Tech & Trends Longevity-Startup von Bryan Johnson kassiert 60 Millionen –Kardashian & Co. sind mit an Bord

Longevity-Startup von Bryan Johnson kassiert 60 Millionen –Kardashian & Co. sind mit an Bord

Anti-Aging-Messias Bryan Johnson sammelt 60 Millionen Dollar für sein Longevity-Startup Blueprint. Kardashian, Hilton und 46 weitere Promis investieren in die Vision, den Tod zu überlisten.

Silicon Valley trifft Hollywood im Kampf gegen das Altern. Tech-Unternehmer Bryan Johnson hat für sein Longevity-Startup Blueprint eine 60-Millionen-Dollar-Finanzierung eingesammelt – mit einer Investorenliste, die eher nach Grammy-Verleihung als nach Pitch-Deck klingt.

Über 48 Prominente, darunter Kim Kardashian und Paris Hilton, setzen auf Johnsons radikale Anti-Aging-Mission.

Promi-Power für die Unsterblichkeit

Die Finanzierungsrunde liest sich wie ein Who’s-Who der Entertainment-Branche. Neben Kardashian und Hilton stecken laut „Business Insider“ auch DJ Steve Aoki, Bitpanda-Gründer Eric Demuth und Internet-Persönlichkeit Logan Paul ihr Geld in das Startup.

Dass ausgerechnet Prominente auf den Longevity-Zug aufspringen, ist kein Zufall: Kim Kardashian betonte kürzlich ihr Interesse an Langlebigkeitsforschung und scherzte sogar, sie würde gerne einen Wissenschaftler daten, um mehr über Anti-Aging zu erfahren. Paris Hilton demonstriert ihre Affinität zum Thema bereits mit ihrem eigenen „Sliving Spa“, das Kryotherapie und Sauerstoffkammern anbietet. Die Promi-Beteiligung zeigt, wie das Thema Langlebigkeit längst den Sprung vom Nischen-Trend zum Mainstream geschafft hat.

Vom Supplement-Anbieter zum Gesundheits-Ökosystem

Johnson will Blueprint von einem reinen Nahrungsergänzungsmittel-Anbieter zu einem umfassenden Gesundheitsservice ausbauen. Mit der frischen Finanzierung soll sein persönliches Anti-Aging-Protokoll für die breite Masse zugänglich werden – angepasst an individuelle Bedürfnisse und Budgets, wie „it-boltwise“ berichtet.

Das Portfolio umfasst bereits Produkte wie den „Longevity Mix“ für 55 Dollar oder den „Super Shrooms“-Pilzkaffee für 42 Dollar. Künftig sollen laut „oe24.at“ auch Bluttests, Lebensmittellieferungen, Toxin-Tests, Hautpflegeprodukte und ein KI-Gesundheitsbegleiter dazukommen.

Management-Upgrade mit Healthcare-Profi

Mit dem Kapital kommt auch frisches Führungspersonal: Gyre Renwick, ehemaliger Präsident von Modern Health und Ex-Manager bei Google Health und Lyft Healthcare, übernimmt den CEO-Posten. Johnson selbst will sich auf die langfristige Vision konzentrieren, während Renwick das operative Geschäft verantwortet, wie „Business Insider“ meldet.

Diese Aufgabenteilung überrascht, denn noch im Juli 2025 hatte Johnson öffentlich überlegt, Blueprint komplett aufzugeben. In einem Interview bezeichnete er die Arbeit am Startup sogar als „lästig“ und erklärte, er wolle sich lieber seiner selbst erschaffenen Religion „Don’t Die“ widmen.

Johnsons radikale Selbstexperimente

Der 48-jährige Unternehmer lebt seine Mission am eigenen Körper. Für sein persönliches Verjüngungsprogramm investiert Johnson jährlich rund zwei Millionen Dollar.

Seine streng kalkulierte Diät mit exakt 1.977 Kalorien täglich und über 100 Nahrungsergänzungsmitteln ist nur der Anfang. In seinem Experimentier-Eifer ließ er sich sogar das Blutplasma seines eigenen Sohnes injizieren – allerdings ohne messbaren Verjüngungseffekt, wie „it-boltwise“ dokumentiert.

Business Punk Check

Der Hype um Johnsons Blueprint offenbart die perfekte Schnittmenge aus Silicon-Valley-Größenwahn und Celebrity-Narzissmus. Während die Wissenschaft bei Anti-Aging noch in den Kinderschuhen steckt, verkauft Johnson bereits die Unsterblichkeit – und findet in Hollywood dankbare Abnehmer. Die Wahrheit: Sein Startup verbrennt monatlich eine Million Dollar unter dem Break-Even-Punkt.

Die Promi-Investments sind weniger Vertrauensbeweis als verzweifelter Versuch, den Exit zu sichern. Für echte Longevity-Innovatoren gilt: Fokussiert euch auf wissenschaftlich validierte Ansätze statt Marketing-Hype, sucht strategische Partner aus der Gesundheitsbranche statt Instagram-Stars, und definiert realistische Meilensteine jenseits von „Don’t Die“-Fantasien.

Häufig gestellte Fragen

  • Wie realistisch sind die wissenschaftlichen Ansätze hinter Blueprint?
    Johnsons Ansätze basieren teilweise auf etablierter Forschung, aber viele seiner radikalen Methoden wie Blutplasma-Transfusionen haben keine wissenschaftliche Validierung. Potenzielle Investoren sollten zwischen Marketing und evidenzbasierter Medizin unterscheiden können.
  • Welche Longevity-Startups verfolgen seriösere wissenschaftliche Ansätze?
    Unternehmen wie Altos Labs, Calico oder BioAge fokussieren sich auf grundlegende Alterungsforschung mit wissenschaftlichem Beirat und peer-reviewten Studien, statt auf Lifestyle-Produkte und Promi-Marketing.
  • Warum investieren Prominente in Longevity-Startups?
    Für Prominente bieten solche Investments sowohl finanzielle als auch Image-Vorteile. Sie positionieren sich als zukunftsorientiert und erschließen gleichzeitig potenzielle Wachstumsmärkte. Zudem haben viele Celebrities persönliches Interesse an Anti-Aging-Lösungen.
  • Wie unterscheidet man seriöse Longevity-Produkte von teuren Placebos?
    Achtet auf wissenschaftliche Studien (nicht nur „Lab-Tests“), transparente Inhaltsstoffangaben und realistische Wirkungsversprechen. Seriöse Anbieter übertreiben nicht mit „revolutionären Durchbrüchen“ und bieten Evidenz statt Anekdoten.
  • Welche Finanzierungsquellen sind für Longevity-Startups nachhaltiger als Promi-Investments?
    Strategische Partnerschaften mit Gesundheitsunternehmen, spezialisierte Biotech-VCs und wissenschaftliche Fördergelder bieten nicht nur Kapital, sondern auch fachliche Expertise und Marktzugang – im Gegensatz zu kurzfristigen Promi-Investments.

Quellen: „it-boltwise.de“, „Business Insider“, „oe24.at“