Tech & Trends KI-Milliarden: Tech-Giganten verbrennen Cash für die Zukunft

KI-Milliarden: Tech-Giganten verbrennen Cash für die Zukunft

Die Tech-Riesen Alphabet, Meta und Microsoft pumpen Rekordsummen in KI-Infrastruktur. Trotz Milliardenverlusten bei OpenAI-Investments und steigender Ausgaben wachsen die Umsätze zweistellig. Ein Wettlauf mit ungewissem Ausgang.

Alphabet knackt erstmals die 100-Milliarden-Dollar-Marke, Meta steigert den Umsatz um satte 26 Prozent, und Microsoft legt um 18 Prozent zu. Die Tech-Giganten liefern Quartalszahlen, die Analysten staunen lassen. Doch hinter den beeindruckenden Wachstumsraten verbirgt sich ein milliardenschweres Wettrennen um die KI-Vorherrschaft. Laut „FAZ“ haben alle drei Unternehmen ihre Investitionen massiv hochgefahren – mit unterschiedlichen Reaktionen an der Börse.

Die KI-Wette: Milliarden für die Zukunft

Die Tech-Konzerne setzen alles auf eine Karte: Künstliche Intelligenz. Microsoft verbucht dabei einen Nettoverlust von 4,1 Milliarden Dollar aus seiner OpenAI-Beteiligung, wie „n-tv.de“ berichtet. Trotzdem hält der Konzern an seiner Strategie fest und sichert sich künftig einen Anteil von 27 Prozent am ChatGPT-Entwickler. Die Investition bleibt hochriskant, denn OpenAI schreibt weiterhin rote Zahlen.

Google-Mutter Alphabet erhöht ihre Investitionsprognose für 2023 auf bis zu 93 Milliarden Dollar. Meta plant laut „Handelsblatt“ sogar Investitionen von mindestens 600 Milliarden Dollar allein in den USA bis 2028. „Die hohen Investitionen sind etwas besorgniserregend“, so Analyst Bob Lang vom Anlageberater Explosive Options laut „n-tv.de“.

Das KI-Nutzerrennen: Wer gewinnt die Aufmerksamkeit?

Im Kampf um die Nutzer liefern sich die Tech-Giganten ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Googles KI-System Gemini kommt laut „FAZ“ auf 650 Millionen monatliche Nutzer, während ChatGPT über 800 Millionen wöchentliche Nutzer verzeichnet. Meta AI trumpft mit einer Milliarde Nutzern auf, wie „n-tv.de“ meldet.

Besonders interessant: Während die Börse bei Alphabet mit einem Plus von 5,5 Prozent im nachbörslichen Handel jubelt, verlieren Microsoft und Meta deutlich. Meta-Aktien gaben über acht Prozent nach, Microsoft rutschte um knapp drei Prozent ab. Der Grund: Während Alphabet mit starken Werbeeinnahmen überrascht, belasten bei Meta Steuerabschreibungen in Höhe von 15,9 Milliarden Dollar das Ergebnis.

Werbung bleibt König – trotz KI-Revolution

Trotz aller KI-Euphorie: Das klassische Werbegeschäft bleibt die Cashcow. Google konnte laut „Handelsblatt“ seine Werbeeinnahmen um fast 13 Prozent steigern – und zerstreut damit Befürchtungen, dass KI-gestützte Suchmaschinen wie Perplexity.ai oder OpenAIs neuer Browser dem Suchmaschinenriesen gefährlich werden könnten. Auch Metas Werbegeschäft brummt.

Der Konzern steigerte seinen Umsatz um 26 Prozent auf 51,2 Milliarden Dollar, wie „FAZ“ berichtet. Für das vierte Quartal prognostiziert Meta allerdings eine Abschwächung des Wachstums auf 16 bis 22 Prozent.

Cloud-Business als KI-Beschleuniger

Microsoft profitiert besonders von seinem Cloud-Geschäft Azure, das um 40 Prozent zulegte und damit doppelt so schnell wuchs wie der Gesamtkonzern. Laut „n-tv.de“ steckte Microsoft im Berichtszeitraum fast 35 Milliarden Dollar in KI-Infrastruktur – deutlich mehr als Analysten erwartet hatten.

Die Technologiekonzerne und Cloud-Anbieter werden laut „Handelsblatt“ im laufenden Jahr insgesamt etwa 400 Milliarden Dollar in den Bau neuer Serverfarmen investieren. Der größte Profiteur dieses Booms: Chip-Hersteller Nvidia, dessen Marktkapitalisierung kürzlich die Marke von fünf Billionen Dollar durchbrach – mehr als dreimal so viel wie alle 40 DAX-Unternehmen zusammen.

Business Punk Check

Der Tech-KI-Hype ist ein Milliardengrab mit ungewissem Ausgang. Die Big Player verbrennen Cash in historischem Ausmaß, während die tatsächlichen Monetarisierungsmodelle für KI noch immer unklar sind. Microsoft verliert Milliarden mit OpenAI, während Google und Meta ihre Investitionen in schwindelerregende Höhen schrauben.

Der wahre Gewinner steht längst fest: Nvidia, dessen Chips die KI-Revolution erst möglich machen. Für Entscheider bedeutet das: Wer jetzt in KI investiert, sollte weniger auf Anwendungen und mehr auf Infrastruktur setzen. Die Goldgräber-Regel gilt auch hier: In einer Goldgräber-Ära verkauft man besser Schaufeln als selbst nach Gold zu graben.

Häufig gestellte Fragen

  • Lohnen sich die massiven KI-Investitionen der Tech-Giganten überhaupt?
    Aktuell verbrennen Microsoft, Meta und Google Milliarden ohne klares Monetarisierungsmodell. Kurzfristig sind die Investitionen defizitär, langfristig könnte sich der First-Mover-Vorteil auszahlen – allerdings nur für die Gewinner dieses Wettrennens.
  • Welche KI-Infrastruktur-Investments sind für Unternehmen sinnvoll?
    Statt in eigene KI-Modellentwicklung zu investieren, sollten mittelständische Unternehmen auf Cloud-Dienste wie Azure oder Google Cloud setzen. Diese bieten KI-Funktionalität ohne die Milliarden-Investitionen der Tech-Giganten.
  • Wird Google durch KI-Suchmaschinen wie Perplexity.ai wirklich bedroht?
    Die aktuellen Zahlen zeigen: Googles Werbegeschäft wächst trotz KI-Konkurrenz. Die Bedrohung ist real, aber Google integriert selbst KI-Funktionen in seine Suche und hält bisher den Markt.
  • Wie nachhaltig ist der Nvidia-Boom im KI-Chip-Markt?
    Nvidias Dominanz basiert auf seinem Vorsprung bei KI-optimierten Chips. Diese Position ist kurzfristig kaum angreifbar, mittelfristig drängen jedoch AMD, Intel und spezialisierte Chip-Startups in den Markt.
  • Welche KI-Investitionsstrategie ist für Anleger sinnvoll?
    Statt direkt auf die cash-verbrennenden Tech-Giganten zu setzen, lohnt ein Blick auf die Zulieferer: Chip-Hersteller, Rechenzentrumsausrüster und Energieinfrastruktur-Anbieter profitieren vom KI-Boom, unabhängig davon, welcher Tech-Gigant das Rennen macht.

Quellen: „FAZ“, „Handelsblatt“, „n-tv.de“