Startup & Scaling Batterie-Startup in der Krise: Reißt Lilium-Pleite CustomCells mit in den Abgrund?

Batterie-Startup in der Krise: Reißt Lilium-Pleite CustomCells mit in den Abgrund?

150 Arbeitsplätze in Gefahr

Die Insolvenz betrifft die Standorte Itzehoe und Tübingen mit rund 150 Beschäftigten. Immerhin: Die Gehälter sind durch das Insolvenzgeld vorerst bis Juni 2025 gesichert. Der Betrieb soll zunächst normal weiterlaufen, während Dr. Malte Köster als vorläufiger Insolvenzverwalter die Geschäfte überwacht. Die CustomCells-Holding steht aktuell noch außerhalb des Insolvenzverfahrens.

Branchenweite Probleme im Batterie-Sektor

Der Fall CustomCells steht exemplarisch für die angespannte Lage der europäischen Batterieindustrie. Trotz ambitionierter Wachstumspläne und technologischer Fortschritte kämpfen zahlreiche Unternehmen mit Finanzierungsproblemen. Die Abhängigkeit von wenigen Großkunden erweist sich dabei als besonders riskant – ein Ausfall kann, wie bei CustomCells, existenzbedrohend werden.

Das Unternehmen hatte sich als Premium-Hersteller für Hochleistungsbatterien positioniert und galt als Pionier in der modernen Batteriezellentechnologie. Besonders im Bereich der Luftfahrt-Batterien hatte CustomCells Expertise aufgebaut – genau jenes Segment, das durch die Lilium-Partnerschaft gestärkt werden sollte.

Die Suche nach neuen Investoren läuft bereits auf Hochtouren. Experten sehen durchaus Chancen für eine Rettung, da CustomCells über wertvolles Know-how und Patente verfügt. Entscheidend wird sein, ob es gelingt, die Abhängigkeit von einzelnen Großkunden zu reduzieren und das Geschäftsmodell krisenfester aufzustellen.

Der Fall zeigt eindrücklich die Risiken in der vernetzten Startup-Welt: Wenn ein Schlüsselkunde wegbricht, kann dies eine ganze Kette von Insolvenzen auslösen. Für die deutsche Batterieindustrie, die im globalen Wettbewerb ohnehin unter Druck steht, kommt diese Entwicklung zur Unzeit. Die nächsten Wochen werden zeigen, ob CustomCells einen Neustart schaffen kann oder ob ein weiterer Hoffnungsträger der deutschen Batterietechnologie verschwindet.

Quellen: merkur.de, wiwo.de

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