Game Over, Tesla? BYDs Mega-Ladesystem pulverisiert alle Rekorde

Infrastruktur-Offensive in China

Die Ankündigung des Megawatt-Ladesystems geht einher mit einem massiven Infrastrukturausbau. BYD plant den Aufbau von mehr als 4.000 Ultraschnellladestationen in China – ein bemerkenswerter Schritt für den Hersteller, der bislang keine eigene Ladeinfrastruktur betrieben hat. Damit betritt BYD ein Feld, auf dem Konkurrenten wie Tesla, Nio und Xpeng bereits seit Jahren aktiv sind.

Die Börse honorierte die Ankündigung umgehend: Die BYD-Aktie legte am Tag nach der Präsentation um mehr als sechs Prozent zu. Kein Wunder, denn der Konzern befindet sich auf Expansionskurs. Mit einem Absatz von 4,2 Millionen Fahrzeugen im vergangenen Jahr – hauptsächlich Plug-in-Hybride – und einem Ziel von fünf bis sechs Millionen Einheiten für das laufende Jahr demonstriert BYD seine Ambitionen eindrucksvoll.

Wettbewerbsvorteil mit Ablaufdatum?

Automobilexperte Frank Schwope von der Fachhochschule des Mittelstands sieht in der Technologie einen „großen Fortschritt“ für BYD, gibt jedoch zu bedenken, dass der Wettbewerbsvorteil nur temporär sein dürfte. Im aktuell dynamischen Marktumfeld werden andere technologisch nachziehen, prognostiziert er. Entscheidend sei zudem, dass die Rahmenbedingungen stimmen – von der Energieversorgung der Ladestationen bis zur Verfügbarkeit kompatibler Fahrzeugmodelle.

Für Tesla, das ohnehin mit wirtschaftlichen Herausforderungen kämpft, kommt diese Entwicklung zur Unzeit. Der Aktienkurs des US-Unternehmens befindet sich seit Monaten im Sinkflug, während BYD in diesem Jahr bereits um 45 Prozent zulegen konnte. Die Marktdynamik verschiebt sich zunehmend in Richtung der chinesischen Hersteller.