Tech & Trends ChatGPT goes OnlyFans: OpenAI entdeckt die Lust am Monetarisieren

ChatGPT goes OnlyFans: OpenAI entdeckt die Lust am Monetarisieren

OpenAI-Chef Sam Altman kündigt Erotik-Freigabe für ChatGPT an. Gleichzeitig soll der Chatbot persönlicher werden und mit 800 Millionen wöchentlichen Nutzern neue Monetarisierungswege erschließen.

OpenAI wagt den nächsten strategischen Schritt im umkämpften KI-Markt. Der Tech-Konzern lockert die Beschränkungen seines Chatbots ChatGPT und erlaubt künftig auch erotische Inhalte für verifizierte erwachsene Nutzer. Die Änderung soll im Dezember in Kraft treten, parallel zur vollständigen Implementierung der Altersverifikation.

Monetarisierungsdruck trifft auf Nutzerfreiheit

OpenAI-Chef Sam Altman begründet die Entscheidung mit dem Grundsatz, „erwachsene Nutzer wie Erwachsene zu behandeln“, wie er auf der Plattform X mitteilte. Der bisherige restriktive Ansatz habe ChatGPT für viele Anwender „weniger nützlich oder unterhaltsam“ gemacht, so „Spiegel“.

Inzwischen verfüge das Unternehmen über bessere Werkzeuge, um potenzielle psychische Probleme bei Nutzern zu erkennen und angemessen darauf zu reagieren. Mit der Lockerung folgt OpenAI einem Trend, den Konkurrent Elon Musk mit seinem Chatbot Grok bereits vorgemacht hat. Dieser bietet laut „Zeit“ schon seit einiger Zeit sexualisierte Inhalte an, inklusive eines leicht bekleideten animierten Avatars. Auch kleinere Anbieter haben bereits Erotik-Chatbots im Portfolio.

Persönlichere KI soll Nutzerbindung stärken

Parallel zur Freigabe erotischer Inhalte plant OpenAI eine neue Version von ChatGPT, die persönlicher und menschenähnlicher reagieren soll. Wie „stadt-bremerhaven.de“ berichtet, orientiert sich diese Anpassung an früheren Versionen wie GPT-4o, die im Nutzerfeedback besser abschnitten als neuere Iterationen. Die Verwendung von Emojis und ein auf Wunsch freundschaftliches Verhalten sollen die Interaktion natürlicher gestalten. Nutzer erhalten künftig mehr Kontrolle über den Charakter des Chatbots.

Sie können beispielsweise einstellen, dass die Software „wie ein Freund“ agiert. Laut „Spiegel“ gab es bei früheren Versionen allerdings Probleme, weil die KI teilweise auch riskantes Verhalten befürwortete. OpenAI versichert, dagegen inzwischen Vorkehrungen getroffen zu haben.

Milliardeninvestitionen suchen Rendite

Mit wöchentlich rund 800 Millionen Nutzern ist ChatGPT der populärste Chatbot weltweit. Doch das Geschäftsmodell hinter KI-Anwendungen bleibt herausfordernd. OpenAI und Konkurrenten wie Meta investieren laut „Zeit“ Hunderte Milliarden Dollar in Rechenzentren, ohne Garantie auf Rentabilität.

Die Lockerung der Inhaltsrichtlinien könnte Teil einer breiteren Monetarisierungsstrategie sein. Ob die angekündigte Erotikfunktion kostenpflichtig wird, ist bislang nicht bekannt. Klar ist jedoch: Der Wettbewerb im KI-Markt verschärft sich, und OpenAI sucht nach Wegen, seine Marktführerschaft zu behaupten und gleichzeitig profitabel zu werden.

Business Punk Check

Die Freigabe erotischer Inhalte ist mehr als nur ein Feature-Update – sie offenbart OpenAIs Strategiewechsel unter Monetarisierungsdruck. Die Tech-Giganten verbrennen Milliarden in Rechenzentren, während klare Geschäftsmodelle fehlen. Altmans Kalkül: Mehr Freiheit bedeutet mehr Engagement bedeutet mehr zahlende Nutzer. Doch der wahre Wert liegt nicht in Erotik-Prompts, sondern in der Kontrolle über die KI-Persönlichkeit.

Während Konkurrenten wie Anthropic auf Sicherheit setzen, geht OpenAI den umgekehrten Weg. Für Business-Anwender bedeutet dies: Die KI-Landschaft spaltet sich in kontrollierte Enterprise-Lösungen und freizügigere Consumer-Angebote. Unternehmen müssen jetzt entscheiden, welche KI-Philosophie zu ihrer Marke passt – bevor ihre Mitarbeiter es für sie tun.

Häufig gestellte Fragen

  • Welche Auswirkungen hat OpenAIs Strategiewechsel auf Unternehmenskunden?
    Für Business-Kunden bedeutet die Aufspaltung in freizügigere Consumer- und kontrollierte Enterprise-Lösungen eine klare Entscheidungsnotwendigkeit. Unternehmen sollten ihre KI-Governance-Richtlinien überprüfen und festlegen, welche Chatbot-Persönlichkeit zur Unternehmenskultur passt.
  • Wie können mittelständische Unternehmen von personalisierbaren KI-Charakteren profitieren?
    Mittelständler sollten die neue Anpassbarkeit für markenkonforme Kundenkommunikation nutzen. Definieren Sie klare Persönlichkeitsprofile für verschiedene Touchpoints – vom sachlichen Support-Bot bis zum emotionaleren Verkaufsberater – und testen Sie diese mit echten Kunden.
  • Welche Branchen könnten am stärksten von OpenAIs Lockerungen profitieren?
    Besonders Entertainment, Dating-Plattformen und kreative Industrien können von persönlicheren KI-Interaktionen profitieren. Entwickeln Sie jetzt Konzepte, die KI-Persönlichkeiten als Markenbotschafter oder Engagement-Treiber einsetzen, bevor der Markt übersättigt ist.
  • Was bedeutet der Fokus auf Persönlichkeit für die KI-Entwicklung in Deutschland?
    Deutsche KI-Entwickler sollten den Mittelweg zwischen amerikanischer Freizügigkeit und europäischem Datenschutz als Wettbewerbsvorteil nutzen. Investieren Sie in KI-Lösungen, die Persönlichkeit mit nachvollziehbarer Ethik verbinden – ein Alleinstellungsmerkmal im globalen Markt.
  • Wie sollten Unternehmen ihre KI-Investitionsstrategie angesichts der unsicheren Monetarisierung anpassen?
    Diversifizieren Sie Ihre KI-Investments statt alles auf einen Anbieter zu setzen. Kombinieren Sie Open-Source-Lösungen für unkritische Anwendungen mit Premium-Diensten für sensible Bereiche und behalten Sie die Entwicklung der Geschäftsmodelle genau im Auge.

Quellen: „stadt-bremerhaven.de“, „Zeit“, „Spiegel“