Startup & Scaling Münchens Weltraum-Pionier: Isar Aerospace steigt zum Unicorn auf

Münchens Weltraum-Pionier: Isar Aerospace steigt zum Unicorn auf

Mit einer frischen Finanzspritze von 150 Millionen Euro katapultiert sich das Münchner Space-Tech Isar Aerospace in den exklusiven Unicorn-Club. Europas Antwort auf SpaceX setzt zum nächsten Höhenflug an.

Der europäische Weltraum bekommt ein neues Schwergewicht. Das Münchner Startup Isar Aerospace hat eine Finanzierungsrunde über 150 Millionen Euro abgeschlossen und knackt damit die magische Bewertungsgrenze von einer Milliarde Euro. Laut Manager Magazin steigt das 2018 gegründete Unternehmen damit zum Unicorn auf – eine Rarität in der europäischen Space-Tech-Szene und ein deutliches Signal für die wachsende Bedeutung privater Raumfahrtunternehmen auf dem Kontinent.

Europas erster kommerzieller Raketenstart vom Festland

Der Finanzierungserfolg kommt zu einem strategisch perfekten Zeitpunkt. Erst Ende März feierte Isar Aerospace einen historischen Meilenstein: Den ersten Testflug ihrer Trägerrakete „Spectrum“ vom Weltraumbahnhof Andøya in Norwegen. Obwohl der Flug nur 30 Sekunden dauerte, markierte er einen entscheidenden Durchbruch – es war der erste Start eines kommerziellen Raumfahrtunternehmens vom europäischen Festland.

CEO Daniel Metzler bezeichnete den Testflug als „vollen Erfolg“. Der kurze Flug mag für Außenstehende unspektakulär wirken, repräsentiert jedoch einen gewaltigen Sprung für Europas Ambitionen, sich von ausländischen Startkapazitäten unabhängiger zu machen.

Strategischer Kapitaleinsatz für die Zukunft

Bei der aktuellen Finanzierung handelt es sich um Wandelanleihen – Fremdkapital, das unter bestimmten Bedingungen in Eigenkapital umgewandelt werden kann. Mit dem US-Investor Eldridge Industries betritt ein neuer strategischer Partner die Bühne. Das von Duncan Bagshaw, Todd L. Boehly und Tony Minella gegründete Investmentunternehmen bringt Erfahrung aus den Bereichen Technologie, Mobilität und Medien mit.

Die frischen Mittel sollen gezielt eingesetzt werden: „Die Mittel sollen für Ausbau der Startkapazitäten und Serienfertigung nahe München eingesetzt werden“, teilt das Unternehmen mit. Diese Fokussierung auf Produktionskapazitäten zeigt, dass Isar Aerospace über die Entwicklungsphase hinaus in Richtung kommerzieller Skalierung steuert.

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