Bitkom-Analyse: US-Politik sorgt für Umdenken bei deutschen Cloud-Nutzern

Europäische Alternativen gesucht

Der Wunsch nach digitaler Souveränität manifestiert sich in einer klaren Forderung: 82 Prozent der befragten Unternehmen wünschen sich starke Cloud-Anbieter aus Deutschland oder Europa, die mit den außereuropäischen Marktführern konkurrieren können. Eine Herausforderung, die angesichts der Marktmacht amerikanischer Tech-Giganten kaum zu unterschätzen ist.

Beim Cloud-Computing lagern Unternehmen Speicherplatz, Programme oder Rechenleistung in externe Rechenzentren aus, statt die nötige Hardware selbst zu betreiben. Die Vorteile liegen auf der Hand: Flexibilität, Skalierbarkeit und oft auch Kosteneffizienz. Doch mit der wachsenden Bedeutung dieser Infrastruktur steigt auch das Bewusstsein für die damit verbundenen strategischen Risiken.

Die Zukunft der deutschen Cloud-Landschaft steht an einem Scheideweg. Während die technologische Abhängigkeit von internationalen Anbietern weiter zunimmt, wächst parallel das Bewusstsein für die damit verbundenen Risiken. Die kommenden Jahre werden zeigen, ob es gelingt, europäische Alternativen zu etablieren oder hybride Modelle zu entwickeln, die Sicherheit mit Leistungsfähigkeit verbinden.

Entscheidend wird sein, ob Deutschland und Europa den schmalen Grat zwischen digitaler Souveränität und internationaler Wettbewerbsfähigkeit meistern können. Die Entwicklung eigener Cloud-Kapazitäten könnte sich als ebenso wichtig erweisen wie die Schaffung klarer regulatorischer Rahmenbedingungen für internationale Anbieter. Fest steht: Die digitale Infrastruktur wird zum strategischen Faktor im globalen Wettbewerb – und die Weichen dafür werden jetzt gestellt.

Quellen: Bitkom, Stern