass wir unglaublich viel geschafft haben. Wir haben viele neue Unternehmen angesiedelt, die meisten DAX-Headquarter liegen im Ruhrgebiet. Wenn man so mal durchgeht von der Energiewirtschaft über viele andere Bereiche, sind wir hier wirklich mit vielen innovativen Unternehmen gesegnet und haben auch die Kraft, das weiterzuentwickeln, auch weil der Arbeitsmarkt vernünftig ist. Die Mieten sind bezahlbar. Ich zahle im Ruhrgebiet ein Drittel oder ein Viertel der Miete, die ich in München oder Hamburg zahle. Das ist natürlich auch ein Faktor. Und wie gesagt, die Mentalität, Dinge zu bewegen, und wenn das alles zusammenkommt, neben dem kulturellen Wert, den ja so ein Ruhrgebiet auch hat, ist das einfach ein guter Standort. [Oliver Stock]: Glaubst du, andere Regionen, wo ja der Strukturwandel auch immer wieder einsetzt, können davon was lernen? Denk mal, das Schwabenland und die Automobilindustrie. [Dieter Weißhaar]: Ich glaube, das ist zu früh für die. Man muss ja so einen gewissen Schmerz erleben. Strukturwandel gelingt leichter, wenn es weh tut. Wenn ich in der Krise mittendrin bin, gibt es ja Zwänge, sich zu verändern. Wenn ich ihn kommen sehe, denkt man: Ach, das ist schon noch immer gut gegangen, warten wir noch mal ein bisschen. Und ich glaube, das ist so gerade in der Automobilindustrie: Ja, ist schon immer gut gegangen, das wird auch wieder gut gehen. Ich glaube nicht. Das ist disruptiv und es geht um die Positionierung der deutschen Autoindustrie im internationalen Umfeld, und da verlieren wir gerade an Marktposition. Durch KI, durch Softwarequalität, die wirklich nicht gut ist, sind wir zwar nach wie vor gut im mechanischen Engineering und allem Drum und Dran, aber das Thema Software und Intelligenz im Auto – da haben wir keine führende Position zurzeit. Da muss der Wake-up-Call jetzt kommen. [Oliver Stock]: Da könnte man mal hier nach Bochum und der Umgebung gucken: Was haben die eigentlich gemacht? [Dieter Weißhaar]: Genau. Wenn du mal siehst, wie die Städte unten im Süden ausgestattet sind an Gewerbesteuereinnahmen, die jetzt ja schnell wegbrechen, oder auch in der Wolfsburger Region, das hat das Ruhrgebiet lange hinter sich. Klar, die haben auch eine Stadtfinanzierungsthematik und natürlich siehst du das in der Infrastruktur heute, dass nicht viel Geld im Ruhrgebiet unterwegs ist. Aber es wird jedes Jahr besser, finde ich. Noch nicht die Finanzierung, aber sowas an Innovationskraft und Investitionskraft im Ruhrgebiet bewegt sich schneller, und da sind die anderen noch nicht angekommen. [Oliver Stock]: Jetzt hast du eben kurz mal Kultur erwähnt. Fällt dir da eine historische oder eine große Persönlichkeit ein, die diese Region prägt? [Dieter Weißhaar]: Das ist natürlich schwierig. Es gibt unglaublich viele Persönlichkeiten, also von dem, der die Dampfmaschinen erfunden hat, bis Herrhausen, der hier in Essen geboren ist und auch Leiter der Bank hier war, der ja auch durchaus visionär unterwegs war. Ich glaube, wenn ich mir das wirklich angucke, und wir hatten ja die Gelegenheit, die Villa Hügel zu besuchen, dann ist das die Familie Krupp. Die war der Innovationsführer ihrer Zeit und hat damit natürlich die ganze Region befördert. Neben der Kohle ist Stahl das nächste Ergebnis – vom Eisenbahnreifen über Edelstahl. Es sind ja unglaublich viele Materialinnovationen hier im Ruhrgebiet entstanden. Die Familie Krupp deswegen, weil sie auf der anderen Seite immer ein soziales Gewissen hatte, Siedlungen für Arbeitnehmer gebaut hat, Sportvereine, Krankenhäuser groß investiert hat und das immer als Gemeinwohl verstanden hat. Klar, auch die Waffenschmiede im Reich, das gehört dazu, da wurde viel Schuld auf sich geladen. Aber wenn man sieht, was heute die Tech-Milliardäre in den USA sind, dann war die Familie Krupp der Innovationsführer seiner Zeit. Auch was so die Größe und Kraft dieses Unternehmens anging – das waren die Führenden der Welt. [Oliver Stock]: Also Alfred Krupp, so einer wie Elon Musk bloß 100 Jahre früher. [Dieter Weißhaar]: 100 Jahre früher, ein bisschen zurückhaltender, glaube ich. Damals war Respekt, Form und auch eine andere Qualität wichtiger. [Oliver Stock]: Dann schließ doch mal die Augen und überleg, welches ist dein Lieblingsplatz im Pott? Wo fühlst du dich wohl? [Dieter Weißhaar]: Ich bin ja Ruderer und rudere seit über 40 Jahren, 45 Jahre auf der Ruhr. Und da siehst du natürlich unheimlich schöne Plätze, weil du von außen aufs Land guckst, was du meist nicht siehst, wenn du nur an der Seite entlangläufst. Und der schönste Platz im Ruhrgebiet aus meiner Sicht ist, wenn du in Essen oben im Schellenberger Wald, im Jagdhaus Schellenberg sitzt und auf den Baldeneysee guckst. Du guckst auf einen riesigen See, acht, neun, zehn Kilometer lang, auf der anderen Seite nur grüne Fläche und denkst: Das ist das Ruhrgebiet. [Oliver Stock]: Zum Schluss, was ist eigentlich mit Schalke los? Hilf uns doch mal. [Dieter Weißhaar]: Das fragst du einen Essener. [Oliver Stock]: Ich dachte, da denkst du für den ganzen Pott. Und wenn es da einen Namen gibt, dann ist Schalke natürlich schon ein Klassiker. Aber jetzt gerade nicht. [Dieter Weißhaar]: Jetzt gerade nicht. Ich glaube, das ist so ähnlich. Man ist im Ruhrgebiet leidgeprüft, was Fußball angeht. [Oliver Stock]: Rot-Weiß ist ja auch nicht so... [Dieter Weißhaar]: Rot-Weiß – ich glaube, das ist so lange her, dass wir mal in der ersten Liga gespielt haben. Wenn du mich fragst, wann geht es Schalke wieder gut, wann Rot-Weiß nochmal aufsteigt – ich glaube, beides ist wie eine Glaskugel. Aber ich mache mir keine Sorgen, weil Schalke hat unheimlich tolle Fans hat. Bei mir in der Familie ist das übrigens auch gespalten: meine Frau, großer Schalke-Fan. Ich bin da neutral, ich versuche mich ein bisschen rauszunehmen. Aber als großer Schalke-Fan, da ist Emotion im Spiel. Egal in welcher Liga man spielt, man spielt halt fürs Revier. Und das mag ich halt, wenn man da die Straße runterfährt, wo die Laternen schon blau lackiert sind. Das ist einfach ein Erlebnis. [Oliver Stock]: In diesem Sinne: Glück auf! [Dieter Weißhaar]: Glück auf! Danke schön!  
„Im Ruhrgebiet ist das so: Komm, wir machen das jetzt. Punkt. Und man ist schnell beim Du, man ist schnell in der Aktion.“