Tech & Trends „KI, aber bitte mit Gefühl“ – Warum Google in Kurzfilme investiert, um sein Image zu retten

„KI, aber bitte mit Gefühl“ – Warum Google in Kurzfilme investiert, um sein Image zu retten

Hollywood hat der Künstlichen Intelligenz ein klares Drehbuch verpasst. Und das endet selten gut. Ob Terminator, Ex Machina, I, Robot oder M3GAN – KI ist in diesen Erzählungen vor allem eines: bedrohlich, übermächtig, am Ende immer ein bisschen menschenverachtend. Die Maschine denkt schneller als wir, fühlt weniger, tötet effizienter. Ein dramaturgischer Steilpass, aber auch ein Imageproblem – vor allem für die Tech-Konzerne, die gerade Milliarden in genau diese Technologie investieren.

Google hat das erkannt. Und startet nun eine Gegenoffensive. Kein Algorithmus, sondern: Drehbuch. Kein Whitepaper, sondern: Kino. Mit der Initiative „AI on Screen“ will der Konzern weg vom Schreckensszenario – hin zur empathischen, greifbaren, fast schon versöhnlichen KI. Nicht mehr Skynet, sondern vielleicht eher: Her.

Kultur statt Code: Googles Imageoffensive in 20 Minuten

In Kooperation mit der Agentur Range Media Partners lässt Google zwei Kurzfilme produzieren, die die menschliche Seite von Technologie zeigen sollen. Sweetwater, inszeniert von Schauspieler Michael Keaton, erzählt die Geschichte eines Mannes, der über eine holografische KI wieder mit seiner verstorbenen Mutter spricht. Lucid wiederum porträtiert ein Paar, das gemeinsam träumt – unterstützt von einer KI, die eher wie ein Beziehungsberater denn wie eine Bedrohung wirkt.

Was beide Filme gemeinsam haben: Sie zeigen keine Killer-Drohnen, keine versklavte Menschheit, keine kalte Maschinenlogik. Sondern Gefühle. Trauer. Intimität. Fast schon Poesie.

Google stellt klar: Diese Filme sind keine Werbespots. Keine Produktplatzierung. Sondern der Versuch, das Narrativ über Künstliche Intelligenz neu zu schreiben. Menschlicher. Nuancierter. Und vor allem: kontrollierter.

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